Ukraine - Fortsetzung des Berichtes vom 8. März 2014

02.06.14
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von Dieter Kröger und Antje Kröger-Voss

Aus aktuellem Anlass

Ukraine heißt übersetzt „Grenzland“ (was schon symbolträchtig ist) und die Ukraine ist es im wahrsten Sinne dieses Wortes nicht nur geogra- fisch, sondern an der Ukraine zeigen sich beson- ders die Grenzen im politischen Denken und Streben sowohl von jedem Einzelnen in uns selbst als auch weltweit in der Politik einschließlich der verheerenden Atompolitik am Beispiel des ewig strahlenden Sarkophags in Tschernobyl mehr als überall sonst deutlich. Deshalb ist es besonders wichtig, am Beispiel der Ukraine diese Grenzen zu beleuchten (uns darin zu spiegeln) um sie zu überwinden zu versuchen.

Die Präsidentenwahl vom 25. Mai 2014 – hier als nebensächliches Ergebnis - beschreibt der Link auf Seite 37 mit der Überschrift „Kein Zuckerschlecken“.

Jedoch die ukrainische Geschichte insgesamt geht in ihrer Bedeutung als politi- sches Lehrstück weit über ihre eigenen Grenzen hinaus. Die hemmungslose Kon- sumverschwendung einhergehend mit schlimmster Ressourcen- und dauerhafter Umweltvernichtung als Ausdruck einer nach wie vor unbeirrt propagierten völlig irrigen Wirtschafts-Wachstumspolitik wird mit solchen Kriegs-Spielen territorialer Machtkämpfe wie in der Ukraine fortgesetzt.

Nicht nur, dass an der Ukraine der untaugliche dogmatische autoritäre Sozialismus schon unter Lenin offenbar wurde, sondern auch aktuell offenbaren sich an der Ukraine viele Facetten sowohl des sogenannten „Westens“ mit rechts gerichteter Politik als auch eine Sehnsucht nach alter Sowjetmacht, wobei sich besonders die Zeitung „junge Welt“ als vermeintliches linkes Sprachrohr beim Thema Ukraine selbst diskreditiert – ihre Berichte sind aber der Ausdruck eines linken Dogmatismus, der echte linke Politik im Sinne eines libertären Sozialismus zum Teil sogar zu blockieren versucht. (Besonders sich mit dieser Zeitung zu befassen, ist dafür von Bedeutung,

weil sie beim Thema Ukraine -sich durchgängig in ihren Berichten -zum einen den Sektor dogmatischer Linker hierzulande vertritt und sich dabei widerspruchslos auf die Propaganda der Medien des Diktators Putin mit seinem Raubbaukapitalismus stützt.)

Sich damit zu befassen, ist mindestens so wichtig wie den Faschismus zu beleuchten, der sonst nicht wirklich überwunden werden kann. Es nützt wenig, wenn unter einem linken Anspruch eine Politik gepredigt wird, die durch ihren Dogmatismus und ihr Streben nach einem autoritären Sozialismus oder auch nur nach dem staatlichen Gewaltmonopol sich dann doch am Ende so verhält, dass sie schon wieder rechts um die Ecke guckt.

Um rechte Politik bekämpfen zu können, ist Voraussetzung, sich genau zuerst auch mit dem linken Staats-Dogmatismus auseinander zusetzten.

Deshalb sollen in diesem Aufsatz etwas umfangreicher die verschiedenen Ursachen und ihre Auswirkungen beschrieben werden, was nicht mal soeben schnell überflogen werden kann. Wer die Muße wie beim Lesen eines spannenden Buches aufbringt, erfährt Infos und Anregungen, die zu durchdenken sich lohnen sollten.

Nun aber der Reihe nach:

Bundespräsidenten Gauck sagte im Frühjahr 2014 vor Bänkern, die ihn zu ihrer Tagung eingeladen hatten u.a. in seiner typischen naiven pastoralen Weissagung:

Es ist gut, dass wir alle das Bankensystem nicht verstehen, sonst gäbe es schon morgen früh eine Revolution.“

Der SPD-Altkanzler Helmut Schmidt erklärte – wohl wissend um die auch von ihm stets vertretene Wirtschaftswachstums-Politik - schon vor einigen Jahren, dass in Europa eine Revolution zu befürchten sei und auch in den USA und in Asien könne es zu Unruhen kommen.

Dazu hat Schmidt auch gleich die „rechte“ Einstellung zur Bekämpfung solcher Aufstände. Am 14.09.2012 erklärte Schmidt, dass er großes Verständnis für die gewaltsame Niederschlagung – für das Massaker gegen die Studenten - habe, als diese 1989 in Peking auf dem Platz des Himmlischen Friedens protestierten und behauptet - die Tatsachen buchstäblich auf den Kopf stellend,

„dass sich das Militär habe wehren müssen, weil es von Demonstranten angegriffen wurde”

und

“die Unterdrückung der Demokratiebewegung 1989 in China sei vielleicht doch notwendig gewesen”.

Dieser Schmidt, der sich mit dem Spruch brüstete “dass, wer Visionen hat, zum Arzt gehen müsse”, erklärt sich nun in der Hamburger Morgenpost vom 27. März 2014 solidarisch mit dem russischen Diktator Putin und seiner soeben vollführten Annexion der Krim.

Ebenfalls in der SPD haben sich besonders der ehemalige Hamburger Bürgermeister Henning Voscherau, der ehemalige Nordrheinwestfälische Ministerpräsident und spätere Bundes-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement sowie der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder damit hervorgetan, dass sie ausschließlich Gas-Pipelines aus Russland den Zuschlag gaben und alle Alternativen abwürgten.

Nun wurde im Frühjahr 2014 in großer Herzlichkeit Schröders 70zigster Geburtstag mit Voscherau u.a. in Moskau ganz „ungeniert“ beim lupenreinen Diktator Putin gefeiert. Schröder, der während seiner Kanzlerschaft mit Putin die Gas-Pipeline durch die Ostsee beschloss, um nicht länger davon „abhängig“ zu sein, dass das Gas aus Pipelines über das Gebiet der Ukraine nach Deutschland fließen müsse, ließ sich zum Dank dafür ganz „ungeniert“ nach dem Ende seiner Kanzlerschaft von Putin mit einem hochbezahlten Chefposten bei dieser von ihm im Amt beschlossenen OstseeGas-Pipeline-Firma Nord Stream AG (deren Anteile größtenteils Gazprom gehören) belohnen. Ab dem 8. Nov. 2011 fließt nun durch diese Ostsee-Pipeline Gas von Russland nach Deutschland.

In der Ukraine hat die Maidan-Bewegung Anfang 2014 sich von ihrem Präsidenten Janukowitsch befreit, der sich mit einem riesigen Vermögen (man spricht von 100 Millionen bis mehreren Milliarden EURO) in das Putin-Reich abgesetzt hat und in Kiew zuvor in Saus und Braus in einem Privatanwesen mit unvorstellbarem Prunk völlig „ungeniert“ gelebt hat und nun von Putin nicht nur geschützt wird sondern mit Putins Hilfe gemeinsam die Ukraine zu destabilisieren versucht.

Die Maidan-Bewegung war und ist definitiv aus der ukrainischen Bevölkerung entstanden und wurde nicht von westlichen Mächten gesteuert – auch wenn sie von einer Sehnsucht nach EU-Kapitalismus beseelt ist und auch Kontakte zu ihr pflegt. Dass nun auch Leute aus dem sogenannten rechten Sektor beteiligt waren und sich besonders exponierten, wurde und wird von prorussischen Medien so ausgelegt, als ob alle auf dem Maidan Faschisten wären. Dabei hat sich gezeigt, dass der Anteil des rechten Sektors nach einer Umfrage (was auch verschiedene Aktivisten aus der Ukraine hier auf linken Veranstaltungen hervorgehoben haben) gerade einmal 5 % beträgt – also unbedeutend wenig. Ein Anteil, der in Russland und vielen anderen Ländern – besonders aber in Russland - deutlich höher liegt.

Die Bewegung im Osten der Ukraine hingegen wurde von Putin inszeniert.

Putin schickte vermummte „grüne Männchen“, uniformierte und auch zivil getarnte, bis an die Zähne bewaffnete Milizen auf die Krim und erklärte völlig „ungeniert“, dass sei ein Aufstand aus dem Volk – er habe damit nichts zu tun und zum Hohn fügte er noch hinzu, dass man sich solche Uniformen in jedem Uniform-Geschäft besorgen könne.

Die selben wiederum vermummten „grünen Männchen“ tauchten dann als mobile Trupps in der Ostukraine auf und wurden wieder als aus dem Volk entstandene Aufständische deklariert. Es sind marodierende Wander-Putinschisten – es geht dort sogar soweit, dass diese Trupps, nachdem sie gewaltsam öffentliche Gebäude erobert haben, diese nach einiger Zeit leer zurückließen, um an anderer Stelle neue Gebäude zu besetzen. Die örtliche Bevölkerung kennt diese Leute gar nicht.

Natürlich gibt es in der Ostukraine inzwischen auch eine bescheidene Bewegung, wo die Bevölkerung gegen Kiew demonstriert – jedoch inszeniert und angeführt von Milizionären aus Moskau, die dann um so dominanter mit russischen Fahnen etc. auftreten, wobei sie dann auch Teile der Bevölkerung für sich mobilisieren können. Das hängt mit mehreren wichtigen Faktoren zusammen. Zum einen wird in der Ostukraine russisch gesprochen und auch die religiöse Tradition ist eine wichtige emotionale Verankerung – nämlich dort dominiert die russisch-orthodoxe Kirche – während in der Westukraine die römisch-katholische Kirche vorherrscht. Selbst bei einem sozialistischen Anspruch wie bei der Borotba-Bewegung, die zahlenmäßig sehr klein ist, werden die religiösen Wurzeln nicht unerheblich sein.

Auch die Erfahrung, die in der Westukraine 1922 die Anarchokommunisten unter Lenin durch die Massaker der Roten Armee erlitten haben, sind im geschichtlichen Gedächtnis der Westukraine tief eingeprägt. In der Ostukraine werden Lenin-Statuen nicht umgehauen. Im Gegenteil - die Borotba-Bewegung legt größten Wert darauf, Bilder von Demonstranten zu zeigen, wo inmitten die Lenin-Statue dominiert, die aber nun rein zufällig auf zentralen Plätzen steht, wo man auch demonstrieren kann.

Wer mal hierzulande Veranstaltungen besucht hat, wo Menschen aus der Maidan-Bewegung authentisch die Geschehnisse dort geschildert haben, konnte erfahren, dass es dort wohl einen rechten Sektor gab – aber dieser keinesfalls auch nur im Geringsten die Maidan-Bewegung darstellte, sondern eine Minderheit war, so dass gerade die Beschimpfung aus Moskau nicht stimmt, dass die Maidan-Bewegung faschistisch sei – während gleichzeitig in Russland eine viel stärkere Nazi-Bewegung unbehelligt ihr Unwesen - auch jetzt in der Ostukraine treibt (wie nachfolgend noch näher belegt wird) und gemeinsam mit der Putin-Regierung in Russland Minderheiten, Andersdenkende und Homosexuelle verfolgt, die um ihr Leben bangen müssen.

Natürlich gibt es in der Ostukraine neben den Putin-Milizen Menschen, die Kiew als ein vom Westen gesteuertes Imperium verteufeln und innerhalb dieser Strömungen gibt es dann noch viele verschiedene Facetten. Die einen wollen unbedingt zu Russland gehören – allein schon emotional wegen der Sprache und der Religion und werden auch in ihrem Denken stark von russischen Nachrichten beeinflusst.

Selbst innerhalb der Borotba–Bewegung ist man sich in der Zeilsetzung nicht einig sie begreift sich einerseits als eine revolutionäre Anti-Faschistische Organisation, operiert z. B. in Odessa und ist auch gegen Putin und sie möchte eine linke Front bis nach Russland heinein bilden. Die Leute in der Borotba verstehen sich als Marxisten-Leninisten, haben den roten Stern als Symbol und tragen auch die rote Fahne mit Hammer und Sichel.

Da nun selbst die Kommunistische Partei in Russland auf Pro-Putin-Kurs eingeschwenkt ist, darf man nicht zu kritisch sein, dass sich bei der Borotba Leute einen Anschluß an Russland wünschen.

Die Zerrissenheit kann kaum tragischer sein, wenn gegen den westlichen Imperialismus und Kapitalismus gedacht wird und sich andererseits zwischen einem kapitalistischen Putin-Imperialismus und einer Sehnsucht nach dem alten autoritären Sozialismus Leninscher Prägung gesehnt wird.

Die in der Ostukraine verstreuten Borotba-Anhänger meinen es sicher ehrlich und aus ganzem Herzen, wenn sie um einen Weg ringen, den sie für ideal halten und sie sehen auch keineswegs in dem Symbol Hammer und Sichel die Verbrechen von Lenin an den Ukrainischen Anarcho-Kommunisten – möglicherweise auch schlicht deswegen nicht, weil sie diese gar nicht kennen. Woher auch? Die UDSSR-Histrotiker haben Lenin als den großen wahren Revolutionär dargestellt und die Geschichtsschreibung massiv gefälscht – das ist auch bis heute in weiten Teilen die einzige offiziell zugängliche Geschichtsschreibung.

Wenn sie also rote Fahnen mit Hammer und Sichel schwenken, darf man bei den meisten sehr wohl unterstellen, dass sie ehrlich und aufrichtig damit ein antifaschistisches Zeichen setzten und die es vielleicht doch besser wissen, können womoglich sich vormachen, dass solche Verbrechen von Lenin nebensächlich sind und nur seine Revolution und das von ihm gegründete autoritäre sozialisteische UDSSR-Imperium das alles entscheidende war.

In der Borotba gibt es genau so auch Menschen, die nicht einen Anschluß an Russland wollen, sondern einen unabhängigen Sozialismus in der Ostukraine anstreben.

Wenn auf Demonstrationen in der Ostukraine die Borotba auftritt, so präsentiert sie sich gern vor der Kulisse einer größerern Demo, innerhalb dessen sie aber eine Minderheit ist. Die Demos werden eher im Hintergrund von Putin-Separatisten initiiert und die große Masse der Demonstranten hat mit Sozialismus leider nichts am Hut.

Man kann die Rolle der Borotba in der Ostukraine etwa mit der des rechten Sektors auf dem Maidan vergleichen – eben nur im umgekehrten Sinne. Der Sozialismus der Borotba wiederum ist speziell – vergleichbar mit der DKP und den Marxisten-Lininisten hierzulande. Die Borotba hat sich von den Kommunisten der Westukraine abgespalten und hat auch nichts mit der Anarcho-Kommuistischen Bewegung in der Westukraine zu tun, die bedeutend größer ist als die Borotba. Siehe dazu auch den Bericht vom 8. März 2014.

