Die historische Wende der antikommunistischen Konvergenzpartei des internationalen Finanz- und Monopolkapitals (Teil 3)

26.12.12
TheorieTheorie, News 

 

von Reinhold Schramm (Bereitstellung)

Maoismus – Antikommunismus – Nationalismus

Die direkten Attacken der Maoisten auf die ideologischen Positionen der KPdSU und der anderen marxistisch-leninistischen Parteien

»Das Abweichen der Führung der KP Chinas von den sozialistischen Prinzipien der Innen- und Außenpolitik wurde von einer Verstärkung ihres Angriffes auf die ideologischen Positionen der marxistisch-leninistischen Parteien und der Aktivierung ihrer Versuche begleitet, der kommunistischen Weltbewegung wissenschaftsfeindliche Anschauungen und die Konzeptionen des Maoismus aufzudrängen.

Unter diesen Bedingungen traf das ZK der KPdSU Maßnahmen, um ein Abgleiten der Führungen der KP Chinas auf Positionen des offenen ideologischen Kampfes gegen die Bruderparteien zu verhindern. Getreu den Prinzipien des proletarischen Internationalismus bemühte sich das ZK der KPdSU, vertraulich und kameradschaftlich alle unklaren Fragen mit der Führung der KP Chinas zu erörtern. Es gab der festen Überzeugung Ausdruck, dass gemeinsame Lösungen gefunden werden können, die der gemeinsamen Sache am besten dienen.

Am 6. Februar 1960 wandte sich das ZK der KPdSU an das ZK der KP Chinas mit dem Vorschlag, ein Treffen auf hoher Parteiebene durchzuführen, um alle unklaren Fragen zu erörtern.

Am 5. April 1960 übermittelten das ZK der KPdSU und die sowjetische Regierung eine offizielle Einladung an eine Partei- und Regierungsdelegation unter der Leitung von Mao Tse-tung zu einem Freundschaftsbesuch in die Sowjetunion, der zur Verbesserung der sowjetisch-chinesischen Beziehungen beitragen könnte.

Die freundschaftliche Haltung des ZK der KPdSU fand jedoch kein Echo bei den Führern der KP Chinas. Diese verstärkten im Gegenteil ihre feindseligen Aktionen gegen die KPdSU und die anderen marxistisch-leninistischen Parteien.

Ende April 1960 wurden in der chinesischen Presse drei Artikel veröffentlicht, die dem 90. Geburtstag W. I. Lenins gewidmet waren (später wurden diese Artikel zu dem Sammelband „Es lebe der Leninismus!“ vereinigt). In den Artikeln wurden wichtige von den kommunistischen und Arbeiterparteien in der Erklärung der Moskauer Beratung von 1957 gebilligte theoretische Thesen, die auch die Führer der KP Chinas unterzeichnet hatten, einer Kritik unterzogen.

In dem Sammelband „Es lebe der Leninismus!“ wurde die Charakteristik der gegenwärtigen Epoche entstellt und behauptet, der Imperialismus sei eine Kraft, die die Entwicklung der Welt voll und ganz bestimme. Die Autoren des Sammelbandes versuchten zu beweisen, dass das sozialistische Weltsystem, die revolutionäre Arbeiterbewegung und die nationale Befreiungsbewegung sowie die antiimperialistischen friedliebenden Kräfte nicht imstande seien, dem Imperialismus ihren Willen aufzuzwingen. Der fortschreitende Zerfall des imperialistischen Systems und das Auseinanderbrechen der Kolonialreiche wurden losgelöst von den gigantischen Erfolgen des Weltsozialismus charakterisiert. Ein solcher Standpunkt widersprach der Schlussfolgerung in der Erklärung der Moskauer Beratung der Bruderparteien von 1957, dass in der gegenwärtigen Epoche die internationale Entwicklung vom Verlauf und von den Ergebnissen des Wettbewerbs der beiden entgegengesetzten Gesellschaftssysteme bestimmt wird und dass das wachsende und erstarkende sozialistische Weltsystem die internationale Lage immer mehr zugunsten des Friedens, des Fortschritts und der Freiheit der Völker beeinflusst. [1]

Die chinesischen Führer brauchten die Abwertung der Rolle des sozialistischen Weltsystems, um ihre Schlussfolgerungen auch zu anderen Grundfragen zu vertreten.

Eine der Hauptthesen des Sammelbandes bestand in folgendem: Solange der Sozialismus nicht im Weltmaßstab gesiegt hat, sei es unmöglich, einen Weltkrieg zu verhindern. Der Sammelband war vom Unglauben an die Möglichkeit der revolutionären Weltkräfte durchdrungen. Mehr noch, er enthielt im Grunde die Vorstellung, dass ein neuer Weltkrieg für die Völker positive Ergebnisse haben werde. „Die siegreichen Völker“, heißt es in ihm, „werden in äußerst raschem Tempo auf den Trümmern des untergegangenen Imperialismus eine tausendmal höhere Zivilisation als unter der kapitalistischen Ordnung, ihre wahrhaft herrliche Zukunft errichten.“ [2] Damit kam unmissverständlich zum Ausdruck, dass ein Weltkrieg wünschenswert sei.

In dem Sammelband „Es lebe der Leninismus!“ erklärten die chinesischen Führer angesichts des imperialistischen Gegners unverblümt, dass es in der kommunistischen Weltbewegung andere Meinungen zu grundlegenden Fragen der Strategie und Taktik gäbe.

