Von Presse AG Fecher
Der Konflikt um den Bau der A66 und die damit verbundenen Rodungen im Fechenheimer Wald erreicht eine weitere Eskalationsstufe.
Die Polizei startete heute um 05:00 Uhr den Einsatz im Fechenheimer Wald, um auch dort für den Bau des Autobahntunnels Rodungen durchführen zu können. Unsere geschützte Versammlung wird mit Füßen getreten und die Polizei setzt sich über jede fehlende Rechtsgrundlage hinweg, um jetzt schnell Fakten zu schaffen.
Der Fechenheimer Wald ist bereits seit letztem Jahr von Aktivist*innen bewohnt, die damit den Bau des umstrittenen Tunnels verhindern wollen.
„Als wir den Wald besetzt haben wir gesagt, dass wir diesen Wald verteidigen und genau das tun wir auch! Die heute begonnen Rodung sehen wir als Angriff auf den Fechenheimer Wald. Dies zeigt, dass die Politik in der Klimafrage fundamental versagt. Wir sehen uns gezwungen den Wald mit unseren Körpern zu verteidigen, um der Zerstörungswut und dem veraltenden Tunnel entgegenzustehen“, so Sam aus der Waldbesetzung „Wir werden den Kampf für eine klimagerechte Welt, für die Ökosysteme hier im Wald und für eine radikale Verkehrswende nicht aufgeben. Wir rufen alle auf, sich uns anzuschließen und gemeinsam diesen Wald zu verteidigen. Eines können wir versprechen: Ihr werdet euch an dieser Räumung die Zähne ausbeißen!“
Der Widerstand gegen den Bau der Autobahnausbau der A66 dauert bereits mehrere Jahrzehnte an. Mit dem heutigen Rodungsbeginn haben die Aktivist*innen den sogenannten "Tag X" ausgerufen und mobilisieren über Soziale Medien zur Unterstützung bundesweit in den Wald.
„Das hier ist das unzähligen Lebewesen und von uns. Dies zu zerstören ist pure Gewalt. Gewalt ist der Normalzustand im faschistoid-patriarchalen Kapitalismus. Für uns ist deshalb die letzte Konsequenz den Wald kompromisslos zu verteidigen“, erklärt Linus, ein Aktivist aus dem Fechenheimer Wald.
„Aus unserer Sicht sieht man hier wunderbar das Versagen dieses gesamten Systems.Dass die Polizei jetzt schon anfängt Fakten zu schaffen zeigt mal wieder, dass wir uns auf den sogenannten Rechtsstaat nicht verlassen können. Erst sagt die Polizei, sie wartet den Gerichtsprozess ab, nun räumt sie rechtswidrig: Hambi lässt grüßen.Auch das Urteil zur Klage für den Heldbock ist voller Widersprüche und Unzulänglichkeiten. Das Gericht zieht sich aus der Verantwortung zurück und sieht in erster Linie die Regierung in der Pflicht, die wiederum verweist auf das Gericht. Zirkelschluss. Eigentlich wäre die Regierung nach den Ergebnissen der Gutachten von BUND und Naturfreunden verpflichtet, die Rodung zu stoppen.
Wichtig wäre unbedingt eine sachkundige ökologische Baubegleitung. Jeder gefällte Baum müsste auf Heldbockvorkommen untersucht werden. Das darf nicht vertuscht werden. Da es aber die Autobahn GmbH eilig hat, wird dafür nicht geplant. Wir sind fassungslos, denn was hier passiert, ist absurd.“ ergänzt Tino.