(Wenn hier ein umgekehrter Vergleich mit dem rechten Sektor gemacht wird, dann nur wegen der Präsentation von Selbstdarstellung und auch Fokusierung darauf von außen aus entgegengesetzten politischen Ideologien, denn der immer wieder beschworene rechte Sektor wird in diesem Bericht noch differenzierter betrachtet genau wie diejenigen, die unter Hammer und Sichel auftreten, wo drunter auch Stalinisten sind, die Stalins Verbechen kennen und ihn genau deswegen verehren. Auch wird nachfolgend noch näher beschrieben, dass ja gerade unter den Seperatisten, die in der Ostukraine die Besetzungen durchführen, viele aus extrem nationalistischen und halbfaschistischen Organisationen in Russland kommen, was unter DKP-Linken & Co, überhaupt nicht kritisiert wird.)

Auf dem Maidan hatte man es ja nicht nur mit der Minderheit eines rechten Sektors zu tun sondern da waren auch Stalinisten, die Maidan-Besucher bedrohten und im Schulterschluss mit den Janukowitsch-Sicherheitskräften sie davon abzuhalten versuchten, zum Maidan zu gelangen.

Besonders diese Stalinisten wollen auf dem Maidan antisemitische Sprüche gehört haben, wobei sie wohl vergessen haben, dass ihr Vorbild Stalin nicht nur 20 Millionen Russen umbringen lies (wohlgemerkt – das ist eine Zahl, wo nicht die 26 Millionen Russen, die im Kampf gegen den Hitlerfaschismus umkamen, dazu gehören), sondern ihr Vorbild Staltin war selbst ein Antisemit. Den Mann seiner Lieblingstochter Swetlana, der Juden war, schickte er in einen seiner Gulags. Ein Ausspruch von Stalin lautete: “Die Juden verderben jetzt auch noch unsere russische Jugend.”

Tatsächlich gaben katholisch-ukrainische und jüdischukrainische Musiker gemeinsam auf dem Maidan Konzerte. In der katholischen Westukraine gibt es eine große jüdische Gemeinde.

Sowohl die Maidan-Bewegung als auch die Bewegung in der Ostukraine unterstellen sich gegenseitig, entweder von Moskau oder vom Westen gesteuert zu sein. Fast wortgleiche Begebenheiten in Art und Ausführung spiegeln sich gegenseitig, so dass die Begriffe von beiden Seiten austauchbar sind – gleichwohl ist der Wahrheitsgehalt auszumachen.

So wurden die maskierten Putin-Milizen im Fernsehen so gezeigt, dass, wenn man sie fragte, woher sie kommen und in wessen Namen sie agieren, sie dazu keine Antwort gaben und stumm blieben. Das konnte man live sehen. Umgekehrt hat man in gleicherweise in der Ostukraine pro-ukrainische Demonstranten mit ukrainischen Fahnen gezeigt und dazu z.B, erklärt Borotba, dass diese Leute stumm blieben, wenn man sie gefragt habe, in wessen Auftrag sie da wären und führte weiter aus, dass sie wohl von der Stadtverwatung dazu gezungen wurden für Kiew zu demonstrieren, weil sie sonst ihren Job verlieren würden. (Bilder, dass sie stumm blieben oder gezwungen wurden, darüber gab es keine Beweise.) Die erste Version mit den Milizen konnte man im Fernsehen sich ansehen. Die Borotba-Version muss man durch ihre eigene Erklärung glauben. Und auch hier gibt es Leute, die erklären, dass das Fernsehen alles nur manipuliert habe. In Wirklichkeit hat das offizielle Fernsehen hierzulande eher schon mal die eine oder andere Version vom russichen Fernsehen übernommen.

Als das russische Fernsehen, dann dem deutschen Fernsehen Szenen präsentierte von der Grausamkeit, wie die Kiewer Soldaten gegen Zivilisten vorgeganen seien, da fiel dann den Journalisten doch auf, dass Russland den Fernsehleuten Bilder unterjubeln wollte, die das grausame Vorgehen des russischen Militärs gegen Zivilisten im Tschtschenien-Krieg zeigte als solche, die aktuell in der Ostukraine entstanden wären.

Im Krieg bleibt bekanntlich als erstes die Wahrheit auf der Strecke. Da Putin diesen Krieg in der Ostukraine mit verdeckten Mitteln inszeniert hat, scheint man bei den Putin hörigen Medien sich auch das Recht rausnehmen zu dürfen, auf Teufel kom raus in den Medien manipulieren zu müssen. Eine ukrainische Schriftstellering sagte dazu, dass Rußland den Krieg in den Medien bereits dominiere. Zumindest werden die russisch sprechenden Menschen in der Ostukraine damit bommbadiert.

In einem TAZ-Bericht vom 25. Mai 2014 über den Wahlverlauf in der Ukraine soll an dieser Stelle nicht so sehr das vorhersehbare Ergebnis hervorgehoben werden, sondern die Äußerung von Juri Maletin. Der 65-Jährige, der als Physiker an der Akademie der Wissenschaften arbeitet, ist in Moskau aufgewachsen und seit 40 Jahren in Kiew zu Hause. Er hat in den vergangenen Monaten viel Zeit auf dem Maidan verbracht und gelegentlich Demonstranten bei sich übernachten lassen. Obwohl Maletin das nicht offen sagt, hegt er Sympathien für Poroschenko (der nun inzwischen neuer Präsident in der Ukraine ist). Der Kandidat, für den er stimmte, habe seine Position nicht geändert - jedoch könne Poroschenko erst einmal die unterschiedlichen Teile der Ukraine zusammenführen.

Dann fügt er hinzu: „Ich habe noch enge Verwandte in Russland, aber ich kann denen nicht erklären, was hier in der Ukraine eigentlich passiert. Sie sind von Putins Propaganda total Gehirn gewaschen. Der russische Präsident lügt allen schamlos ins Gesicht.“

Der russische Reporter Dimitri Steschin der Moskauer Zeitung “Komsomolskaya Prawda” rief öffentich über Twitter die Separatisten-Führer in der Ostukraine zur Jagd auf westliche Reporter auf, die nicht im Sinne seiner Prawda-Zeitung (Prawda= übersetzt “Wahrheit”, was als Relikt aus der UDSSR-Ära übernommen wurde, die das zur “Wahrheit” erhob, was auch zuvor zensiert war), diese westlichen Reporter, die er als Provokateuere beschimpfte, zu ergreifen und sie in die Keller der Separatistenhochburg Slawjansk einzusperren. Dort wurden viele Menschen in Kellern eingesperrt.

Der Reporter Dimitri Steschin ist nun jemand, der von Putin zur Auszeichnung für ausgewogene Berichterstattung während der Ukraine-Krise vorgeschlagen wurde.

Die gegenseitigen Vorhaltungen haben schon etwas religiöses an sich, wo dort nur noch der Glaube und das Dogma zählt, wenn die Beweise fehlen.

Das genauer zu untersuchen und zu belegen, wie weit das eine oder das andere richtig oder falsch ist, will dieser Bericht so gut wie möglich versuchen, offen zu legen.

Im nachfolgenden Bericht vom 8.März 2014 – also vor der Annektierung der Krim haben wir schon die Einschätzung formuliert, dass Putin es schaffen kann, die Krim heim in sein Reich zu holen und dass er mit der Krim und der Ostukraine die Taktik verfolgt, den Westen zu zwingen, so zu vermittelt, dass in der Ukraine wieder halbwegs Putin freundliche Perspektiven gewährleistet werden. Letzteres wäre für ihn sogar vorteilhafter als ein weiteres Territorium in Schach halten zu müssen.

Putin glaubt, die Krim als Entschädigung dafür in sein Reich holen zu müssen, weil das ukrainische Volk so unvernünftig war, nach der Glitzerwelt des Westens zu schielen statt seinem Stadthalter Janukowitsch zu akzeptieren, der zwar auch diese Glitzerwelt will – aber in erster Linie korrupt im Übermaß für sich selbst und im Verein mit Rußland.

Nach dieser Einschätzung sind alle Akteure insbesondere die Bevölkerung und die unterschiedlichen Strömungen auf den Barrikaden Marionetten in einem von Putins Fäden und Putins Gnaden gehaltenem Theater.

Das bestätigt auch Oleg Orlow, der die russische Gesellschaft Memorial, als Menschenrechtsorganisation mitbegründet hat, in einem von der TAZ am 19. Mai 2014 veröffentlichten Interview mit ihm. Seine wesentlichsten Aussagen:

Die antiterroristischen Operationen Kiews unterscheiden sich grundsätzlich von den antiterroristischen Aktionen Russlands im Nordkaukasus, die ohne Rücksicht auf zivile Opfer (die es dann auch in großer Zahl gab) durchgeführt wurden. Kiew hingegen bemüht sich ernsthaft, die Zahl der zivilen Opfer gering zu halten. Trotzdem wurden auch Zivilisten durch ukrainische Truppen und ukrainische Sonderpolizei bei Kämpfen gegen die Separatisten getötet.

Unter den Aufständischen in der Ostukraine sind russische Soldaten. Sicher ist, dass hier unter den Aufständischen viele sind, die aus Russland kommen. Man kann sie als Söldner bezeichnen. Sie sind ehemalige Berufssoldaten mit Erfahrungen in kriegerischen Konflikten. Ihre Waffen kommen aus Russland.

Unter diesen Russen haben viele einen extrem nationalistischen Hintergrund. Insbesondere die Führung der Aufständischen von Slawjansk hat gute Kontakte zu nationalistischen, halbfaschistischen Organisationen in Russland.

Die Aufständischen von Slawjansk lassen keine unabhängigen Beobachter in die Stadt. Sogar Vertreter der „Volksrepublik Donezk“ warnen vor einer Reise nach Slawjansk. Sollte man dort den von Wjatscheslaw Ponomarjow kontrollierten Einheiten in die Hände fallen, könne man wenig tun, um einen aus den Kellern von Slawjansk herauszuholen, sagte ein Vertreter der „Volksrepublik Donezk“.

In Slawjansk ist die Macht vollständig in den Händen extremer und bewaffneter Separatisten. Der selbsternannte Bürgermeister Wjatscheslaw Ponomarjow, ein schrecklicher Mensch, ist ein sehr aggressiver Separatist, der für Entführungen und Verschleppungen verantwortlich ist. Die meisten Bewaffneten in der Ostukraine sind in Slawjansk. Dort befinden sich auch die meisten aus Russland kommenden Bewaffneten.

Es herrscht auch eine große Konkurrenz. Die Herrscher von Slawjansk führen Befehle der „Volksrepublik“, die aus der Nachbarstadt Donezk kommen, nicht aus. Schließlich, so denkt man unter den Aufständischen von Slawjansk, sei ja Slawjansk die Speerspitze der Bewegung und nicht Donezk.

Anders sieht es in Kramatorsk aus. Auch diese Stadt ist von den Separatisten übernommen worden. Doch im Alltag ist dies kaum spürbar. Alle Strukturen funktionieren weiter, städtische Beamte und Bürgermeister gehen wie bisher ihren Aufgaben nach, die Krankenhäuser arbeiten wie gewohnt.

Russische Medien berichten von einer humanitären Katastrophe in Kramatorsk. Oleg Orlow sagt dazu, dass er diese Medienberichte aus Russland kennt und kann solche russischen Berichte von einer riesigen humanitären Katastrophe mit massenhaften Verletzten und Toten in Kramatorsk nicht bestätigen. Er war mit seinem Kollegen Ratschinskij in Kramatorsk.

In der Stadt ist es ruhig. Dort sind alle Geschäfte geöffnet, der medizinische Dienst arbeitet. Natürlich haben die Menschen von Kramatorsk Angst, hören sie doch jeden Tag in der Stadt die Schüsse aus unmittelbarer Nähe vor der Stadt.

Putin will die Ukraine destabilisieren. Eine Angliederung von Lugansk und Donezk an Russland wäre für Putin keine ideale Lösung.

Putins Hauptziel ist es, die Regierung in Kiew zu zwingen, einer Föderalisierung zuzustimmen, die tatsächlich eine Kon-Förderalisierung wäre.

Er will eine große Enklave an der Grenze zu Russland, die nur noch formal zur Ukraine gehört. In so einer Enklave werden extreme Separatisten das Sagen haben und sie werden die Lage langfristig destabilisieren.“

Diese Sätze von Oleg Orlow treffen den Kern und drücken aus, worum es geht.

Sarah Wagenknecht von der Linkspartei, die ja sonst immer mit viel Wissen und guten Argumenten zu bewundern ist, blies in einer Fernsehsendung vom 20. Mai 2014 in das Putin-Horn, wo es in Kiew mal wieder hauptsächlich Faschisten sind.

Immerhin meinte sie, wenn auf dem Maidan unter der Protestbewegung auch ein rechter Sektor aktiv war, so könne man da ja noch drüber hinweg sehen, aber wenn 4 vom rechten Sektor danach als Abgeordnete ins Kiewer Parlament gelangten, dann sei dieses Parlament allein deswegen nicht legitimiert, zu regieren. Die Swobada-Partei sei eng verbündet mit der NPD und treffe sich mit ihr.

Sicher ist jeder NPD-Mensch - sei es als Abgeordneter oder auch sonst wie, einer zu viel. Aber auch hier ist es schlicht so, dass nur ein einziges Treffen zwischen NPD und der Swoboda-Partei nun schon über 10 Jahre her ist und danach keines mehr stattgefunden hat – während sie sich danach auch mit anderen Parteien getroffen hat. Die Einladung kam seinerzeit von der NPD und nicht umgekehrt. Dieses eine NPD-Treffen wird jetzt von DKP & Co, bis Sarah Wagenknecht als der Beweis schlechthin gesehen, dass die ukrainische Swoboda-Partei eine Nazi-Partei sei – mindestens vergleichbar mit der NPD hierzulande.

Dabei hat das System hierzulande bis heute nicht verhindert, dass NPD-Abgeordnete in die Landtage gekommen sind und wenn in der Ukraine 4 Abgeordnete von Swoboda ins Parlament kommen, dann ist das bei der Gesamtzahl der Kiewer Abgeordneten eine absolute Minderheit. Die Politik der Swoboda wird von DKP und anderen Linken bis hin zu Putin als absolut faschistisch eingestuft.

Da diese Einstufung im Verbund mit Putin passiert, wo Putin nun in Russland einen weit stärkeren rechten bis faschistischen Sektor deckt und unterstützt, der jetzt auch eine wichtige Rolle bei Putins Destabilisierung in der Ostukraine spielt, wie Orleg Orlow berichtet und die Politik von Putin selbst diktatorisch bis faschistisch ist, kann man diese leider zu Unrecht als Links vorgegebene Argumentation nur verstehen, wenn man den linken Dogmatismus begreift, der in der Geschichte schon öfter das Denken in politischen Scheuklappen eingekapselt hat, der sich selbst jedes abweichende Denken schlicht verbietet.