Das ZK der KPdSU gab im Interesse der Erhaltung der Einheit zum Inhalt dieses Sammelbandes sowie zu einigen Reden chinesischer Führer, die in diesem Sinne gehalten wurden, keine Stellungnahme ab. Das ZK der KPdSU ging davon aus, dass die entstandenen Meinungsverschiedenheiten bei Treffen führender Funktionäre beider Parteien behandelt werden müssten. Im Zusammenhang damit enthielt sich auch die sowjetische Presse einer Polemik.

Anfang 1960 erhielt Mao Tse-tung erneut eine Einladung zu einem Besuch der Sowjetunion. Wiederum bot sich die Gelegenheit zu konstruktiven Begegnungen und Gesprächen chinesischer und sowjetischer Führer. Mao Tse-tung nutzte diese Möglichkeit auch diesmal nicht, er wünschte keine Kontakte und zeigte auch kein Interesse daran, sich persönlich mit dem Leben in der Sowjetunion vertraut zu machen. Diese Haltung war jedoch keineswegs zufällig.

In Beantwortung des Vorschlages des ZK der KPdSU, der von dem Bestreben getragen war, die Einheit zu erhalten, unternahm die Führung der KP Chinas einen neuen, in den Beziehungen zwischen Bruderparteien völlig unzulässigen Schritt, der nicht anders als offenes Spaltertum eingeschätzt werden kann. Während der Tagung des Generalrates des Weltgewerkschaftsbundes im Juni 1960 in Peking traten die chinesischen Führer vor einer großen Gruppe von Vertretern der Bruderparteien mit einer Darlegung ihrer Anschauungen zu einer Reihe wichtiger Grundfragen auf und verkündeten dabei die Thesen, die dem Marxismus-Leninismus entgegengesetzt waren.

Diese Aktion fand keinen Widerhall bei den kommunistischen Tagungsteilnehmern des Generalrates des WGB und stieß auf deren entschiedenen Widerstand. Daraufhin gingen die Führer der KP Chinas noch einen Schritt weiter – sie traten sowohl auf den Tagungen des Generalrates des WGB wie auch in einer Reihe von Kommissionen, in denen zahlreiche Mitglieder nichtkommunistischer Parteien sowie parteilose Gewerkschaftsfunktionäre arbeiteten, mit einer Kritik der Anschauungen der KPdSU und anderer Bruderparteien auf. Derartige Aktionen waren im Grunde ein offener Appell an den Weltgewerkschaftsbund, den Kampf gegen die Anschauungen der KPdSU und anderer kommunistischer Parteien zu wichtigen Problemen der gegenwärtigen [damaligen] internationalen Entwicklung zu entfalten.

In jener Zeit ergriffen die Führer der KP Chinas auch Maßnahmen, um die albanischen Führer in ihre Spaltertätigkeit hineinzuziehen.

Anfangs versuchten sie den Eindruck zu erwecken, als wären sie stets davon ausgegangen, keine Vertiefung der Meinungsverschiedenheiten zwischen der Albanischen Partei der Arbeit und der KPdSU zuzulassen und zu einer Normalisierung der sowjetisch-albanischen Beziehungen beizutragen. In Wirklichkeit nahmen sie jedoch einen völlig entgegengesetzten Standpunkt ein. In allen Etappen der Meinungsverschiedenheiten zwischen der Führung der Albanischen Partei der Arbeit und den anderen Parteien unterstützte die Gruppe um Mao Tse-tung eindeutig die albanischen Führer und lenkte alle ihre Kräfte nicht auf eine Regelung, sondern auf eine Verschärfung der Beziehungen der albanischen Führung zur KPdSU und den anderen marxistisch-leninistischen Parteien. Während alle marxistisch-leninistischen Parteien eine prinzipielle Einschätzung der antisowjetischen Linie der albanischen Führer abgaben, versäumte die Führung der KP Chinas keine Gelegenheit, um zu betonen, dass sie diese Linie billige.

Am 4. Juni 1960 fand in Peking ein Gespräch der chinesischen Führer mit Mitgliedern einer albanischen Delegation statt, die sich in China aufhielt. Im Verlaufe dieses Gesprächs entstellten die Führer der KP Chinas den Standpunkt der KPdSU zu den Hauptproblemen der Gegenwart und behaupteten, die KPdSU „weiche“ von der Moskauer Erklärung von 1957 „ab“. Die Äußerungen der Führer der KP Chinas über die KPdSU und die Sowjetunion waren derart feindselig, dass sogar die albanischen Vertreter diese Unterredung als eine „schmutzige Angelegenheit“ bezeichneten, die einen Konflikt zwischen der Albanischen Partei der Arbeit und der KPdSU provozieren sollte.

Anfang Juni 1960 schlug das ZK der KPdSU vor, die Einberufung des III. Parteitages der Rumänischen Arbeiterpartei dazu zu benutzen, in Bukarest Meinungen über aktuelle Fragen der gegenwärtigen internationalen Lage auszutauschen.

Am 21. Juni 1960 übermittelte das ZK der KPdSU den Bruderparteien eine informative Mitteilung, in der es die Unhaltbarkeit der theoretischen Positionen der chinesischen Führer überzeugend aufdeckte und in kameradschaftlicher Form ihre offensichtliche Fehlerhaftigkeit und die möglichen schädlichen Folgen aufzeigte.

In dieser Mitteilung analysierte das ZK der KPdSU die Ereignisse anlässlich der Tagung des Generalrates des Weltgewerkschaftsbundes in Peking und kritisierte die falschen Thesen der Führung der KP Chinas zu einer Reihe internationaler Probleme. Die informative Mitteilung stellte eine Antwort auf die Angriffe der chinesischen Führung dar, die offen mit einer einseitigen Kritik an der KPdSU und den anderen Bruderparteien aufgetreten war. Das ZK der KPdSU sprach die Hoffnung aus, dass die Kommunistische Partei Chinas die Interessen des gesamten sozialistischen Lagers und der kommunistischen Weltbewegung berücksichtigen möge, die von den Interessen des Aufbaus des Sozialismus in der Volksrepublik China nicht zu trennen sind.