Da wird nicht einmal das Parteiprogramm oder weitergehende Ziele dieser Partei genauer unter die Lupe genommen. Ihr Gründer Stepan Bandera wollte eine ukrainische Nation – unabhängig vom UDSSR-Imperium. Ihm wird von der DKP & Co, vorgeworfen mit den Nazis kollaboriert zu haben. Tatsächlich jedoch haben die Nazis ihn sofort bei ihrem Einmarsch in die Ukraine verhaftet und ins KZ-Saschenhausen gesperrt.

Banderas Bewegung richtete sich gegen die Herrschaft aus Moskau. Mit Sicherheit war er kein Anarchokommunist sondern er kämpfte aber für eine von Moskau unabhängige Ukraine, weshalb er ein Nationalist genannt wird bzw. von den Bolschewisten ein Faschist.

Als die Bandera-Truppen gegen die Truppen aus Moskau siegten, wurde noch am selben Tag von Bandera der unabhängige ukrainische Staat ausgerufen.

Bandera kämpfte keinen einzigen Tag mit den Nazis zusammen und konnte somit auch nicht mit ihnen kollaborieren.

Nach dem die Nazis bei ihrem Einmarsch in der Ukraine 1941 Bandera sofort ins KZ Sachsenhausen einsperrten und er erst am 25. September 1944 frei kam, kämpfte er sogar zunächst mit den sowjetischen Partisanen gegen die Deutschen und erst später (nach der Nazi-Niederlage) wieder gegen die Sowjet-Armee für eine von Moskau unabhängige Ukraine.

Danach flüchtete er nach München, wo er vom KGB entdeckt und am 15. 10. 1959 erschossen wurde. Für die UDSSR waren alle, die sich gegen ihren faschistischen Staatsterror richteten, Faschisten, da ja sie die UDSSR den einzig wahren Sozialismus errungen haben sollten. Dieser Unsinn wird bis heute als Wahrheit von DKP & Co, stur nach gebetet.

Hier müsste man die ganze Westukraine als eine faschistische Bevölkerung

abstempeln, weil sie Bandera als Nationalheld verehrt (und zwar nicht wie im autoritären Sozialismus von oben befohlen, sondern weil die Menschen es so aus ihrer Geschichte ableiten und sehen) und nach der orangenen Revolution überall ihm zu ehren Denkmäler aufgestellt haben. Die weiteren Einzelheiten stehen im Bericht vom 8. März 2018. Janukowitsch, der nun zu den korruptesten Präsidenten gehörte und prorussisch eingestellt war, ließ, als er an die Macht kam, dann alle Bandera-Denkmäler wieder entfernen. Das soll dann der Beweis dafür sein, dass die Swoboda-Partei nicht nur für eine besonders von Russland unabhängige ukrainische Nation steht sondern darüber hinaus faschistisch sein soll.

Als in der Fernsehsendung Sarah Wagenknechts Gegenüber über die militärische Stärke von Nato und Russland Ausführungen machte, erklärte Sarah Wagenknecht wie absurd solche kriegerischen Gedankenspiele seien, da Putin nicht vorhabe, einen Krieg zu beginnen.

Dabei hat Putin ja nun mit militärischen Mitteln (also konkret mit Krieg) durch seine auf die Krim geschickten Soldaten mit schwerer Kriegsausrüstung die Krim annektiert, die ukrainischen Kriegs-Schiffe am Auslaufen aus ihrem eigenen Hafen blockiert und schließlich konfisziert und wie Orleg Orlow berichtet, auch aus vielen anderen Quellen belegt, hat Putin Soldaten und rechte bis halb faschistische Gruppen mit schwerer Bewaffnung einschließlich Luftabwehrraketen danach in die Ostukraine geschickt, um dort die Ukraine massiv für seine Machtinteressen eben mit militärischen Mitteln zu destabilisieren sowie seine Kampfflugzeuge in den Luftraum der Ukraine befohlen.

Sarah Wagenknecht wirkte bei dieser ihrer Argumentation, wo sie sich schützend vor Putin stellte, dann richtig „verloren“.

Warum sie aber so vehement völlig an der Realität vorbei Putin deckt, muss wohl mit dem Traum vom großen russischen sozialistischen Imperium zusammenhängen, wo sich immer noch Russland in der Vergangenheit gleich sozialistisch gewünscht wird. Dieser Argumentation schließt sich die Linkspartei ja weitgehend an und die DKP & Co, sowieso. Dieser Blindheit von Dogmatismus verfallen Menschen unabhängig von ihrer Intelligenz und ihrem Geschichtswissen – auch wenn es sogar profund ist.

Das ist wie eine Religion. Dogmatismus überragt mit blinder Verbohrtheit die Sicht der Dinge.

Ulla Jelpke (MdB von der Linkspartei) ruft zur Solidarität mit den ukrainischen Antifaschisten/innen auf und verurteilt scharf unterschiedliche - widersprüchliche Positionen innerhalb der LINKEN. Die Linke müsse mit den Opfern der ukrainischen Faschisten uneingeschränkte Solidarität üben. In Ihrem von der „jungen Welt“ am 24. Mai. 2014 abgedruckten Aufruf weist sie auf einen Massenmord vom 2. Mai 2014 in Odessa hin, wo 46 Menschen starben, als ein faschistischer Mob seine Gegner in das Gewerkschaftshaus getrieben habe und dann Brandsätze hineingeschleudert habe und die verzweifelten Menschen daran gehindert hätten, das brennende Haus zu verlassen.

Ulla Jelpke verbreitet diese und weitere Schilderung mit äußerst verdächtigem Feuereifer. Das sie falsch sind, blendet sie einfach aus. Wie der Ablauf in Odessa war, wird in diesem Bericht noch etwas später genauer geschildert. Frau Jelpke findet es völlig in Ordnung, dass die von Putin geschickten Milizionäre russische Nationalisten und Halbfaschisten sind. Sie folgt einfach den falschen Berichten, wo noch Leute, nachdem sie sich aus dem brennenden Haus gerettet haben, von vermeintlichen Faschisten erschlagen wurden. Gruseliger geht Falsch-Propaganda nicht.

Es kann ihr nicht entgangen sein, dass sogar durch das russische Fernsehen gezeigt wird, dass den Leuten aus dem brennenden Haus geholfen wurde. Wenn die Grusel-Propaganda stimmen würde, wäre gerade das für das russische Fernsehen „ein gefundenes Fressen“ gewesen. Solche Schilderungen sind rein der Phantasie von Leuten entsprungen, die unbedingt ein Massaker konstruieren wollen. Da nützt es auch nicht, wenn man in die Ukraine reist – nur zu dem Zweck, um sich Leute mit diesen Schauergeschichten begierig für seine Intention, was man gerne glauben und hören möchte, aufzunehmen.

Das russische Fernsehen war von Anfang an vor Ort und hat die Szenerie von Anfang bis Ende dokumentiert. Die Leute, die versuchten, sich aus den Fenstern des brennenden Hauses zu retten, wurden dann auch unten vor dem Haus gerettet und keinesfalls noch obendrein erschlagen oder auch nur daran gehindert, sich zu retten.

Die Leute, die ins Haus geflüchtet sind, waren pro-russische Demonstranten, die zuvor in einer längeren Auseinandersetzung genau so Molotow-Cocktails auf die proukrainischen Demonstranten geschleudert haben, wie umgekehrt. Die Ukrainer sind erst richtig in Rage geraten, als aus den Reihen der prorussischen Demonstranten Milizen mit Gewehren auf die Ukrainer geschossen - und 3 Ukrainer getötet haben. Alle Toten wirft Frau Jelpke in einen Topf von Massenmord ihrer verbohrten Blindheit. Das ist das eigentlich Tragische an dieser Geschichte – siehe die umfassende Schilderung zum Vorgang in Odessa an späterer Stelle dieses Berichtes.

Auf noch viele weitere kruden Geschichten-Fälschungen mit bewusst vertauschter Ursache und Wirkung ihrer Darstellung einzugehen, kann getrost verzichtet werden. Man kann Frau Jelpke auch nicht entschuldigen, dass sie womöglich selbst solchen Geschichte-Fälschungen auf den Leim gegangen wäre.

Ihr blinder Eifer wird spätestens daran deutlich, wenn sie dazu aufruft, dass

widersprüchliche und unterschiedliche Positionen innerhalb der LINKEN scharf zu verurteilen seien. Diese ihre scharfe Verurteilung, dass innerhalb der Linken zum Thema Ukraine unterschiedliche Positionen existieren, weist sie als unerträgliche Dogmatikerin aus – sie gehört dadurch zu einem Sektor stalinistischer und putinistischer „Anti“-Faschisten, wo bei soviel Tunnelblick das Wort „Anti“ am Ende nicht mehr vorhanden ist.

Im Verein mit der „jungen Welt“ wurde (und wird zum Teil immer noch) die Maidan-Bewegung von Putin bis Stalinisten und DKP & Co, als überwiegend faschistisch hingestellt. Als nun das Wahlergebnis vom 25. Mai 2014 aus der Ukraine vorlag, schreibt die „junge Welt“ doch tatsächlich wörtlich, „dass die eigentliche Überraschung ist, dass mit 8,5 % - weit über den Erwartungen -die nationalistsichen radikalen Parteien aus der Wahl hervorgegangen sind“.

Nach der ständigen Hetze gegen die Maidan-Bewegung, die überweigend faschistisch sei, müsste die „junge Welt“ ja eher 90 % erwartet haben. Warum jetzt plötzlich 8,5 % schon weit über ihren Erwartungen liegen, entlarvt sie 1 x mehr als ein Blatt, das nicht nur druckt, was es lügt – sondern insbesondere, was es an blinder Hetzte betreibt. Alle von den Janukowitsch Sicherheitskräften auf dem Maidan -wie in einer Schießbude - erschossenen 70 Demonstranten hat die „junge Welt“ als „Faschisten“ bezeichnet, die man nun ehre. „Mehr Faschismus geht kaum noch.“ In diesem Dunstkreis bewegt sich auch Frau Jelpke.

Dabei werden diese 8,5 % nicht einmal differenziert – zumal sie auch noch aus mehreren Parteien zusammen gerechnet wurden.

Im Bericht vom 8.März 2014 haben wir auch schon ausgeführt, dass trotz aller Aufplusterei aller Beteiligten von Putin bis EU und USA es ihnen am Ende am wichtigsten ist, dass sowohl der Dollar und der EURO als auch der Rubel rollt.

Putin hat anfangs vehement die Kiew-Regierung abgelehnt und konnte gar nicht genug Säbelrasseln veranstalten und wetterte fortwährend, wie verbrecherisch es sei, dass das offizielle ukrainische staatliche Militär gegen seine Separatisten vorgehe. Diese Kiewer Verbrecher gehörten vor ein Kriegsgericht. Die Wahlen am 25. Mai 2014 in der Ukraine dürften nicht stattfinden.

Wenige Tage vor der Wahl vom 25. Mai 2014 in der Ukraine ruderte er nun zurück und erklärte vor westlichen Wirtschaftsbossen in St. Petersburg:

„Wir arbeiten doch mit jenen Menschen zusammen, die heute in

der Ukraine an der Macht sind. Natürlich werden wir auch

mit den neugewählten Strukturen kooperieren.“

Am Ende wird Putin versuchen, dass der Westen und Kiew seine Krim-Beute ihm zugestehen sollen (auch wenn man sich noch in einer längeren Anstandsfrist ziert) – wenn er dafür die Ostukraine in Ruhe lässt. Das zeichnet sich ja auch schon dadurch ab, dass er das Gewaltmonopol aus Kiew bei der Bekämpfung der Separatisten zulässt und nicht seinen vermeintlich von ihm zu beschützenden Russen militärisch zu Hilfe eilt.

Die Separatisten wird Putin am Ende sich selbst überlassen, wo sie dann der notgedrungenen Terrorismusbekämpfung der ukrainischen Sicherheitskräfte zum Opfer fallen müssen – was sich ja schon abzeichnet. Vorher schickt er nochmal kräftig Nachschub in die Ostukraine, um die Destabilisierung noch länger am Kochen zu halten, wobei er sein offizielles Militär getrost als offizielle Geste dem Westen gegenüber zurück ziehen kann. Um sein Gesicht zu wahren, kann Putin seine Separatisten nun nicht offiziell einfach mal soeben zurückpfeifen – sie müssen für seine Gesichtswahrung nun eben sterben oder irgendwie aufgeben – oder bis zum „bitteren Ende“ kämpfen:

http://taz.de/Buergerkrieg-in-der-Ostukraine/!139400/

und

http://taz.de/Unruhen-in-der-Ostukraine/!139444/

In Mariupol ist das schon passiert. Nach wochenlangen teils blutigen Unruhe ist in der ostukrainischen Stadt Mariupol in der zweiten Maiwoche 2014 vorerst wieder Ruhe eingekehrt. Prorussische Separatisten räumten die von ihnen besetzten Regierungsgebäude. Es gibt keine bewaffneten Aufständischen mehr in der Stadt zu sehen. Verantwortlich für die Deeskalation war der mächtige Oligarch Rinat Achmetow, der mit allen Parteien ein Abkommen ausgehandelt hatte.

Auf Achmetows Wunsch waren Mitarbeiter seiner beiden örtlichen Stahlwerke gemeinsam mit der Polizei auf Patrouille gegangen (wobei sie keine Waffen trugen – wie die schwer bewaffneten Separatisten), um für Sicherheit zu sorgen. Der Maßnahme und der Räumung der besetzten Gebäude hatten zuvor Polizei, Politiker und auch ein Vertreter der Donezker Volksrepublik zugestimmt, die sich am Montag für unabhängig erklärt hatte.

Obwohl von einigen Separatisten noch hinterher gedroht wurde „Der Kampf geht weiter“, zeigt dieser Vorgang, dass in der ostukrainischen Bevölkerung der von den Separatisten vorgegebene Widerstand nicht wirklich in der Bevölkerung verankert ist, sonst würde sich nicht so einfach mit Geld die Barrikaden auflösen lassen.

Und der Oligarch Rinat Achmetow wird Kiew gegenüber eine starke regionale Position beanspruchen. Das hat mit einem Kampf für Sozialismus nichts zu tun und die aus Russland

geschickten Separatisten sind damit auch nur als aufgesetzte Akteure entlarvt.

Die „junge Welt“ als Sprachrohr dogmatischer Linker verbiegt sich bei ihrer Beschreibung über diesen Akt, wo Putin seine Separatisten sich nun selbst überlässt, in ihrer Ausgabe vom 28. Mai 2014 derart, dass man beim Lesen einen Knoten ins Gehirn bekommt – so schwanken die Berichte zwischen einer Art „Frontbegradigung“ bei den Separatisten bis hin zu Begründungen für den Rückzug und ihrer militärischen Unterlegenheit, was die „junge Welt“ nun als Beweis dafür herholt, dass die Separatisten wohl keine von Putin geschickten Profi-Soldaten sein können. Immerhin erwähnt die „junge Welt“ nun erstmals diesen Aspekt.

Dass Putin sie einfach verheizt - auf die naheliegende und offenkundige Erklärung wird diese Zeitung nicht kommen.

Für sie sind es Aufständische aus dem Volk. Tatsächlich schließen die Bewohner in vielen Fällen ihre Häuser ab und wollen den Fremden aus Russland keinen Unterschlupf geben. Die „junge Welt“ beklagt in ihren Berichten, „dass die Disziplin der Aufständischen zu Wünschen übrig ließe“. Es wurde ein Kompanieführer der Aufständischen wegen Plünderung von den Aufständischen selbst standrechtlich erschossen. Das Pikante daran ist, dass dies ausdrücklich unter Berufung auf ein Dekret des sowjetischen Oberkommando vom Sommer 1941 erfolgte – so sehr lebt diese Bewegung ohne ideologischen Widerspruch jetzt unter Putin und gleichzeitig in einer Vergangenheit der Sowjets. Generell wurden die gesamten Plünderungen im Namen der Separatisten-Führung keinesfalls geahndet.

Immerhin räumt auch die „junge Welt“ mit einem eher beiläufigen Satz an einer Stelle entlarvend ein:

„An verschiedenen Orten des Donbas mehren sich Meldungen darüber, dass vor allem weibliche Anwohner inzwischen versuchen, die Aufständischen aus ihren Wohngebieten fernzuhalten.“

Man muss zur Kenntnis nehmen, dass die Separatisten in der Ostukraine keine - nach irgend welchen edlen Wertvorstellungen strebenden Revolutionäre – keine Bewegung von unten aus der Bevölkerung sind, sondern von oben – vom Putin-Staat geschickte Soldaten-Akteure für einen ganz perfiden Putin - Raubbau-Kapitalismus – die als berufsmäßige Unruhestifter den Staat Ukraine als von unten kommend getarnt angreifen, und versuchen in der regionalen Bevölkerung (mit gleicher russischer Sprache) Fuß zu fassen um sie für sich zu mobilisieren, was ihnen mehr schlecht als recht gelingt. Das wollen offensichtlich die DKP & Co, bis hin zur Linkspartei gern ausblenden.

Die „junge Welt“ formulierte noch am 26. Mai 2014 zur Ukraine-Wahl: „Aus den von den Kiewer Machthabern kontrollierten Gebieten wird eine rege Wahlbeteiligung gemeldet.“ Dann moniert die „junge Welt“, dass in der Ostukraine nicht gewählt werden konnte. Für diese „alte Welt“ wird die Westukraine von Machthabern kontrolliert und in der Ostukraine herrscht wahre Freiheit. Mehr Fakten auf den Kopf stellen geht mal wieder nicht. Dass in der Westukraine sich die Bevölkerung nicht im geringsten kontrolliert fühlt, während in der Ostukraine Putins Separatisten maskiert und militärisch kontrollieren, stört diese „alte Welt“ nicht. Die übrige Berichterstattung kann man schon gar nicht mehr ernst nehmen – leider ist sie ernst.

Am 30. Mai 2014 bringt diese „alte Welt“ auf der Titelseite ein Plakat, wo ein Bergarbeiter mit athletischem Oberkörper nach Art diktatorisch befohlener Realkunst ein Hakenkreuz in seinen starken Händen zerbricht mit dem Untertitel: „Der Faschismus kommt nicht durch!“ Mehr als 3.000 Bergarbeiter – alle nur aus der Region Donezk hätten unter diesem Motto demonstriert. In Wirklichkeit waren es nicht einmal 1.000. (Überhaupt mal zum Vergleich: Wenn in der Ostukraine Massendemonstrationen mit angeblich behaupteten vielen Tausend gezeigt wurden, wo die Zahlen von den Separatisten in der Ostukraine und den DKPisten hierzulande hoch geschönt waren, so demonstrierten in Kiew tatsächlich Hunderttausende.)

Genauso wird mal wieder mit den Opferzahlen um sich gehauen, wo allein am Donnerstag und Mittwoch 500 Tote durch die ukrainische Armee verursacht wurden (was ein Bericht aus Moskau bestätige – woher sonst) und gleichzeitig wird dabei von 14 Toten berichtet, die bei einem Hubschrauberabschuss durch Aufständische erfolgte und am nächsten Tag berichtet „diese Welt“ mit einem Bild auf der Titelseite, wo 30 Särge für Aufständische gezeigt werden, was aber die Relation an Toten etwas wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt.

In der gleichen Ausgabe vom 31. Mai 2014 lautet dann noch die reißerische Überschrift „Kiew lässt wahllos feuern“, wieder unter Berufung auf einen Russischen Sender. Auf die ganzen weiteren Ungereimtheiten, die schon ständig in sich widersprüchlich sind, lohnt es nicht mehr, sich damit noch abzugeben. Die Übertreibungen und blanken Erfindungen „schießen weiterhin ins Kraut“.

Spannend an dem Bericht vom 30. Mai 2014 aber ist, wie erstmals zugegeben wird, dass die Aufständischen dann doch aus Russland geschickte Separatisten sind, was angesichts der Offensichtlichkeit auch nicht mehr von „dieser Welt“ geleugnet werden kann. Die „alte Welt“ schreibt wörtlich:

Der Anführer der Aufständischen räumte unterdessen ein, dass in den Reihen der Rebellen auch russische Staatsbürger gegen die ukrainische Armee kämpfen. Einige der Kämpfer, die bei der Regierungsoffensive getötet wurden, seien russische Freiwillige. Ihre Leichen würden nach Russland überführt.“

Inzwischen ist es sogar so, dass Russland seine brutalsten Kämpfer aus Tschetschenien mit allem militärischen Gerät in die Ostukraine schickt. Die seien „freiwillig“ dort. Russland fordert Kiew stattdessen wieder einmal auf, die Offensive in ihrem eigenen Land gegen die Separatisten einzustellen, um einen respektvollen Dialog mit der Region der Separatisten zu führen. (was nur noch zynisch ist – vor dem Hintergrund der von Russland gesteuerten respektlosen Destabilisierung mit militärischen Mitteln) Selbst die Separatisten lehnen den Dialog aber ab, weil sie ja durch die Farce ihres Referendums einen eigenen Staat begründet hätten und Kiew dafür nicht brauchen.

Obwohl Putin die neu gewählte Regierung in Kiew „anerkennt“ und die „junge Welt“ ebenfalls an einer Stelle von dem „neu gewählten Präsidenten“ in Kiew schreibt, steht dann doch an anderer Stelle weiterhin, „dass westliche Medien die Verlautbarungen der Kiewer Putsch-Regierung verbreiten“.

Immerhin ist hier die „alte Welt“ nur wenige Wochen zurück und nicht wie schon offenbart, um über ein halbes bis einem ganzen Jahrhundert. Sie bekommt aber nicht die Kurve, zu erklären, was an den von Russland geschickten Nationalisten und Faschisten für den Diktator-Putin-Kapitalismus so verteidigungswürdig ist und wie dazu die Parolen gegen Faschismus mit Hakenkreuz-Symbol unterzubringen sind – mit dem Symbol ja auch schon das Krim-Referendum als alternativlos plakatiert wurde.

Am 17. März 2014 haben die Außenminister Russlands, der USA, Ukraine und der EU unmissverständlich beschlossen, dass alle illegal besetzten Gebäude und Plätze in der Ukraine geräumt werden müssen. Anstatt diese Vereinbarung umzusetzen, steigert Putin seinen schon bis dato ganz offen vorgetragenen Faschismus noch in ganz billige Maffia-Rhetorik. Die russische Propaganda dreht alle Fakten völlig „ungeniert“ ständig auf den Kopf, bezichtigt geradezu in perfider Weise Kiew, dass es die Genfer Vereinbarung offensichtlich nicht umsetzten könne, weil ja im Osten ständig Plätze und Gebäude besetzt würden.

Die von Moskau gedeckten Milizen nehmen Geiseln und marodieren schwer bewaffnet von Ort zu Ort. Sie verfügen über schwere Bewaffnung einschließlich Luft-Abwehrraketen, womit sie auch erfolgreich zwei ukrainische Hubschrauber abgeschossen haben. Solche schwere Bewaffnung und erst recht ihre gekonnte Bedienung zaubern ohne massive russische Unterstürzung nicht mal soeben im Volk spontan entstandene Aufständische aus dem Hut.

Inzwischen erklärt auch Putin – im genauen Gegenteil zu seinen Aussagen noch vor wenigen Wochen – völlig „ungeniert“, dass selbstverständlich seine bewaffneten Leute auf der Krim dort für die Annexion der Krim gesorgt haben. In einer Fernsehschau lässt Putin sich von Krim-Russen huldigen, die ihm dafür öffentlich danken, dass er die Krim - so wörtlich „Heim ins russische Reich“ geholt habe.

Das hat schon etwas billiges Mafioses. So plünderten die Milizen inzwischen auch eine deutsche Raiffeisen-Bank und auch weitere Banken und Geschäfte. Räumten bei den Stadtverwaltungen sämtliches Inventar einschlich aller Computer in der Ostukraine aus. Es wurden Journalisten und OSZE-Beobachter u.a. als Geiseln genommen. Die Zahl der Geiseln wuchs allein bis Anfang Mai 2014 auf über 50 Personen an.

Während prorussischen Milizen Banken und Geschäfte ausrauben und die örtliche Destabilisierung betreiben, skandieren sie noch auf Demos völlig „ungeniert“ die Tatsachen auf den Kopf stellend und ihre Untaten noch Kiew vorwerfend zynisch feixend: „Die Junta in Kiew hat die Lage nicht mehr unter Kontrolle! Firmen, Banken und Geschäfte werden ausgeraubt! Es herrscht der Mob auf der Straße! Erhebt Euch gegen die Junta in Kiew! Der Faschismus kommt nicht durch! Keine amerikanischen Truppen in unser Land! Nur Russland kann uns helfen! Russland! Russland!

Neben russischen Fahnen werden auch immer mehr rote Fahnen mit Hammer und Sichel geschwungen sowie Lenin- und Stalin-Portraits hochgehalten. Auf Transparenten fordern sie: „Schluss mit der Oligarchen-Ukraine! Es lebe die sozialistische Ukraine! Solidarität aller Werktätigen! Für ein Referendum über die Unabhängigkeit des Gebietes Donzek!“

Dann wenden sich die Redner gegen eine Demokratie, die die Homosexualität verherrliche, den orthodoxen christlichen Glauben angreife und auf Lügen basiere.

Währenddessen passiert erneut ein politisch motivierter Mordanschlag. Am 29. April 2014 entführten maskierte prorussische Milizen in olivgrünen Tarnuniformen in der Stadt Lugansk den stadtbekannten Anwalt Igor Tschudowskij aus seiner Kanzlei. Der Anwalt war Maidan-Aktivist. Als er während der Fahrt aus dem Auto flüchtet, schießen die Milizen auf ihn und er wird lebensgefährlich getroffen und liegt seither im Koma und wird künstlich beatmet.

Viele haben daraufhin die Stadt aus Angst verlassen. Es herrscht blanker Terror, der mit zynischer Propaganda in billiger Mafia-Manier „ungeniert“ vorgetragen wird. Die Milizen sind sich der Rückendeckung aus Moskau sicher. Von dort kommen die gleichen verbalen Attacken mit dem der Kampf gegen einen vermeintlichen Faschismus zu führen sei.

Putin-Faschismus, Stalin- und Lenin-Bilder, Sowjetfahnen mit Hammer und Sichel. Hier ist ein russisch nationalistischer Brei aus Verherrlichung des autoritären Sozialismus der Diktatoren Lenin und Stalin und dem russischen Raubbaukapitalismus unter dem Diktator Putin entstanden.

Hierzulande übernimmt nun die Zeitung „junge Welt“ die Rolle, diesen Brei ihren Lesern/innen zu verabreichen, wobei „diese Welt“ in ihren Berichten alles andere als jung ist. Es wird offen völlig „ungeniert“ ein ultraorthodoxer dogmatischer uralter Sozialismus stalinistischer/leninistischer Prägung propagiert und diese Zeitung ist sich nicht zu blöde, diesen Steinzeitsozialismus mit dem Putin-Raubbaukapitalismus zu paaren, dem von Schmidt und Schröder mit Sekt zu geprostet wird – beide himmeln den Diktator Putin förmlich an.

So zitiert diese „junge Welt“ als Vergleich mit den aktuellen Vorgängen in der Ukraine, um daran eine Parallele zu heute aufzuzeigen, am 26. April 2014 einen Brief Lenins an die ukrainischen Arbeiter und Bauern, aus Anlass der Niederlagen von 1919, die die Armee der sogenannten „Weißen“ unter General Denklin in der Ukraine erlitten hat:

Es wird dann wortwörtlich in allen Einzelheiten Lenin von 1919 zur Situation in der Ukraine damals zitiert als vergleichbar zu heute unter Putin - wo Sätze wie diese stehen:

„Wer die Einheit und das enge Bündnis der großrussischen und ukrainischen Arbeiter und Bauern verletzt, der hilft den Koltschak und Denklin – den Kommandeuren weißer konterrevolutionärer Truppen im Bürgerkrieg – den kapitalistischen Räubern der ganzen Welt. Daher müssen wir großrussischen Kommunisten mit großer Strenge auch die geringsten Äußerungen des russischen Nationalismus in unserer Mitte verfolgen, denn diese Äußerungen, die überhaupt Verrat am Kommunismus sind, richten den größten Schaden an, weil sie uns mit den ukrainischen Genossen entzweien und so den Denklin-Banden in die Hände arbeiten.

Daher müssen wir großrussischen Kommunisten bei Meinungsverschiedenheiten mit

den ukrainischen Kommunisten-Bolschewiki und den Borotbisten (Die Borotbisten unterschieden sich von den Bolschewiki unter anderem dadurch, dass sie die unbedingte Unabhängigkeit der Ukraine behalten wollten.) Nachsicht üben, wenn die Meinungsverschiedenheiten die staatliche Unabhängigkeit der Ukraine, die Formen ihres Bündnisses mit Russland und die nationale Frage betreffen.“ -usw. usw

Die „junge Welt“ titelt diesen Abdruck in großer Überschrift mit den Worten:

Größte Strenge“

und übernimmt die Formulierungen von Lenien aus dem Jahre 1919 eins zu eins als Anleitung für prorussische Putin-Milizen im Jahre 2014, die neben einem Milizen-Zelt, dass die Aufschrift trägt „The USA, the EU, hands off from Ukraine“ mit dieser Bildunterschrift:

„Die Bourgeoisie der Länder will die Arbeiter der verschiedenen Nationalitäten entzweien – Luhank, Ostukraine am Donnerstag.“

Dabei springt einem die Widersprüchlichkeit an sich schon in diesen wenigen Lenin-Sätzen ins Gesicht. (Allein schon an dem Aufruf Lenins, den kapitalistischen Räubern – wie bei Putin -den russischen Nationalismus – ebenfalls bei Putin -zu verfolgen, ignoriert die „junge Welt“ aktuell schlicht.) Dieser Widerspruch ist der eigentliche Vergleich zu heute.