Am Vorabend der Begegnung in Bukarest fand im ZK der KPdSU eine Unterredung mit der chinesischen Delegation zum III. Parteitag der RAP statt, die von dem Mitglied des Politbüros des ZK der KP Chinas, Peng Zhen, geleitet wurde. Der Zweck dieser Unterredung bestand darin, die strittigen Fragen zu untersuchen, den chinesischen Führern noch einmal das Fehlerhafte ihrer Anschauungen und Aktionen aufzuzeigen und sie dazu anzuregen, in Bukarest im Geiste der Einheit aufzutreten. In Befolgung ihrer Direktiven aus Peking akzeptierte die chinesische Delegation die Erläuterungen des ZK der KPdSU nicht und vertrat weiter die Anschauungen, mit denen die Führer der KP Chinas auf der Tagung des WGB in Peking aufgetreten waren.

Entsprechend einer Vereinbarung fanden in Bukarest vom 24. bis 26. Juni 1960 zwei Beratungen statt, und zwar eine Begegnung der Bruderparteien der sozialistischen Länder und eine Begegnung von 51 Bruderparteien der sozialistischen und kapitalistischen Länder.

Im Verlaufe der Begegnung der Vertreter der Bruderparteien der sozialistischen Länder wurde festgestellt, dass die internationale Entwicklung, die Erfolge des sozialistischen Lagers, der internationalen Arbeiterbewegung und der nationalen Befreiungsbewegung sowie der wachsende Kampf für den Frieden und die anhaltende Schwächung der Kräfte des Imperialismus vollauf bestätigten, dass die Schlussfolgerungen in der Erklärung und in dem Friedensmanifest der Moskauer Beratung der kommunistischen und Arbeiterparteien von 1957 richtig sind. Die Teilnehmer der Beratung in Bukarest erklärten einmütig, dass die prinzipiellen Thesen der Deklaration und des Friedensmanifestes ihre volle Gültigkeit behalten.

Die Beratungsteilnehmer legten mit Ausnahme der albanischen Vertreter große Prinzipienfestigkeit an den Tag und wiesen anhand konkreter Tatsachen nach, dass die chinesischen Führer von den Prinzipien der Erklärung abweichen und versuchten, die Ideologie des wissenschaftlichen Sozialismus durch linkssektiererische Anschauungen zu ersetzen.

Die Einheit und Geschlossenheit der Bruderparteien zeigte sich auf der gemeinsamen Beratung der Vertreter der kommunistischen Parteien der sozialistischen und der kapitalistischen Länder. Die Beratungsteilnehmer stellten einmütig fest, dass die Positionen und die Aktionen der chinesischen Führer dem Kampf der revolutionären Kräfte Schaden zufügen, kritisierten scharf die Führung der KP Chinas wegen ihrer fraktionsmacherischen Methoden und verurteilten das Auftreten der chinesischen Vertreter auf der Tagung des Generalrates des Weltgewerkschaftsbundes in Peking sowie die Verbreitung chinesischer Druckerzeugnisse mit antisowjetischen Inhalt durch die Auslandsvertretungen der VR China. Große Empörung riefen die Versuche der Pekinger Führer hervor, Vertreter der Bruderparteien, die China besuchten, im Geiste ihrer Spaltertätigkeit zu beeinflussen.

Als den chinesischen Führern klar wurde, dass ihre hinterhältigen Machenschaften entlarvt waren, spielten sie die Beleidigten und erklärten, die Beratung werde mit „undemokratischen Methoden“ durchgeführt. Aber dieses Manöver stieß auf entschiedene Ablehnung.

Im Abschlussstadium der Beratung wurde von einer Reihe von Parteien die Frage nach einem gemeinsamen Kommuniqué gestellt. Nach langen Verzögerungen unterzeichnete die Delegation des ZK der KP Chinas das Kommuniqué „der Einheit wegen“, obwohl es für niemanden ein Geheimnis war, dass sie zu diesem Schritt gezwungen war, sonst hätte sie sich endgültig als Fraktionsmacher und Spalter entlarvt.

In dem von den Vertretern der kommunistischen Parteien aller sozialistischen Länder unterzeichneten Kommuniqué wurde festgestellt, dass die kommunistischen und Arbeiterparteien auch in Zukunft die Geschlossenheit der Länder des sozialistischen Weltsystems festigen und die Einheit im Kampf um den Frieden und die Sicherheit aller Völker sowie für den Triumph des Marxismus-Leninismus wie ihren Augapfel hüten werden. [3]

Auf den Beratungen in Bukarest erklärten die Bruderparteien einmütig, dass die Führer der Kommunistischen Partei Chinas die an ihnen geübte Kritik beachten und daraus die erforderlichen Schlussfolgerungen ziehen müssten, um die Einheit in den Grundfragen von Strategie und Taktik der kommunistischen Weltbewegung zu gewährleisten. Es wurde der Beschluss gefasst, eine Redaktionskommission zur Vorbereitung der Dokumente für die im Herbst 1960 geplante internationale Beratung zu bilden.