In dem unten aufgeführten Bericht vom 8. März 2014 wird dokumentiert, welche Rolle Lenin in Wahrheit in der Ukraine gespielt hat. Seine schön gefärbten Worte sind reine Geschichts-Fälschungen für die Zeitung „Prawda“ (übersetzt „Wahrheit“), die so wenig Wahrheit verbreitete wie die Bildzeitung und jetzt die „junge Welt“.

Die Rolle der Anarcho-Kommunisten, der Machnowschtschina, in der Ukraine wird komplett unterschlagen.

Nur durch sie wurde Denklin besiegt. Nachdem die Bolschewiki mit Unterstützung der Machnowschtschina den Kampf gegen die alten Mächte -die deutschösterreichischen Besatzer und die Weißen Militärs - gewonnen und ihre Macht in Russland stabilisiert hatten, wandten sie sich gegen die Machnowschtschina, so wie sie zuvor in Russland die Anarcho-Kommunisten niedergeschlagen, umgebracht oder in Gefängnisse gesperrt hatten, obwohl sie mit der Roten Armee zuvor Seite an Seite für eine bessere sozialistische Welt gekämpft hatten.

Leo Trotzki führte im Auftrag von Lenin die Bekämpfung der Machnowschtschina an und ordnete die Zerstörung der Dörfer und Liquidierung ihrer Bewohner an, welche loyal zu Nestor Machno standen.

Die Rote Armee unter Lenin zerschlug das freie Gemeinwesen unter unerbittlichem Widerstand der Anarcho-Kommunisten. Der Kampf zwischen libertärem und autoritärem Sozialismus hat zahlreichen Bauern und Arbeiterfamilien, die mit der Machno-Bewegung sympathisiert hatten, das Leben gekostet. Die Massaker an den Zivilisten (Männer, Frauen, Kinder und Greise) wurden auf Befahl Lenins vollstreckt

– sie mussten sich mit dem Gesicht zur Wand stellen und wurden rücklings erschossen.

Die Zusagen, die Lenin im Gespräch mit Nestor Machno den Anarchokommunisten gemacht hatte, stehen in vollem Widerspruch dazu, wie die Rote Armee – trotz mehrerer formeller Freundschaftspakte – gegen die Machnovisten in der Ukraine vorgegangen ist.

Der Befehl von Lenin an seine Rote Armee, unter Leitung von Trotzki, der ihn wie besessen ausführte, lautete in Wahrheit auf „Ausrottung der Anarchokommunisten“ in der Ukraine.

Wer sich mit dem Wesen des Bolschewismus und seiner Machtpolitik befasst, kann ihre Taktik verstehen. Die weitere Geschichte der Ukraine ist hierfür ein beredtes Beispiel.

Es wurde die Diktatur des Proletariats angepriesen und in der Realität eine Diktatur besonders auch gegen das Proletariat von einem Diktator Lenin ausgeübt.

Die Ukraine wurde danach als ukrainische Sowjetrepublik in die junge UDSSR einverleibt. Die Kommunistische Partei der Bolschewiki etablierte sich mit schlimmsten Zwangsmaßnahmen gegen die Bevölkerung auch in der Ukraine zur beherrschenden Staatspartei bis zum Niedergang der UdSSR um 1991.

Die UDSSR ist nicht durch finstere Westmächte untergegangen sondern sie ist an ihrem eigenen autoritären Dogmatismus erstickt.

An dieser Stelle soll nochmal aus dem Bericht vom 8. März der Hinweis nicht fehlen, dass auch ohne die Massaker in der Ukraine eine um ein Vielfaches größere Zahl an Kommunisten von den Kommunisten selbst umgebracht wurden als alle Faschisten der Welt zusammen es auch nur ansatzweise getan haben.

Es ist durchgängig von Lenin bis Putin und vor allem bei den der Sowjetherrlichkeit und einem autoritären Sozialismus nachtrauernden, das Symbol Hammer und Sichel verehrenden Linken hierzulande, dass vehement bar jeder Realität erstarrte Dogmen zur Wahrheit erklärt werden.

Auch hier soll auf den Bericht vom 8. März 2014 verwiesen werden, wo auf der linken Webseite von indymedia am 2.3.2014 u. a. besonders folgendes über die Ereignisse in der Ukraine ausgeführt wurde, der die besondere sehr wichtige und auf der Welt einzigartige anarchokommunistische Geschichte schlicht ausblendet.

Stattdessen wird Lenin zum Vorbild erhoben und von ihm mit einem Hinweis darauf, wie angeblich sensibel Lenin mit der Ukraine umgegangen sei, folgendes zitiert:

„Lenin wies noch zu Gründungszeiten der Sowjetunion dringend darauf hin, die nationalen Fragen der Ukraine sehr ernst zu nehmen und selbst die ukrainischen Kommunisten (Anarcho-Kommunisten) nicht zu bedrängen, einem Zusammenschluss zu zustimmen, es müsste ihre freie Entscheidung sein. Er fand es wichtiger eine vertrauensvolle proletarische Verbindung herzustellen, als wie die Staaten zwingend zu verbinden. Die richtige Haltung muss wohl in der Folge irgendwie abhanden gekommen sein. „

Dass Lenin hier mit gespaltener Zunge spricht, was ein Wesenszug der Bolschewiki war und blieb, haben diese Verfasser aus der Wahrheit unterdrückten Geschichte offensichtlich nicht zur Kenntnis nehmen wollen. Dieses Zitat steht im krassen Widerspruch zu Lenins Verbrechen an den Anarchokommunisten in der Ulraine. Er hat genau das Gegenteil von dem getan, was hier von ihm zitiert wird. Dieses Verhalten zwischen Sprüche und Handeln offenbart ja auch sehr deutlich das Gespräch zwischen Lenin und Machno. Dann geht es an anderer Stelle völlig Geschichte verblendet im Text wie folgt weiter:

„Es ist in diesem Zusammenhang schon interessant und aufschlussreich, dass gerade Lenin-Statuen umgestürzt werden. Dieser große Revolutionär war gerade, was die Gefühle der ukrainischen Menschen betraf, sehr sensibel und verantwortungsbewusst. Da muss sich wohl in nationalistischen Kreisen ein abgrundtiefer Hass lange erhalten haben, darüber, dass ihre reaktionären Pläne damals durchkreuzt wurden. „

Dass gerade in der Ukraine Lenin-Statuen umgehauen werden, kann jeder, der sich auch nur die geringe Mühe macht, die Geschichte von den Massakern, die Lenin dort an den Anarchokommunisten aus purer destruktiver Machtgier verübt hat, sehr gut nachvollziehen. (Weitere Details – siehe den Bericht vom 8. März 2014)

Dabei steigert sich aktuell die Aversion gegen Lenin natürlich auch mit Erfahrungen, die die Ukraine als Nation mit Russland hat. Ein Respekt gegenüber Lenin aus sozialistischen Gründen gibt es aus der ukrainischen Geschichte am wenigsten.

Es versetzt einem dann aber erst einen richtigen Schlag in die Magengrube, wenn dort steht, „dass dieser große Revolutionär Lenin gerade darauf bedacht gewesen sei, mit den Gefühlen der ukrainischen Menschen sehr sensibel und verantwortungsbewusst umzugehen.“ Mehr Geschichtsfälschung und Tatsachen buchstäblich auf den Kopf stellen, geht nicht.

Die von den Bolschewisten unter Lenin verübte Ausblendung und Ausmerzung der Geschichtsschreibung über ihre Gräueltaten gegen die Anarchokommunisten mit zusätzlicher übelster Geschichtsfälschung wird mit stalinistischer Verbohrtheit und Borniertheit bis heute fortgesetzt – obendrein noch mit dem Symbol Hammer und Sichel, unter dem diese Verbrechen verübt wurden.

Es wird Wahrheit gerufen, um Lüge zu stinken.

Es geht bei Lenin und seinen üblen Verbrechen gegenüber und an der Ukraine nicht darum, zu bewerten, wie und wann er zur Durchsetzung des Kommunismus seine Feinde umbringen ließ sondern beim Massaker gegen die Anarcho-Kommunisten in der Ukraine besteht die Schweinerei darin, dass Lenin den Ukrainern Freundschaft versprach um mit ihnen zusammen die wahren Feinde des Kommunismus zu bekämpfen, wohl wissend (siehe auch das Gespräch zwischen Lenin und Machno im unten stehenden Bericht vom 8. März 2014), dass er von vornherein vor hatte, diese seine Freunde anschließend auszurotten, sobald er glaubte, sie nicht mehr für seinen Machtkampf zu gebrauchen. Er ertrug keine Partnerschaft, sondern wollte als uneingeschränkter Diktator herrschen.

Dieses perfide Verbrechen krönt Lenin dann noch obendrein mit übelster Geschichtsfälschung, wo er von seinem angeblichen sensiblen Umgang mit den Anarcho-Kommunisten und ihrer nationalen Frage die Nachwelt in der Bewertung seiner Taten buchstäblich einnebelt. Lenin war überzeugt, dass er mit seinem autoritären Sozialismus auch die Geschichte fälschen könnte, so dass nur seiner „Prawda“ geglaubt würde.

Dies ist ihm zumindest bis heute bei denjenigen Linken gelungen, die seine Geschichts-Fälschungen als Dogmen weiterhin aufsaugen. Das allerdings kann man diesen Menschen nicht entschuldigen, weil es genug Material wie die Geschichte über die Machnotchina in der Ukraine u.a. gibt, die Lenins Lügen entlarven.

Nichts desto trotz schreibt die „junge Welt“ am 14. Mai. 2014 mit der Überschrift „Die Befreiung der Krim“ wörtlich die Lenin-Geschichtsfälschung auch wieder an diesem Punkt ab – beruft sich auf einen Kreml-Chronisten mit den Worten „wie sowjetische Historiker bilanzieren“. Kein Wort über den Verrat an den ukrainischen Anarchokomminusten und ihre Vernichtung durch die Rote Armee, als man ihre Freundschaft nicht mehr brauchte und kein Wort darüber, dass die alten Mächte unter Denklin und Wrangel in der Ukraine nur durch gemeinsam geführte Kämpfe der Anarchokommunisten und der Roten Armee besiegt werden konnten. Die zitierten sowjetischen Historiker unterschlagen das genau so, wie es die „junge Welt“ und alle den autoritären Sozialismus unter Hammer und Sichel verehrenden Linken es bis heute all zu gern bereitwillig blind nach beten.

Linke, die sich Marxisten/Leninisten nennen, sollten dringend von der Lehre Marx den Namen Lenin abkoppeln und Marx selbst hat auch davor gewarnt, ihn nur zum Nachbeten zu benutzen, weil er wusste, dass das schief geht. Das wollte er unbedingt klarstellen und warnte deshalb mit dem Ausspruch:

„Ich bin kein Marxist!“

Bei der Zeitung „junge Welt“, meint mensch bisher noch am ehesten, das zu lesen, womit diese Zeitung auch wirbt: „Sie lügen wie gedruckt und wir drucken, wie sie lügen.“ Aber bei Berichten über die aktuelle Situation in der Ukraine springt einem der Widerspruch schon sehr frühzeitig in einer Überschrift entgegen. So z.B. lautet die Überschrift auf der Titelseite vom 5. März 2014, obwohl zu dem Zeitpunkt schon niemand mehr Zweifel daran hatte, dass Putin die Krim unmittelbar bevorstehend heim in sein Reich holt: „Kein Bruderkampf, Entspannungssignale im Krim-Konflikt: Laut Rußlands Präsident Putin ist einstweilen kein Militäreinsatz geplant.“ Da kann man nur noch den DDR-Führer Walter Ulbricht zitieren, der wenige Wochen vor der Errichtung des Mauerbaus in Berlin öffentlich ausrief:

„Niemand beabsichtigt, eine Mauer zu bauen!“

Als schon Putin selbst sich stolz damit öffentlich brüstete, dass er die Milizen geschickt hat, berichtete die „junge Welt“ immer noch, dass „der Westen bisher keine Beweise dafür habe, dass die Aufständischen von Moskau geschickt worden seien.“

Auch, dass das Putin-Militär Ende April 2014 absichtlich mehrmals in den ukrainischen Luftraum flog, um bewusst einen militärischen Konflikt mit der Ukraine zu provozieren, erwähnt die „junge Welt“ mit keinem Wort. Als der ukrainische Premier Arsenij Jazenjuk am 26. April 2014 dem Kreml vorwarf

„Russische Militärflugzeuge haben heute Nacht den ukrainischen Luftraum siebenmal durchkreuzt und verletzt. Der einzige Grund ist, die Ukraine zu provozieren, um einen Krieg mit der Ukraine zu beginnen.“,

dementierte Putin scharf und behauptete, dass russische Flugzeuge nicht in den ukrainischen Luftraum eingedrungen seien.

Jedoch wurde der Funkverkehr abgehört, so dass der BND in Deutschland gesichert bestätigen konnte, dass die russischen Militärs genau diese Order hatten, absichtlich durch den ukrainischen Luftraum zu fliegen – und zwar nicht nur ein bisschen nur die Grenze streifend, sondern sie durchpflügten den ukrainischen Luftraum großräumig.

Putin log einfach mal wieder.

Am 29. April 2014 berichtet die „junge Welt“ auf der Titelseite vom Anschlag auf den Bürgermeister Gennadi Kernes von Charkiv. Er wurde von hinten angeschossen. Ärzte beschrieben seinen Zustand als lebensbedrohlich. Ein Lokal-Politiker, der Anhänger vom abgesetzten Präsident Janukowitsch ist, bezeichnete den Anschlag ein Attentat auf ganz Charkiv. Die „junge Welt“ schreibt zur Schuldzuweisung, dass Kernes einer der profiliertesten Gegner des Maidan war und Selbstverteidigungsmilizen gegen den „Rechten Sektor“ organisiert habe.

Wörtlich folgert die „junge Welt“ dann: „Obwohl die Motivlage relativ klar ist, entblödet sich der neue Chef des Kiewer Regierungsfernsehens nicht, über Twitter Rußland für den Anschlag verantwortlich zu machen.“

Der Schreiber Reinhard Lauterbach, der übrigens bei den Ukraine-Berichten mit federführend ist, unterschlägt dabei, dass genau dieser Bürgermeister Kernes sich gegen die prorussischen Milizen stark gemacht hat und diese ein grundsätzliches Motiv haben, Kernes zu liquidieren.

Bei dem von Lauterbach formulierten Satz achte man auf die Einschränkung „relativ“. Klar ist nur, dass sich Kernes gegen den „rechten Sektor“ auf den Maidan stark gemacht hat (keinesfalls gegen die Maidan-Bewegung an sich) – genau wie er sich jetzt gegen die marodierenden schwerbewaffneten prorussischen Milizen stark gemacht hat.

Das ist ein typisches Beispiel von Presse-Verfälschungen, die Lauterbach & Co. ständig in die jüngste Welt setzen.

Auch bei den jüngsten 38 Toten, die in dem in Brand gesetzten Gewerkschaftshaus in Odessa ums Leben kamen, wird konsequent Ursache und Wirkung vertauscht.

Pro-ukrainische Demonstranten ohne Gewehre stießen mit pro-russischen Demonstranten und Milizen mit Gewehren zusammen. Zuvor hatten sich beide Seiten über Stunden heftige Auseinandersetzungen auch mit Molotow-Cocktails geliefert – also von beiden Seiten – eben auch von Seiten der prorussischen Demonstranten wurden unentwegt Molotow-Cocktails auf die Ukrainer geschleudert. Als aber dann durch die Schüsse von Milizen aus den Reihen der prorussischen Demo 3 Ukrainer in der Demo getötet wurden, steigerte sich der Zorn der Ukrainer und sie konnten die prorussischen Demonstranten mit Molotow-Cocktails zurückdrängen, die daraufhin in das Gewerkschaftshaus flüchteten, dass durch Molotow-Cocktails weiter beworfen wurde und schließlich in Flammen aufging.

Niemand der Ukrainer hat die Auswirkung gewollt und als sie sahen, dass die Leute im Gebäude in Lebensgefahr geraten waren, haben sie so gut sie konnten, an der Rettung mit geholfen, was in der jungen Welt genau umgedreht wird. Jedoch die Schüsse zuvor von den Milizen in die Demo, erfolgten in tödlicher Absicht genau wie auf dem Maidan, wo es dadurch 70 Tote gab. (Diese Opfer auf dem Maidan wurden von

der jungen Welt allesamt als „Faschisten“ bezeichnet – schlimmer und besonders auch brutaler geht Geschichtsfälschung nicht.) Putin und seine Propaganda-Nachbeter wettern, dass ukrainische Nationalisten Schuld an allem seien.

Von der DKP & Co wird behautet, dass die Pro-Ukrainischen Demonstranten die Pro-Russischen Demonstranten, die sich aus den Fenstern des brennenden Gewerkschaftshauses gerettet haben, dann noch mit Knüppeln erschlagen wurden. Diese Infos hätten sie von der Borotba vor Ort. Es wird behauptet, dass diese Szenen auf Handys dokumentiert seien. Nicht ein einziges solches Video wurde bisher belegt oder auch nur gezeigt. Hingegen haben russische Reporter – die schon längst vor Ort waren – das Geschehen von Anfang an, wo das Gewerkschaftshaus von der ersten Minute an brannte, gefilmt und diese Szenen auch dem Westen zugeleitet. Nicht eine einzige derartige von der DKP unter Berufung auf die Borotba ist dort zu sehen

– was ja sonst für die russische Propaganda ein gefundenes „Fressen“ gewesen wäre. Hingegen ist sehr wohl in diesen Filmen ui sehen, wie Leute, die sich abseilten oder sprangen, von Menschen unten gerettet wurden.

In einem Demoaufruf der DKP wird nur noch von einem Massaker in Odessa geschrieben. Dort heißt es dann ohne jeden Hintergrund nur noch nackt: „ Am 2.Mai wurden im südukrainischen Odessa 43 Menschen ermordet (immerhin wurden auch die

von pro-russischen Milizen erschossenen Ukrainer mit eingerechnet, die tatsächlich mit voller Absicht durch Erschießen ermordet wurden) als Faschisten und sogenannte „proeuropäische Maidan-Aktivisten/innen ein Gewerkschaftshaus in Brand steckten, in dem sich Gegner der neuen Kiewer Regierung zurück gezogen hatten.“

Der Begriff Massaker ist schon rein denkgesetzlich allenthalben auf die vorsätzliche Erschießung von Ukrainern durch pro-russische Milizen gerechtfertigt und überhaupt nicht, wenn sich gegenseitig mit Molotow-Cocktails beworfen wurde - beide Seiten – auch die pro-russischen Demonstranten - haben sich schließlich gegenseitig mit Molotow-Cocktails beworfen. Unbeirrt davon schreibt die DKP in ihrem Aufruf:

„Die DKP ruft zur Kundgebung am 8. Mai auf, um den Tag der Befreiung vom deutschen Faschismus vor 69 Jahren zu feiern und Flagge zu zeigen gegen Krieg und Faschismus. Heute gehen tausende Menschen unter roten Fahnen mit Hammer und Sichel auf die Straßen von Charkow über Lugansk, Donezk bis Odessa im Osten der Ukraine, um sich gegen eine von USA und EU geförderte Putsch-Regierung zu wehren, die unter maßgeblicher Beteiligung faschistischer Kräfte steht. Wir hören davon, wie die Putsch-Regierung militärische Verbände aus Maidan-Faschisten des Rechten Sektors und der Nazipartei Swoboda zusammenstellen ließ, um sie zur „Befreiung“ und angeblichen „Terroristenbekämpfung“ einzusetzen, da die regulären Streitkräfte der Ukraine als nicht einsatzfähig im Kampf gegen die eigene Bevölkerung gelten. Am 2. Mai 2014, dem Beginn des Sturms auf Slawjansk, berichtet die ARD-Korrespondentin Golineh Atai im Brennpunkt, dass bei schweren Ausschreitungen in Odessa „Pro-ukrainische Demonstranten“ „Pro-Russen-Anhänger“ in ein Haus getrieben und dann angezündet hätten. In dem brennenden Gewerkschaftshaus sind bis zu 40 Personen ums Leben gekommen. Schon vorher brannten Parteibüros der Kommunistischen Partei der Ukraine, wurden Privatwohnungen von Faschisten angegriffen, wurden AntifaschistInnen und KommunistInnen verprügelt und Lenin- und Denkmäler des antifaschistischen Befreiungskrieges gestürzt.“

Nicht nur das die ARD verkürzt zitiert wird – denn die ARD hat sehr wohl die Ursachen-Zusammenhänge berichtet – sondern dass auch formuliert wird, dass prorussische Demonstranten ins Haus getrieben wurden, statt wie es wirklich war, dass sie dorthin geflüchtet sind. Der Brand wird dann ebenfalls ohne Differenzierung bewertet. Von den 39 Toten waren nur 16 aus Odessa selbst. Wo die anderen hergekommen sind, wurde bisher geheim gehalten.

Und nicht nur, dass der Kommunistenführer in Rußland im Namen seiner Partei sich jetzt plötzlich öffentlich mit Putins Krim-Annektion und den Milizen-Einsätzen in der Ostukraine solidarisch erklärt und dabei umringt wird von roten Fahnen mit Hammer und Sichel sowie hochgehaltenen Portraits von Lenin und Stalin sondern das gleiche Zeremoniell erfolgt auch hierzulande von der DKP und ähnlichen Linken, die ebenfalls das Symbol des ultra-autoritären Sozialismus propagieren und mit roten Fahnen nebst Hammer und Sichel der Politik des rechten Diktators Putin ohne nur den Hauch eines Widerspruchs aufkommen zu lassen, die Steigbügel halten.

Putins Raubbau-Kapitalismus unterscheidet sich nicht einen Deut vom amerikanischen Kapitalismus und den aller anderen Länder. Es wird gegen Oligarchen in der Ukraine gewettert, während Russland ein riesiges Oligarchen-Imperium hat.

Dagegen hat die Ukraine eher bescheidene – allerdings natürlich eine ähnliche Oligarchen-Struktur wie in Russland, wobei der nach Russland geflüchtete Oligarch und vormaliger Präsident Janukowitsch ein sehr korrupter fetter Oligarch war, der nun von Putin für seine Ausbeutung der Ukraine geschützt wird.

In das russische Putin-Oligarchen-Reich hat sich ja der Moskau freundliche ukrainische Ex-Präsident Janukowitsch mit einem riesigen Vermögen abgesetzt. Zuvor lebte er in Kiew in Saus und Braus in einem Privatanwesen mit unvorstellbarem Prunk. Kein Wort der Kritik gegen diesen pro-russischen Oligarchen erfolgt von der DKP und „jungen Welt“ und den pro-russischen Milizen und diesem Treiben zustimmenden Linken hierzulande.

Den Jahrestag der Befreiung vom Faschismus mit der Besetzung durch pro-russische Putin-Milizen zu verquicken und so zu tun, wie frevelhaft es sei, dass in der Ukraine Symbole dieser Befreiung angegriffen würden, ist politisch genau so untauglich wie geschichtlich verfälschend. Keinesfalls hat die damalige Sowjetunion unter Stalin die Welt vom Faschismus befreit sondern im Verein mit den USA und England den Hitler-Faschismus in Deutschland besiegt. Hitler zu besiegen, war ohne Zweifel eines der wichtigsten Notwendigkeiten zu der Zeit und da haben Menschen, die in der Roten Armee dienten, großen Anteil. Allein der Sieg der Roten Armee über die Hitler-Wehrmacht in Stalingrad war der Anfang vom Ende des Hitler-Faschismus.

Die endgültige Zerschlagung des Hitler-Regimes wäre aber ohne die USA und England nicht möglich gewesen. Die USA lieferte ohne Ende Panzer an die Sowjetunion, wobei die Rote Armee von US-Militär-Experten auch beraten wurde. Die Engländer besiegten schon früh die Wehrmacht in Nordafrika. Die USA hat mit der Landung in der Normandie in Frankreich ebenfalls unter größten Opfern vom Westen her das Ende des Hitler-Reiches eingeläutet.

Trotzdem ist durch den Sieg über den Hitler-Faschismus die Welt keinesfalls vom Faschismus befreit worden. Der Faschismus ist weltweit in allen Facetten weltweit weiterbetrieben worden und sowohl von den USA – dort besonders durch die CIA – dem US-amerikanischer Auslandsnachrichtendienst - und vielen anderen westlichen Staaten und natürlich auch in und von der Sowjetunion weiter entwickelt worden bis hin zum heutigen Putin-Faschismus.

Das Hitler-Regime hat 50 Millionen Menschen das Leben gekostet. Eine gleiche Zahl von 50 Millionen Menschen sind nach dem Ende des zweiten Weltkrieges 1945 durch das Mao-Regime in China zum Opfer gefallen und unter Stalin sind 20 Millionen Menschen in der Sowjetunion diesem Diktator zum Opfer gefallen und zwar ohne die 26 Millionen Menschen mitgerechnet, die in der Roten-Armee gegen Hitler-Deutschland ihr Leben ließen.

Schon Nikita Sergejewitsch Chruschtschow, ein bedeutender sowjetischer Politiker, der von 1953 bis 1964 Parteichef der KpdSU – und von 1958 bis 1964 außerdem Regierungschef der UdSSR war, hatte den Mut, innerhalb der UDSSR selbst die Verbrechen von Stalin öffentlich zu machen und ihn als Symbol zu demontieren. Alle Stalin-Denkmäler wurden in der UDSSR und allen Ostblockstaaten zerstört – nicht von Rechten sondern von den kommunistisch geführten Regierungen, um wenigstens von der UDSSR ausgehend selbst ein Zeichen zu setzten gegen den Stalin-Faschismus.

Nach dem Zerfall der UDSSR wurden in vielen sich befreienden Staaten des ehemaligen Ostblocks auch viele Lenin-Statuen und andere Symbole wie Hammer und Sichel zerstört.

Gegen Ende der Sowjetunion wurde sogar die kommunistische Partei der Sowjetunion, die KPdSU, nach dem gescheiterten August-Putsch von 1991 in Moskau auf dem Gebiet der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR) verboten – anders als hier nach dem Ende der DDR, wo die SED sich als PDS erhalten konnte.

Die Zerstörung von Lenin-Statuen in der Ukraine hat noch eine viel tiefere Bedeutung, die wie schon beschrieben, mit dem autoritären Sozialismus zu tun hat, der besonders in der Ukraine unter Lenin gewütet hat und sich keinen Deut von jede Art von Faschismus unterschied – wo immer er weltweit stattgefunden hat und natürlich noch weiterhin stattfindet.

Die aktuelle Annektierung der Krim durch Rußland mit dem Putin-Diktator wurde hier von Politkern wie dem Finanzminister Schäuble mit der Annektierung seinerzeit von Böhmen und Mähren in der Tschechoslowakei durch Hitler gleichgesetzt. Als daraufhin von Moskau helle Empörung geäußert wurde, dass es unverschämt sei, Putin mit Hitler zu vergleichen, ruderten diese Politiker zurück und entschuldigten sich. Putin ist natürlich nicht mit Hitler zu vergleichen. Gleichwohl ist seine Annektierung der Krim haargenau nach dem gleich Muster abgelaufen wie die von Hitler in Böhmen und Mähren. Hier wie dort gab es den Vorwand, die Bevölkerung heim ins Reich zu holen, was auch genauso auf der Krim aktuell formuliert wird.

Die DKP und andere orthodoxe Sozialisten blenden alle zu gern historische Fakten aus und halten an stalinistischen Dogmen fest und träumen weiterhin von der Verherrlichung eines Sowjet-Imperialismus unter dem Symbol von Hammer und Sichel.

 

In der Bildzeitung vom 17. Mai 2014 offenbart auch wieder einmal der SPDPutin-Verehrer Helmut Schmidt sein tief in seinem Inneren verankertes territoriales Revanchismus-Denken.

Er spricht den Ukrainern sogar indirekt ihre nationale Existenzberechtigung ab. Er sagte:

„Die Politik des Westens basiert auf einem großen Irrtum, dass es ein Volk der Ukrainer gäbe – eine nationale Identität. In Wahrheit gibt es die Krim, die Ost- und die West-Ukraine. Die Krim kam erst in den 50er Jahren durch ein Geschenk des russischen Staatschefs Gorbatschow zur Ukraine. Die West-Ukraine besteht größtenteils aus ehemaligen polnischen Gebieten – allesamt römisch-katholisch und die Ost-Ukraine – überwiegend russisch-orthodox – liegt auf dem Gebiet der Kiewer Rus, dem einstigen Kerngebiet Russlands. Das scheint der Westen nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen.“

Schmidt hingegen scheint nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen, dass nach dem Zusammenbruch der UDSSR diese Ukraine so wie sie vor dem Putin-Angriffen war, real existiert. (Anmerkung: Noch immer behaupten Leute, dass Russland zugesagt wurde, dass

Nato und EU sich von den ehemaligen Satelliten-Staaten des UDSSR-Imperiums fernhalten würden und keine Ausdehnung dorthin unternehmen wollten. Eine solche Zusage oder Vereinbarung gibt es nicht. Diese Staaten mussten auch nicht vom Westen weder für die Nato noch für die EU umworben werden, sondern sie sind mit fliegenden Fahnen dorthin gelaufen -bloß weg von Russland – eben aus Angst vor Rußland.)