Die Ergebnisse der Bukarester Beratung erörterten viele kommunistische Parteien auf ihren Tagungen, so auch das ZK der KPdSU auf seinem Juliplenum, das die Ergebnisse der Beratung einmütig billigte. In der Entschließung des Plenums wurde betont, dass es „die erfolgreiche Lösung der von den kommunistischen und Arbeiterparteien stehenden Aufgaben erfordert, auch weiterhin den Kampf gegen Revisionismus, Dogmatismus und Sektierertum zu führen, die dem schöpferischen Charakter des Marxismus-Leninismus widersprechen und die Mobilisierung aller Kräfte des sozialistischen Lagers, der revolutionären Arbeiterbewegung und der Befreiungsbewegung für Frieden und Sozialismus, gegen den Imperialismus behindern“. [4]

Die Bukarester Beratung legte den Weh frei, um die Meinungsverschiedenheiten, die in der Führung der KP Chinas gegenüber der kommunistischen Weltbewegung entstanden waren, beizulegen. Aber die chinesischen Führer taten alles, um diesen Weg zu blockieren. Am 26. Juni 1960, am Schlusstag der Beratung, übersandte die chinesische Delegation allen kommunistischen Parteien der sozialistischen Länder einen Brief, in dem der Charakter der Begegnung bewusst entstellt wurde. In dem Schreiben behaupteten sie, die Delegation der KPdSU „habe das Prinzip der Konsultation verletzt“, als sie die Annahme eines Kommuniqués vorschlug. Diese Behauptung entspricht nicht der Wahrheit, den der Vorschlag, ein vereinbartes Dokument durch die Beratung der Bruderparteien der sozialistischen Länder anzunehmen, war von den Delegierten einer ganzen Reihe von Bruderparteien eingebracht worden. Sie hatten mit Recht die dringende Notwendigkeit unterstrichen, ein solches Dokument zu beschließen, in dem erklärt werden sollte, dass die Moskauer Erklärung von 1957 unterstützt wird und alle Parteien bereit sind, deren Prinzipien ständig zu achten. Dieses Dokument sollte die Geschlossenheit der Bruderparteien vor der ganzen Welt demonstrieren. Die Annahme des Kommuniqués erschien auch deshalb zweckmäßig, weil die bürgerliche Propaganda nach dem Erscheinen des Sammelbandes „Es lebe der Leninismus!“ in der VR China von Meinungsverschiedenheiten zwischen den Bruderparteien zu berichten wusste.

Ohne sich auf die Verwendung dieses Schreibens zu beschränken, wandten sich die chinesischen Führer in Leitartikeln der Zeitung „Renmin Ribao“ vom 29. Juni und vom 13. August 1960 offen mit unbegründeter Kritik gegen den Standpunkt der Bruderparteien, die an der Bukarester Beratung teilgenommen hatten.

Im August 1960 gab das ZK der KPdSU der Kommunistischen Partei Chinas eine unmissverständliche Antwort zum Bukarester Treffen. Die Führer der KP Chinas klammerten sich jedoch weiter hartnäckig an ihre falschen Anschauungen. Ungeachtet dessen, dass die chinesischen Propagandamaterialien, darunter der Sammelband „Es lebe der Leninismus!“, auf der Beratung in Bukarest als antimarxistisch entlarvt worden waren, verbreiteten sie die Führer der KP Chinas nach wie vor im Ausland.

Die Führer der KP Chinas versuchten auch dem Sowjetvolk ihre antisowjetischen Anschauungen aufzudrängen. Hierzu wurde besonders die chinesische Zeitschrift „Drushba“ ausgenutzt, die in russischer Sprache herausgegeben und in der Sowjetunion verbreitet wurde. Die Zeitschrift bearbeitete die sowjetischen Leser im Geiste der maoistischen Ideen, die der Linie des ZK der KPdSU und der anderen marxistisch-leninistischen Parteien widersprachen. Auch die chinesische Botschaft in Moskau versandte Propagandamaterialien der Führung der KP Chinas in der Sowjetunion.

Derartige Aktionen der chinesischen Seite widersprachen der Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen der VR China und der UdSSR. Die sowjetische Regierung sah sich deshalb gezwungen, eine Reihe von Maßnahmen einzuleiten, um die sowjetischen Bürger vor dieser feindlichen Propaganda zu schützen. Im Juli 1960, als mehrmalige Warnungen an die chinesische Seite unbeachtet blieben, schlugen die sowjetischen Organisationen vor, das Erscheinen der chinesischen Zeitschrift „Drushba“ (in russischer Sprache) und – von dem Prinzip der Parität ausgehend – das der sowjetischen Zeitschrift „Sowjetisch-Chinesische Freundschaft“ (in chinesischer Sprache) einzustellen. Der chinesischen Seite wurde erklärt, dass die in der Zeitschrift „Drushba“ veröffentlichten Materialien zu den Dokumenten der kommunistischen Weltbewegung im Widerspruch stehen und dass diese nicht nur den grundlegenden Prinzipien widersprechen, auf denen die zwischenstaatlichen und zwischenparteilichen Beziehungen beider Länder beruhen, sondern auch den Richtlinien, die die chinesische Seite bei Beginn der Herausgabe dieser Zeitschrift selbst zugrunde gelegt hatte.

Ein weiterer Schritt der KP Chinas zur Verschlechterung der sowjetisch-chinesischen Beziehungen war das Schreiben des ZK der KP Chinas an das ZK der KPdSU vom 10. September 1960. Darin wurden die ideologischen Positionen der KPdSU und der anderen marxistisch-leninistischen Parteien erneut angegriffen. Das Schreiben enthielt eine Reihe von Verleumdungen der KPdSU: Der sowjetischen kommunistischen Partei wurden ihr fremde Anschauungen unterstellt, und sie wurde beschuldigt, Aktionen unternommen zu haben, die sie niemals begangen hatte, usw.