Würde man dem erschreckenden Revanchismus-Denken von Schmidt folgen, dann könnten überall Revanchisten Grenzverschiebungen verlangen – z.B. die Heimatverbände, die am liebsten eine Wiedereingliederung von Ostpreußen und Schlesien zurück ins Deutsche Reich befürworten und überhaupt könnte jede nur erdenkliche Zurück-Eroberung als Vorwand gelten, einen Krieg anzuzetteln, so wie Putin es nun in der Krim mit dem allergrößten Verständnis von Schmidt getan hat.

Auch die Gräueltaten vom Diktator Slobodan Milošević im Kosovo hätte Schmidt wohl gedeckt und hätte seinerzeit Putin schon einen solchen Grad an Faschismus wie heute erreicht, so darf vermutet werden, dass er dem Brudervolk Serbien beigestanden hätte. Auch Milošević unterzeichnete zuvor 1995 das Dayton-Abkommen, um danach erst recht seinen Terror auszubauen.

Moskau unterzeichnete aktuell in Genf ein Abkommen, um anschließend in der Ostukraine ebenfalls das Gegenteil vom Vertragsinhalt zu tun. Solche Friedensabkommen vor Kriegen sind in der Geschichte fast symptomatisch.

Für Helmut Schmidt wäre das Amselfeld als von Serben sogar Geschichte fälschend hochstilisiertes „Heiligtum“, das im Kosovo liegt (und wie die Kiewer Rus, die zum einstigen Kerngebiet Russlands hochstilisiert wird, wo Schmidt anmahnt, dass der Westen das nicht zur Kenntnis nehmen wolle), ein konkreter vertretbarer Grund für die Massaker von Milošević gegen die im Kosovo lebende überwiegend nicht serbische Bevölkerung gewesen. Er verteidigt ja auch konkret die Massaker gegen die Studentenbewegung in Peking. Er hat auch moniert, dass Deutschland zu früh ehemalige zu Jugoslawien gehörende Gebiete als neue eigenständige Staaten anerkannt habe.

Die Schlacht auf dem Amselfeld fand am 15. Juni 1389 im heutigen Kosovo statt. Der Konflikt entstand aus dem offensiven Vorgehen der Osmanen gegen die verbliebenen unabhängigen christlichen Reiche auf der Balkanhalbinsel.

Die Amselfeld-Schlacht endete ohne eindeutigen Sieger, und die Anführer beider Streitmächte fielen. Im Ergebnis war aber der Widerstand der serbischen Fürsten gegen die osmanische Expansion entscheidend geschwächt, und sie mussten die Oberhoheit der osmanischen Sultane anerkennen.

Obwohl das Byzantinische Reich nicht an der Schlacht beteiligt war, schied es durch den Verlust der serbischen Verbündeten endgültig als Machtfaktor in Südosteuropa aus.

Das Ereignis wurde in der Überlieferung aber schon bald in Serbien durch Legendenbildung in Volksdichtung, weitergegeben und Geschichte fälschend als Heldentat Serbiens hochstilisiert.

Der serbische Maler Adam Stefanović (1870) ) schuf das patriotische Historiengemälde „Schlacht auf dem Amselfeld“, das zu einem Aushängeschild für Serbiens Geschichte wurde, obwohl die Darstellung nicht stimmt.

Die Schlacht auf dem Amselfeld wurde sogar zu Serbiens Gedenktag. Der bei der Schlacht gefallene Fürst ist seither einer der wichtigsten Heiligen der serbischorthodoxen Kirche, wobei – außer, dass er in der sieglosen Schlacht auf dem Amselfeld starb, nichts an Besonderheiten von ihm bekannt sind, die ihn als Heiligen unter religiösem Anspruch ausweisen könnten.

Schmidt offenbart zur Ukraine einmal mehr seine rechte Gesinnung und krönt es noch mit dem Ausspruch: „Ich traue Putin nicht zu, dass er Krieg will.“ Putins kriegerischen Akt, die Krim zu annektieren und die ständigen Kriegs-Aktionen wie

z.B. mit Kampfflugzeugen im ukrainischen Luftraum zu operieren und die Entsendung seiner Milizen-Krieger in die Ost-Ukraine deckt Schmidt ohne jeden Skrupel mit seinen territorialen Revanchismus-Argumenten.

In der Bildzeitung deckt SPD-Helmut Schmidt neben dem Diktator Putin auch noch gleichermaßen seinen SPD-Genossen Gerhard Schröder mit dem ausdrücklichen allergrößten Verständnis.

Dass Milošević in Den Haag als Kriegsverbrecher verurteilt wurde, müsste nach der

Schmidt-Logik beanstandet werden bzw. gäbe es für territoriale Revanchismus-Hetze in Den Haag einen Straftatbestand, wäre Schmidt dort schon längst auf der Anklagebank gelandet.

Auch die aktuellen Flugblatt-Texte der DKP könnte Putin persönlich diktiert haben. Mit Vereinfachungen unter Weglassen aller Umstände, die z. B. zur Tragödie in Odessa geführt haben und an der mindestens die Putin-Milizen die Ursache durch das Erschießen von Ukrainern gelegt haben, will man nur in eigenem abgeschotteten blinden Dogmatismus verharren.

Wen wundert es noch, wenn am 5. Mai 2014 wieder einmal Reinhard Lauterbach in der „jungen Welt“ wiederum vom Hammer und gesicheltem DKP-Flugblatt abschreibt. Dabei geht der Bericht so weit, dass die Aktionen von beiden Seiten einfach zusammen-verflacht werden, so als ob nur noch pro-ukrainische Demonstranten alle Aktionen – einschließlich der Schüsse, die pro-russische Milizen auf Ukrainer abgegeben haben, von Ukrainern erfolgten – Lauterbach schreibt:

„Nach Massaker und Schüsse auf Demonstranten wächst Wut auf die Putschisten in Kiew.“

Für die Putin-Milizen erfindet die „junge Welt“ einen ganz neuen Begriff – nämlich im Text taucht dafür plötzlich das Wort „Förderalisten“ auf. Es scheint dieser Steinzeit-Welt nicht zu stören, dass gegenwärtig unter dem Begriff „Förderalismus“ die gesellschaftliche und staatliche Grundidee für ein vereintes Europa verfolgt wird. Das genaue Gegenteil betreibt Putin mit seinen Milizen-Einsätzen.

Dabei nennt die „junge Welt“ am selben Tag die ukrainischen Demonstranten auch noch „Pro-EU-Faschisten“ als weitere sich verselbständige Steigerung der bisherigen Begriffe wie „Nationalisten“ und nur „Faschisten“. Es passt hinten und vorne nicht zusammen und diese Berichterstattung verdichtet sich zu einem Konglomerat von Stalinismus bis Putin-Faschismus mit all ihren bekannten groben Propaganda- und Geschichts-Fälschungen sowie elementaren Widersprüchen, wie wir sie feixend und perfide ständig von den Putin-Milizen in der Ostukraine - und gleichlautend aus Moskau direkt hören.

Die „junge Welt“ schreibt einige Artikel fast wortwörtlich von der DKP-Berichterstattung aus dem Internet ab. Man kann denken, dass jemand erst viel Wodka getrunken haben muss, um solche Berichte verzapfen zu können.

Die Berichterstattung vom 5. Mai 2014 in der „jungen Welt“ strotzt nur so von perfiden Verbal-Atacken und Fakten-Verflachungen bis Verdrehungen und endet dann mit dem Ausruf:

Die Kiewer Junta hat Kurs auf die physische Vernichtung ihrer politischen Gegner genommen. Das Blutbad in Odessa zeigt, dass das Kiewer Regime (das sie im Artikel auch mehrfach „Junta“ nennt – wie es die feixenden Putin-Milizen in der Ostukraine auch tun) der Nationalisten und Oligarchen mehr und mehr zu einer offen terroristischen Diktatur faschistischen Typs wird.

Diese steinzeitlichen „junge Welt“ einäugigen Verbalien aus der stalinistischen Mottenkiste eines imperialen Sozialismus setzte sich nicht nur hemmungslos weiter fort, sondern steigert sich noch von Tag zu Tag. Am 6. Mai 2014 titelt Andre Scheer in der jungen Welt: „ Putsch-Präsident Turtschhinow redet weitere Massaker herbei. Das Regime will Eskalation. Der Krieg des Kiewer Regimes gegen die ostukrainische Bevölkerung hat am Montag bis zu 20 weitere Menschenleben gefordert.“

Es kommen auch aus ähnlichen Quellen unter dem Hammer und Sichel vergleichbare Meldungen, die mehr als kritisch zu bewerten sind – siehe auch unseren Bericht vom 8. März 2014 über ganz finstere Provokateurs-Legenden u. a. mehr.

Die Hamburger Morgenpost hingegen macht es sich einfach – sie schreibt über die Vorgänge in Odessa nur von schweren Auseinandersetzungen unter Demonstranten, wo beide Seiten sich über Stunden bekämpften und sich gegenseitig mit Molotow-Cocktails bewarfen mit dem Ergebnis vieler Verletzter und Toter – jede Zuordnung wird schlicht vermieden – so eine Meldung taucht natürlich gar nichts – vermutlich hat sich der/die Autor/in sich lieber zurückgehalten – bevor sie/er falsches berichtet.

Obwohl die TAZ häufig kritisiert wurde, kann man hier sagen, dass die TAZ – siehe beispielhaft diese Links:

http://taz.de/Ex-Oberst-der-Sowjetarmee-ueber-Ukraine/!137993/

http://taz.de/Kommentar-Abstimmung-in-der-Ukraine/!138129/

und diese Links zum sogenannten Referendum vom 11. Mai 2014 in der Ostukraine: http://taz.de/Abstimmung-in-der-Ostukraine/!138298/ http://taz.de/Kommentar-Linkspartei-und-Ukraine/!138284/ http://taz.de/Referendum-in-der-Ostukraine/!138295/

und diese Links vom 19. Mai 2014:

http://taz.de/Menschenrechtler-ueber-die-Ukraine/!138720/ http://taz.de/Runder-Tisch-zur-Ukraine/!138668/ http://taz.de/Krise-in-der-Ukraine/!138621/

und dieser Link vom 25. Mai 2014 über den ukrainischen Wahlverlauf:

http://taz.de/Praesidentenwahl-in-der-Ukraine/!139166/

und dieser Link vom 27. Mai 2014 mit der Überschrift "Kein Zuckerschlecken" über den neuen ukrainischen Präsidenten Poroschenko:

http://taz.de/Zukunft-der-Ukraine/!139243/

und noch ein Link v.30.5.2014 zu Putins neuem Ostblock – Diktatoren unter sich:

taz.de/Eurasische-Wirtschaftsunion/!139435/

oder auch dieser Link vom 13. Mai 2014 in der tagesschau, allgemein zur Situation:

http://www.tagesschau.de/europawahl/wo-endet-europa100.html

dann doch noch am informativsten waren - sich in unterschiedlicher Balance – aber meistens versucht hat, sich an die Fakten zu halten, während die Autoren in der „jungen Welt“ und bei den DKP-Berichten wohl – so scheint es – ein und die selben sind, die zwanghaft alles durch eine von Lenin und Stalin sowie Putin geliehene Brille sehen müssen und entsprechend filtern und fälschen.

Jedoch diese Berichte zu zitieren und offen zu legen, wie falsch sie sind, ist wichtig, um die Auseinandersetzungen in und um die Ukraine überhaupt verstehen zu können, denn DKP und „junge Welt“ sind ein Sprachrohr von Putin & Co. - sowie vielen Linken, die hierzulande mit Scheuklappen des imperialen Sozialismus herumlaufen.

An dieser Stelle wollen wir uns aber zunächst von dieser „Steinzeit-Welt“ der sogenannten „jungen Welt“ lieber verabschieden und weitere dieser eindimensionalen total verengten Ergüsse nicht mehr so ausgedehnt – wenn überhaupt noch, nur in Ausnahmefällen - zitieren – es langweilt einfach nur noch.

Wenn Ukrainer ihre Nation erhalten wollen (was schon unter Lenin Thema war), sind sie für Putin & Co mindestens Nationalisten wenn nicht sogleich Faschisten. Dahinter steckt die Absicht, die Ukraine als Nation zu destabilisieren, während Putin einen Sturm von Nationalismus in Russland selbst mit seinen Angriffen auf die Ukraine ausgelöst hat.

Jede Kritik gegen Diktator Putin wird in der geeinten nationalen Besoffenheit und gegenwärtigen sich hochschaukelnden Putin-Verehrung aller Bevölkerungsschichten von ganz rechts bis ganz links jetzt vom russischen Volk selbst im Keim erstickt.

Zur Erinnerung: Wladimir Putin sagte noch am Tag der Hamburger-Flora-Demo vom

21. Dezember 2013 auf einem Empfang für deutsche WM-Sponsoren in Sotschi:

“Offensichtlich hat man auch in Deutschland endlich begriffen, dass Randalierer von der Straße gefegt gehören. Ich freue mich, wenn Ihre Landsleute in Zukunft mehr Verständnis für unser entschlossenes Vorgehen gegen Störer der öffentlichen Ordnung haben.”

Vor der Krim-Annektierung gingen noch 50.000 Russen in Moskau auf die Straße, um ihre Solidarität mit den Maidan-Aktivisten zu demonstrieren und hüllten sich in blaugelbe ukrainischen Fahnen. Jetzt wagt keiner mehr, noch in Moskau gegen Putin zu demonstrieren.

Die Putin-Kritiker müssen sich sogar verstecken und haben berechtigte Angst um ihr Leben.

Pussy- Riot würde jetzt nicht mehr nur von der russischen Justiz verfolgt, sondern von der Bevölkerung selbst, die sich in breiten Schichten parteiübergreifend ihrem Diktator Putin voller Verzückung zu Füßen wirft.

Putin kann sich nur noch mit Diktatur-Machenschaften-Bewunderer wie SPD-Helmut Schmidt und SPD-Gerhard Schröder gute Kontakte pflegen wie auch zu einigen östlichen Diktatoren wie dem Diktator der rabiatesten Art aus Weißrussland Präsident Lukaschenkow (hier Originalton auf diesem Link: http://www.youtube.com/watch?v=dcDi_ziW71g ).

Anmerkung: Wie soeben festgestellt, wurde dieses Video aus dem Web entfernt. Der Auftritt von Lukaschenkow war eine echte Offenbarung, wie nur ein Voll-Diktator sich gebärden kann. Putin hält zwar ähnliche Monologe – jedoch versucht er im Tonfall mehr „Kreide zu fressen“.

Die Monologe dieser Diktatoren ähneln sich auffällig – sowie auch die Verfolgung z.

B. - von Andersdenkenden und Fühlenden wie Homosexuellen.

Es ist auch kein Zufall, dass anlässlich des 59. Eurovision Song Contest (ESC) in Weißrussland eine Bürgerinitiative gegen die österreichische Drag-Queen „Conschita Wurst“ (mit richtigem Namen: Tom Neuwirth) demonstrierte, weil sie ein Mann ist und in Frauenkleidern und mit Bart auftritt. Die Weißrussen meinten, sich von dem Mann mit Kleid und Bart „beleidigt“ fühlen zu müssen. In einer Online-Petition forderten sie doch tatsächlich vom ESC den Ausschluss der österreichischen Travestie-Künstlerin.