Das ZK der KP Chinas ignorierte die Auffassungen der Bruderparteien, die auf der Beratung in Bukarest sowie in zahlreichen späteren Beschlüssen einmütig zum Ausdruck gebracht worden waren, und verfolgte seinen falschen Kurs weiter, der den Prinzipien der Erklärung und des Friedensmanifestes der Moskauer Beratung von 1957 widersprach. Darüber hinaus behauptete die Führung der KP Chinas in diesem Schreiben demagogisch, dass eine zeitweilige Mehrheit einen Fehler nicht zur Wahrheit und eine zeitweilige Minderheit eine Wahrheit nicht zum Fehler machen könne. Sie erklärte direkt, dass sie auch weiterhin die Meinung der Bruderparteien und der gesamten kommunistischen Weltbewegung ignorieren werde. Damit erhoben die chinesischen Führer einen unzweideutigen Anspruch auf den Monopolbesitz „der letzten Wahrheit“ in allen Fragen der marxistisch-leninistischen Theorie sowie der Strategie und Taktik der kommunistischen Weltbewegung.

In dem Bestreben, in der kommunistischen Weltbewegung Zweifel an der Richtigkeit der theoretischen Positionen der KPdSU aufkommen zu lassen und Keile zwischen sie und andere Bruderparteien zu treiben, verbreitete die Führung der KP Chinas dieses Schreiben sofort unter den Bruderparteien und benutzte es dazu, ihre besonderen Anschauungen zu propagieren und die Angriffe gegen die KPdSU zu verstärken.

Das Schreiben wurde auch in den unteren Parteiorganisationen der KP Chinas umfassend erörtert. So erzogen die chinesischen Führer, die verbal ihr Streben nach Einheit und Geschlossenheit mit der KPdSU und der Sowjetunion erklärten, in Wirklichkeit die chinesischen Kommunisten im Geiste der offenen Feindschaft gegenüber der KPdSU und der Sowjetunion.

Im September 1960 wurden die beharrlichen Bemühungen des ZK der KPdSU zur Organisierung einer Begegnung mit Vertretern der KP Chinas schließlich von Erfolg gekrönt: Das ZK der KP Chinas akzeptierte den Vorschlag der KPdSU, Verhandlungen aufzunehmen. Die Begegnung fand vom 17. bis 22. September 1960 in Moskau statt.

Aber auch diesmal blieb die maoistische Führung der KP Chinas ihrer früheren Linie treu. Die Delegation wurde vom Generalsekretär des ZK der KP Chinas, Deng Xiao-ping, geleitet; ihr gehörten Funktionäre an, die damals die besonderen Anschauungen der KP Chinas eifrig verbreiteten.

Die chinesische Delegation, die sich im Rahmen ihres Schreibens vom 10. September 1960 bewegte und immer neue Ansprüche gegenüber dem ZK der KPdSU erhob, bemühte sich, einer Diskussion der Hauptprobleme der internationalen Lage und der Strategie und Taktik des revolutionären Kampfes auszuweichen. Statt dessen warf sie eine Menge zweitrangiger Fragen auf, die mitunter schon längst beantwortet waren.

Die Verhandlungen, die fünf Tage dauerten, führten durch Verschulden der chinesischen Seite zu keinen positiven Ergebnissen. Darüber hinaus zeigte die Begegnung mit aller Deutlichkeit, dass die chinesischen Führer den Umfang der Meinungsverschiedenheiten mit der KPdSU und den anderen Bruderparteien bewusst ausdehnten und auf eine Verschärfung der Lage in der kommunistischen Weltbewegung hinarbeiteten.

Vom 1. bis 20. Oktober nahm die Delegation der KP Chinas an der Arbeit der Redaktionskommission zur Vorbereitung des Entwurfs einer Erklärung der Beratung der kommunistischen und Arbeiterparteien teil.

In der Redaktionskommission waren die kommunistischen Parteien aller Hauptgebiete der Welt vertreten – der sozialistischen Länder, der entwickelten kapitalistischen Länder und der Länder, die um ihre nationale Unabhängigkeit kämpften. Dadurch hatte die Kommission die Möglichkeit, alle prinzipiellen Fragen allseitig zu erörtern, sowohl diejenigen, die vor der kommunistischen Weltbewegung insgesamt standen, wie auch diejenigen, die die kommunistischen und Arbeiterparteien einzelner Länder und Regionen zu lösen hatten. Das ZK der KPdSU legte zu Beginn der Arbeit der Kommission einen Entwurf der Erklärung der Beratung der kommunistischen und Arbeiterparteien vor, der einmütig als Grundlage angenommen wurde.

Die chinesische Delegation begrüßte die Tatsache, dass das ZK der KPdSU den Entwurf des Dokuments ausgearbeitet hatte, und erklärte, dass sie „zu 90 Prozent damit einverstanden“ sei. Sie drückte die Überzeugung aus, dass die marxistisch-leninistischen Parteien ungeachtet „einiger Meinungsverschiedenheiten“ eine gemeinsame Sprache finden würden.

Im Verlauf der schöpferischen Diskussion wurde der Entwurf bei Aufrechterhaltung aller seiner grundlegenden Thesen ergänzt und bereichert. Die von den Vertretern der Albanischen Partei der Arbeit unterstützte chinesische Delegation bekämpfte jedoch hartnäckig die Aufnahme einiger wichtiger Thesen, die die Theorie und Taktik der heutigen [damaligen] kommunistischen Weltbewegung betrafen. Mit besonderer Erbitterung trat sie dagegen auf, dass Fraktionsmacherei und die Tätigkeit von Gruppen in den Reihen der kommunistischen Bewegung sowie der Personenkult verurteilt wurden. Sie wandte sich auch gegen den Vorschlag der Bruderparteien, in der Erklärung die internationale Bedeutung des XX. und XXI. Parteitages der KPdSU zu betonen. Erst nachdem die Bruderparteien die Obstruktionen der Vertreter der KP Chinas einmütig verurteilt hatten, stellte sie diese Versuche ein.

Das Verhalten der chinesischen Delegation auf den Sitzungen der Redaktionskommissionen zeigte, dass die Führer der KP Chinas beabsichtigten, die Moskauer Beratung zum Schauplatz einer scharfen Auseinandersetzung mit den Bruderparteien zu machen.

Am Vorabend der Beratung, am 5. November 1960, übermittelte das ZK der KPdSU der KP Chinas eine Antwort auf das Schreiben vom 10. September 1960, in dem es erneut die Unhaltbarkeit der theoretischen Positionen der chinesischen Führung überzeugend nachwies, deren Spaltertätigkeit entlarvte und den antisowjetischen Charakter der Politik der KP Chinas enthüllte.

Die KPdSU demonstrierte ein weiteres Mal das aufrichtige Streben, die Meinungsverschiedenheiten zu überwinden. Das Schreiben des ZK der KPdSU enthielt die prinzipielle Grundlage, auf der dieses Ziel erreicht werden konnte. Das ZK der KPdSU betonte, dass es ein ernsthafter Fehler wäre, der schlimme Folgen für die gesamte kommunistische Bewegung haben würde, wenn man das „Urteil der Geschichte“ abwarten wollte, das irgendwann entscheiden würde, wer Recht habe. Die KPdSU vertrat konsequent die Ansicht, dass die Lösung des Streites über wichtige Fragen der Theorie und der Politik der Strategie und Taktik der kommunistischen Bewegung nicht der Geschichte überlassen werden dürfe. Die Aufgabe der Kommunisten sei es, den Völkern zu helfen, Geschichte zu machen und die gesellschaftliche Entwicklung auf den Weg zum Kommunismus zu lenken. Ihre Pflicht gegenüber den Werktätigen der ganzen Welt sei es, die Meinungsverschiedenheiten auf der prinzipiellen Grundlage des Marxismus-Leninismus und der konsequenten Verwirklichung der gemeinsamen Linie durch alle Bruderparteien im Interesse des Sieges über den Weltimperialismus schnell und endgültig zu überwinden.

Das Schreiben des ZK der KPdSU wurde den Bruderparteien übermittelt, die auch das Schreiben des ZK der KP Chinas vom 10. September 1960 erhalten hatten. Es spielte eine bedeutende Rolle bei der Vorbereitung der Moskauer Beratung und bei der Ausarbeitung der marxistisch-leninistischen Positionen zu Grundproblemen der Gegenwart.

Die Moskauer Beratung der kommunistischen und Arbeiterparteien im November 1960 war eine wichtige Etappe im Kampf der kommunistischen Weltbewegung um die Einheit und Geschlossenheit ihrer Reihen auf der prinzipiellen Grundlage des Marxismus-Leninismus. Auf der Beratung wurden die falschen Anschauungen der Führer der KP Chinas und ihre Methoden der Fraktionsmacherei hart kritisiert.

Die Delegation der KP Chinas zwang der Beratung diese Diskussion selbst auf. Schon in seiner ersten Rede wandte sich der chinesische Vertreter voll und ganz gegen das, was die Delegationen der Bruderparteien in der Redaktionskommission vereinbart hatten. Er warf erneut alle die Fragen auf, zu denen die Führer der KP Chinas Meinungsverschiedenheiten mit der kommunistischen Weltbewegung hatten. Der Delegierte der KP Chinas wandte sich besonders gegen die These der Erklärung von 1957, dass die internationale Arbeiterklasse und das Weltsystem des Sozialismus die entscheidende Rolle im revolutionären Weltprozess spielen. Insgesamt waren alle Reden der chinesischen Delegation auf der Beratung darauf gerichtet, die Grundlagen der Generallinie der kommunistischen Weltbewegung und die Prinzipien des Marxismus-Leninismus zu untergraben.

Die Spalterpolitik der chinesischen Delegation und die antileninistischen Thesen der Pekinger Führer trafen auf der Beratung bei der überwältigenden Mehrheit der marxistisch-leninistischen Parteien auf entschiedene Ablehnung. Die Vertreter vieler Bruderparteien wiesen in ihren Reden nach, dass die falschen und abenteuerlichen Vorstellungen der Führung der KP Chinas die neue historische Situation, die im Ergebnis der grundlegenden Veränderung des Kräfteverhältnisses nach dem zweiten Weltkrieg in der Welt entstanden ist, völlig verkennen. Die Beratung verurteilte die Fraktionsmacherei der KP Chinas und auch die Versuche, dies „theoretisch“ zu rechtfertigen. Es wurde betont, dass die Spalterpolitik der chinesischen Führung den Parteien, die in der Illegalität arbeiten, besonderen Schaden zufügt.

Die marxistisch-leninistischen Parteien verurteilten entschieden die Verleumdungskampagne der Führer der KP Chinas gegen die KPdSU und bestätigten einmütig die hohe Wertschätzung der Tätigkeit der KPdSU. Die Versuche der chinesischen Delegation, die KPdSU anderen Parteien gegenüberzustellen, sie zu verleumden und zu beschimpfen, erlitten eine völlige Niederlage. Die Delegierten der Bruderparteien erklärten, dass die KPdSU von der kommunistischen Bewegung nicht zu trennen und die Partei Lenins das Zentrum der kommunistischen Weltbewegung ist. Die Versuche der chinesischen Delegierten, die Autorität der KPdSU zu untergraben, wurden als Beleidigung nicht nur der KPdSU, sondern auch der gesamten kommunistischen Weltbewegung gewertet.

Die Moskauer Beratung von 1960 zeigte deutlich, dass die Delegation der KP Chinas in allen Fragen, in denen ein Abweichen der chinesischen Führung von der Generallinie der kommunistischen Weltbewegung festzustellen war, auf entschiedenen Widerstand der Bruderparteien stieß. Die chinesischen Führer, die im Feuer der Kritik standen, beschuldigten die KPdSU und andere Parteien, eine Kampagne von Angriffen und sogar einen „Feldzug“ gegen die KP Chinas zu organisieren. Aber das war eine der üblichen Erfindungen. Der Verlauf der Beratung zeigte, dass die Bruderparteien in der Diskussion mit der Delegation der KP Chinas außerordentlich geduldig waren.

Die Gefahr der völligen Isolierung zwang die chinesische Delegation zu manövrieren und zeitweise darauf zu verzichten, der kommunistischen Weltbewegung ihre falschen Konzeptionen aufzuzwingen. Angesichts der einmütigen Verurteilung der antileninistischen Anschauungen und der Wühlaktionen der Führung der KP Chinas mussten ihre Vertreter die Erklärung unterzeichnen, die praktisch die dem Marxismus-Leninismus fremden Anschauungen der chinesischen Führung und deren Fraktionsmacherei verurteilte.

Die Beratung brachte zwei ideologische und politische Linien zutage, die einander gegenüberstanden. Die eine war die der kommunistischen Weltbewegung, die von der überwältigenden Mehrheit der Parteien verteidigt wurde. Das war die Linie des schöpferischen Marxismus-Leninismus, der Einheit und Geschlossenheit der kommunistischen Weltbewegung auf prinzipieller Grundlage. Die zweite war die nationalistische Linie der Führung der KP Chinas, die nur von der Delegation der Albanischen Partei der Arbeit offen unterstützt wurde, die Linie des Abweichens vom Generalkurs der kommunistischen Weltbewegung und zur Verstärkung sektiererischer Tendenzen.

Die falsche antileninistische Linie der chinesischen und der albanischen Delegation erlitt eine völlige Niederlage. Die Version der chinesischen Propaganda über den angeblichen Sieg der chinesischen Linie auf der Beratung von 1960 ist eine grobe Fälschung.

Die Beratung von 1960 wurde zu einer wichtigen Etappe in der Entwicklung der kommunistischen Weltbewegung. Dank der Bemühungen der KPdSU und der anderen marxistisch-leninistischen Parteien endete die Beratung erfolgreich. Sie rüstet die kommunistische Weltbewegung mit einem wirkungsvollen Aktionsprogramm im Kampf gegen den Imperialismus, für Frieden, Demokratie und Sozialismus aus.

Das ZK der KPdSU und die sowjetische Regierung unternahmen sofort nach der Moskauer Beratung Schritte, um die sowjetisch-chinesischen Beziehungen zu verbessern. Die von Liu Shao-qi geleitete Delegation der KP Chinas, die an der Beratung teilgenommen hatte, wurde zu einer Reise durch die UdSSR eingeladen. In Gesprächen mit den Mitgliedern der Delegation betonten die sowjetischen Führer die Unwandelbarkeit des Kurses des ZK der KPdSU und der sowjetischen Regierung auf die Geschlossenheit mit der KP Chinas und der VR China sowie auf die allseitige Festigung und Entwicklung der sowjetisch-chinesischen zwischenparteilichen und zwischenstaatlichen Beziehungen.

Die chinesischen Führer erklärten damals in ihren öffentlichen Reden nach wie vor ihre Treue zur sowjetisch-chinesischen Freundschaft und begeisterten sich heuchlerisch über die Errungenschaften der Sowjetunion und die Erfolge ihrer Außen- und Innenpolitik. In dem Grußschreiben anlässlich des 43. Jahrestages der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution schrieben Mao Tse-tung und andere chinesische Führer: „Das große Sowjetvolk hat unter der Führung der ruhmreichen Kommunistischen Partei der Sowjetunion gewaltige Erfolge sowohl bei der Verwirklichung des Siebenjahresplanes für den entfalteten Aufbau des Kommunismus wie auch im Kampf um die friedliche Koexistenz gegenüber Staaten mit unterschiedlichen Gesellschaftssystemen und für die Erhaltung des Friedens in der ganzen Welt errungen. Das chinesische Volk freut sich von ganzem Herzen über diese gewaltigen Erfolge des sowjetischen Brudervolkes. Das chinesische Volk wird auch weiterhin Hand in Hand gemeinsam mit dem Sowjetvolk beim Aufbau des Sozialismus und des Kommunismus, im Kampf gegen die Aggression des Imperialismus und zur Verteidigung des Friedens in der ganzen Welt vorangehen ... Die große Freundschaft und Geschlossenheit zwischen den Völkern Chinas und der Sowjetunion ... drücken sowohl die höchsten Interessen der Völker Chinas und der Sowjetunion wie auch die höchsten Interessen der Völker der ganzen Welt aus.“ [5]

Die Zeitung „Renmin Ribao“ schätzte die Ergebnisse des Besuches der chinesischen Partei- und Regierungsdelegation in der UdSSR folgendermaßen ein: „Der gegenwärtige Besuch des Vorsitzenden Liu Shao-qi hat zweifellos die große Freundschaft und Geschlossenheit der Völker Chinas und der Sowjetunion noch mehr gefestigt und entwickelt und eine goldene Seite in der Geschichte der chinesisch-sowjetischen Freundschaft aufgeschlagen.“ Die Zeitung erklärte: „Die Kommunistische Partei Chinas und das chinesische Volk sind stets den Prinzipien des proletarischen Internationalismus ergeben und sehen ihrer heilige Pflicht in der Erhaltung und Festigung der großen Geschlossenheit Chinas und der Sowjetunion, der KP Chinas und der KPdSU. Die Regierung und das Volk Chinas unterstützen stets aktiv die Anstrengungen, die von der Regierung und den Völkern der Sowjetunion zum Schutz des Friedens in der ganzen Welt unternommen werden, und werden stets gemeinsam mit der Sowjetunion bis zum Ende für den Sieg bei der Verteidigung des Weltfriedens und des menschlichen Fortschritts kämpfen.“ [6]

Eine gleiche Einschätzung dieses Besuches enthielt auch das Grußtelegramm Mao Tse-tungs und anderer Führer an die Repräsentanten der Sowjetunion zu Neujahr 1961. Darin hieß es: „Der kürzliche Staatsbesuch einer Partei- und Regierungsdelegation Chinas unter Leitung des Vorsitzenden Liu Shao-qi in der Sowjetunion festigte und entwickelte in noch höherem Maße die große erprobte Freundschaft und Geschlossenheit der Völker Chinas und der Sowjetunion, die auf dem Marxismus-Leninismus und dem proletarischen Internationalismus beruhen.“ [7] In Anerkennung der hervorragenden Erfolge der Außen- und Innenpolitik der KPdSU erklärten Mao Tse-tung, Liu Shao-qi, Zhu De und Tschou En-lai: „Zum neuen Jahr wünschen wir von ganzen Herzen, dass das große Sowjetvolk auch weiterhin noch glänzendere Erfolge im kommunistischen Aufbau und bei der Verteidigung des Weltfriedens erreichen möge.“ [8]

Im Januar 1961 behandelte das 9. Plenum des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas die Ergebnisse der Moskauer Beratung der kommunistischen und Arbeiterparteien.

Das Plenum nahm den Bericht von Deng Xiao-ping entgegen, beriet ihn und beschloss eine Resolution, in der es hieß: „Das Plenum begrüßt begeistert die großartigen Ergebnisse, die von der Beratung der Vertreter der kommunistischen und Arbeiterparteien erzielt wurden, und billigt vollauf die einmütig auf dieser Beratung angenommene Erklärung und den Appell an die Völker des ganzen Welt. Die Kommunistische Partei Chinas wird entschlossen dafür kämpfen, dass die in den Dokumenten der Beratung vorgesehenen gemeinsamen Aufgaben in die Tat umgesetzt werden. Das Plenum ruft alle Parteimitglieder und das Volk des ganzen Landes auf, das große marxistisch-leninistische Banner der Moskauer Erklärung von 1957 und der Moskauer Erklärung von 1960 hochzuhalten, in den internationalen Angelegenheiten die Geschlossenheit mit der Sowjetunion, dem gesamten sozialistischen Lager und der kommunistischen Weltbewegung, die Geschlossenheit der Arbeiterklasse der ganzen Welt und aller friedliebenden und freiheitsliebenden Völker zu festigen, für neue Siege des Weltfriedens und des menschlichen Fortschritts zu kämpfen.“ [9]

Diese Einschätzungen zeugen davon, dass die nationalistischen Elemente damals die Situation in der Führung der KP Chinas bei weitem noch nicht vollständig beherrschten. Auf Grund des Scheiterns des „großen Sprungs“ und der gewaltigen Misserfolge der VR China auf dem internationalen Schauplatz waren sie gezwungen, sich mit der Opposition gegen ihren antisowjetischen Spalterkurs in der Partei und im Land abzufinden, diesen Kurs einstweilen zu tarnen und alle möglichen Manöver zu unternehmen, um den geeigneten Moment für den Übergang zum Angriff abzuwarten. Die folgenden Ereignisse zeigen, dass die nationalistische Gruppe, nachdem sie ihre Position gefestigt hatte, den Kampf gegen die sozialistische Gemeinschaft und die kommunistische Weltbewegung mit neuer Kraft aufnahm.«

Anmerkungen

1 Vgl. Beratung von Vertretern der kommunistischen und Arbeiterparteien sozialistischer Länder, Moskau 1957, Berlin 1957, S. 5 f.
2 Hongqi, 1960, Nr. 8.
3 Vgl. Prawda vom 28.06.1960.
4 Prawda vom 17.07.1960.
5 Prawda vom 07.11.1960.
6 Renmin Ribao vom 10.12.1960.
7 Prawda vom 02.01.1961.
8 ebenda
9 Prawda vom 22. 01.1961.

Quelle: Sowjetisch-chinesische Beziehungen 1945-1970. Autoren: Oleg Borissowitsch Borissow, Boris Trofimowitsch Koloskow. Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik – Berlin 1973. Vgl.: Sechstes Kapitel. Die Wende der Führung der KP Chinas von der Politik der chinesisch-sowjetischen Freundschaft zum offenen Kampf gegen die KPdSU und die Sowjetunion. Die direkten Attacken der Maoisten auf die ideologischen Positionen der KPdSU und der anderen marxistisch-leninistischen Parteien. / Erschienen im Verlag Mysl, Moskau 1971. 2. Auflage · Moskau 1972. Übersetzt von Wolfgang Eckstein. Verantwortlich für die Redaktion der deutschen Ausgabe: Eva Eckstein. Redakt. Mitarbeit: Ursula Borchert. Hersteller: Brigitte Lingertat und Hannelore Becker. Die deutsche Ausgabe wurde leicht gekürzt.

 

 


VON: REINHOLD SCHRAMM (BEREITSTELLUNG)






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