Die Putin-russische Intoleranz gegen Homosexuelle geht noch weiter.

Die russische Presse wetterte, dass es eine Schande sei, dass ihre beiden Sängerinnen (Zwillinge) auf der selben Bühne singen mussten, wo der Homosexuelle Werbung für seine Sexualität machen durfte.

Der Putin-Faschismus verfolgt massiv Homosexuelle, indem diese nicht öffentlich dafür „werben“ dürfen. Die Auslegung obliegt der blanken Willkür, so dass nach dieser Auslegung der österreichische Sänger in Kopenhagen Werbung für Homosexuelle gemacht habe, weil er in Frauenkleidung und mit Bart aufgetreten sei und damit seine Sexualität gezeigt hätte.

Es ist bekannt, dass Menschen, die ihre Homosexualität verleugnen oder diese Seite in ihnen unterdrücken, oft am schärfsten Homosexuelle verfolgen.

Der russische Staatsbahn-Chef Wladimir Jakunin ist ein enger Kumpel von Putin. Er pestete am 15. Mai 2014 in Berlin auf dem Deutsch-Russischen Forum, als der Moderator ihm sagte, dass ja auch Russland dem Travestie-Star, der Sängerin Chonchita Wurst mit 5 Punkten zum Sieg verholfen habe. Jakunin warnte daraufhin offen den Westen davor, Russland westliche Werte aufdrücken zu wollen. Frauen mit Bärten (dabei war es ein Mann mit Bart) – das kann ich nicht akzeptieren, sagte er und wörtlich rief er:

Offenbar sei hier wieder ein vulgärer Ethno-Faschismus in Mode. Die antike Definition der Demokratie hat nichts mit bärtigen Frauen zu tun. Demokratie ist die Herrschaft des Volkes.“

Vehement verteidigte Jakunin das umstrittene Gesetzt zum Schutz Jugendlicher vor Homosexualität. Im Zusammenhang der Verfolgung von Homosexuellen auch noch den Begriff „vulgärer Ethno-Faschismus“ zu kreieren, wird wohl nur Gerhard Schröder verstehen, der den lupenreinen Diktator Putin obendrein noch einen lupenreinen Demokraten genannt hat. Auch hier wird die Verdrehung zur Leitlinie gegenwärtiger putin-russischer Politik und Präsentation.

Der putin-russische Faschismus verfolgt Ethnien mit dem Begriff Faschismus, so wie in der Ostukraine alle faschistischen Aktionen durch russische Milizen Kiew als Faschismus vorgeworfen werden.

Die „junge Welt“ bezeichnet die Regierung in Kiew nur Machthaber, Junta und ähnlich. Gleichlautend ist das Vokabular bei den Putin-Milizen.

Den schlimmen Machthaber Putin und die Junta in Moskau wird mit keinem Wort kritisiert.

Diese Geschichts-Fälschungen und -Klitterung ließe sich noch endlos fortsetzten.

Immerhin hat das Parlament in Kiew – nach dem ihr bisheriger Präsident nach Moskau geflüchtet war - über die Besetzung der Übergangsregierung ordentlich abgestimmt und sofort für den 25. Mai 2014 das Volk zu fairen und freien Wahlen aufgerufen, während auf der Krim eine Wahldiktatur mit über 90 % Zustimmung militärisch besetzt ohne echte freie Meinungsbildung durch gepeitscht wurde.

Putin plädierte noch Anfang Mai dafür, dass die Wahl am 25. Mai 2014 in der Ukraine nicht stattfinden sollte. Er möchte die Auflösung und Besetzung der Ukraine durch seine marodierenden schwer bewaffneten Milizen erst noch weiter fortsetzten, während sein Milizen schon am 11. Mai 2014 eine Referendum-Farce abgehalten haben. Bei einer freien Wahl könnte ja offenbar werden, was die überwiegende Bevölkerung in der Ost-Ukraine vom Diktator Putin wirklich hält.

Ein Hetzbericht über den ARD-Chef Thomas Roth vom 26 April 2014 in der „jungen Welt“ soll dann doch noch zitiert werden, weil er noch deutlicher macht, wie billig das Blatt polemisiert – dort steht:

„Wenn man Thomas Roth die ARD-Tagesthemen moderieren sieht, staunt man nicht schlecht, wie kunstvoll ein Mann doch sein lichter werdendes Haupthaar von hinten so nach vorne frisieren kann.

Unterm Rothschen Weißschopf schimmert dann das Rothsche Vollgummigesicht heraus und spricht Weltpolitik – Roth mit englischem Tie-Ätsch gesprochen, Roth der Sardellen-Tiger von der ARD.“

Damit könnte man die „junge Welt“ künftig getrost als linke Bildzeitung vergessen, wenn es nicht Menschen gäbe, die sich Linke nennen und das wie ein Schwamm aufsaugen, was diese Steinzeit alte Welt druckt, wo der Name „junge Welt“ genau so nicht passt, wie ihr Anspruch, dass sie drucken würde, was andere lügen.

Auch wenn sicher die „junge Welt“ bei vielen anderen Themen (wenn sie nicht vom Ideal stalinistischen Dogmatismus besetzt sind) durchaus Infos bringt, die lesenswert sind, so kann man aber beim Thema Ukraine und Rußland feststellen, dass sie in erster Linie das drucken, was sie selbst lügt und nicht wie sie vorgibt, dass zu drucken, wie andere lügen. Dadurch wirkt sie dann auch insgesamt „wenige glaubwürdig“.

Putin deckte seine Milizen mit dem Ausruf, dass die ukrainische Regierung schwerste Verbrechen begehe, wenn sie gegen die eigene Bevölkerung militärisch vorgehe.

Putin & Co. fordern vom Westen (was immer sich auch unter dieser Himmelsrichtung politisch zuordnen lässt), dass sie die Regierung in Kiew dazu bringen möge, ihre Militäraktionen gegen die von Putin-Milizen besetzten Orte zu unterlassen.

In der Tat wird die ukrainische Übergangsregierung in Kiew inzwischen von Dutzenden Spezialisten des US-Geheimdienstes CIA und der US-Bundespolizei FBI beraten – aber erst nach dem Putin in der Ukraine zu annektieren anfing und verstärkt Milizen in die Ostukraine beorderte.

Die Beamten sollen im Auftrag der US-Regierung Kiew dabei helfen, die Rebellion im Osten des Landes zu beenden und eine funktionsfähige Sicherheitsstruktur aufzubauen. Die lange verbrecherische Tradition des CIA soll dabei nachfolgend auch beleuchtet werden.

Jedoch, dass Kiew jetzt aktuell die CIA zur Unterstützung gegen die Putin-Aggression um Hilfe bittet, ist kein Verschulden der Ukraine sondern dafür ist Putin die Ursache dieses Übels. Das wird wiederum all zu gern vermengt – nach dem Motte: CIA = verbrecherischer Hintergrund, folglich Kiew = Faschisten. Ursache und Wirkung durch die Putin-Aggression wird dabei einfach ausgeklammert.

Die Agenten seien aber nicht direkt an den Kämpfen mit den prorussischen Milizen in der Ost-Ukraine beteiligt.

Die FBI-Agenten helfen der Kiewer Übergangsregierung zudem dabei, die organisierte Kriminalität im Lande zu bekämpfen: Eine auf Finanzermittlungen spezialisierte Gruppe von Fahndern und Analysten der US-Bundespolizei soll auch das Vermögen des früheren ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch aufspüren.

Für Aufsehen hatte schon Mitte April der Besuch von CIA-Direktor John Brennan in der Ukraine gesorgt. Der Geheimdienst-Chef soll zunächst unter falschem Namen eingereist sein.

Nach Angaben des US-Außenministeriums habe es sich um einen Routinebesuch gehandelt. Während des Staatsbesuchs von Bundeskanzlerin Merkel in den Vereinigten Staaten hatte US-Präsident Barack Obama im Gespräch mit Merkel das Vorgehen der ukrainischen Streitkräfte in Slawjansk verteidigt: „Die Ukraine hat ein Recht auf Wiederherstellung der Ordnung.“

Die CIA ist ein ziviler Geheimdienst. Im Gegensatz zu einem Nachrichtendienst, dessen Aufgabe die reine Gewinnung von geheimen Informationen ist, gehören zu den Aufgaben der CIA nicht nur Spionage, Beschaffung und Analysen von Informationen über ausländische Regierungen, Vereinigungen und Personen, um sie den verschiedenen Zweigen der amerikanischen Regierung zur Verfügung zu stellen, sondern auch Geheimoperationen im Ausland. Nicht selten bedient sich die CIA, so wie andere Geheimdienste auch, der Desinformation und illegaler Mittel, um die internationale Politik, die öffentliche Meinung und die Repräsentanten der Vereinigten Staaten zu beeinflussen.

Illegale Aktionen haben natürlich auch russische Geheimdienste unternommen wie

z. B, die Ermordung 1940 von Trotzki in seinem mexikanischen Exil. Trotzki war unter Lenin noch hochangesehen und hat für Lenin mit großem Eifer die Ausrottung der Anarcho-Kommunisten in der Ukraine auf äußerst grausame Weise durchgeführt. Er war sogar Gründer und Organisator der Roten Armee.

Interessant ist, dass Trotzki in Kirowohrad in der Ukaine geboren wurde. Trotzki widersprach der Politik Stalins, weswegen Stalin ihn ermorden ließ und deswegen nannten sich einige Linke in westlichen Ländern später auch gern „Trotzkisten“. Jedoch bedeutet die Kritik Trotzkis an Stalin keinesfalls eine Änderung im grundsätzlichen autoritären Sozialismus, wo ja Trotzki sich ebenfalls schon zuvor unter Lenin mit seinen Verbrechen in der Ukraine hervorgetan hat.

Ein weiteres Beispiel, dass auch russische Geheimdienste im Ausland agieren, war die Ermordung Stpan Banderas 1959 in München durch den KGB. Er kämpfte für eine unabhängige Nation Ukraine gegen die UDSSR. Im Westen der Ukraine wurden ihm Denkmäler gesetzt, wo er als Volksheld verehrt wird. Für Russland und pro-russische Menschen ist er ein Nationalist und Faschist. - siehe hierzu auch nähere Infos im Bericht vom 8. März 2014.

Putin ist ein ehemaliger KGB-Agent und aktuell wurden von ihm pro-russische geheim operierende Milizen auf der Krim eingesetzt und anschließend in etliche Städte in der Ostukraine.

Aber nun zunächst zurück zur CIA in den USA:

Die CIA darf auf Weisung des US-Präsidenten durch verdeckte Operationen politische und militärische Einflussnahme im Ausland betreiben.

Die CIA ist für zahlreiche Fälle bekannt, bei denen aktiv in innere Angelegenheiten fremder Länder eingegriffen wurde.

Die CIA wollte z. B. in den sechziger Jahren Kubas Staatspräsident Fidel Castro vergiften lassen. Auf der Liste geplanter politischer Morde der CIA standen auch der Anführer der Unabhängigkeitsbewegung im Kongo, Patric Lumumba sowie der Führer der Dominikanischen Republik Rafael Trujillo, um nur einige wenige Beispiele zu nennen.

Anders als sonstige Behörden braucht die CIA ihren Haushalt nicht zu veröffentlichen, dabei stört sich die USA nicht daran, dass das ein Widerspruch zu ihrer Verfassung ist.

In Europa wurde die amerikanische Botschaft in der Schweiz in Bern zu einer Europa-Zentrale des US-Geheimdienstes CIA ausgebaut. In der Zwischenzeit wurde die CIA-Tätigkeit in Europa von Deutschland aus in Stuttgart koordiniert. Und im sogenannten Club treffen sich seit Jahren Spione aus aller Welt zum Informationsaustausch.

In Wiesbaden befindet sich eine Außenstelle der CIA.

Deutschland dient der CIA wie kaum ein anderer Staat außerhalb der USA als Basis. Hunderte von CIA-Agenten arbeiten hier.

Sie trainieren in versteckten Lagern potentielle Agenten. Von der Bundesrepublik aus beliefern sie Verbündete in aller Welt mit Waffen und anderem Nachschub.

Ende der 1950er Jahre begann die CIA mit Spionageflügen in fremdem Luftraum, hauptsächlich über der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionage-Flugzeugen wie zum Beispiel U-2 und A-12 sehr erfolgreich.

Während des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen und war auch auf südvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Mordprogramme eingebunden.

Bis in die 1970er Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerkia und unterstützte unter anderem rechtsgerichtete Militärputsche gegen die demokratisch gewählten Regierungen 1954 Guatemalas, 1964 Brasiliens und 1973 in Chile.

1988 wurde Georg Busch als erster ehemaliger CIA-Chef zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt. (-vergleichbar wie beim ehemaligen KGB-Agenten Putin in Russland, der dort Präsident wurde-)

Im Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attentäter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchführen zu können. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attentäter wohnten, vereitelt. Als Folge davon änderte Al-Quida ihre Pläne, was dann zu den Anschlägen am 11. September 2001 führte.

Seit etwa 2004 ist die CIA für viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Laut Auflistung aus dem Jahre 2011wurden allein im Raum Pakistan seit 2004 mindestens 291 Einsätze durchgeführt, bei denen 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anführer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden getötet. Die übrigen große Zahl waren Unbeteiligte, darunter 164 Kinder – sie kamen bei den Angriffen ums Leben. Ähnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt.

Es liegt in der Natur der Sache, dass geheimdienstliche verdeckte Operationen in der Regel nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Die folgenden Operationen wurden meist durch die geschichtliche Forschung, Recherchen und offizielle Untersuchungen oder die Freigabe von Dokumenten bekannt. Eine Vielzahl weiterer Beispiele findet sich in dieser Auflistung, an denen die CIA oft maßgeblich beteiligt war.

• Eindämmung des Kommunismus in Italien und Frankreich von 1948 an,

• Beeinflussung der Medien im Sinne der Ansichten und Ziele der CIA in den fünfziger Jahren, beginnend 1948

• Operationen in der Volksrepublik China:1952 wurde eine C-47 der CIA in der chinesischen Provinz Jilin abgeschossen. Der Pilot und Co-Pilot starben dabei. Zwei weitere Besatzungsmitglieder überlebten, wurden inhaftiert und konnten erst 1971 und 1973 in die USA ausreisen.

• •Aufbau und Unterhalt von paramilitärischen Partisanen-Einheiten in Westeuropa von den 1950ern bis in die frühen 1990er Jahre, die teilweise in

• Terroranschläge in Italien sowie den griechischen Militärputsch von 1967 verwickelt waren.

• Programm zur Erforschung von Gehirnwäsche- bzw. Verhörmethoden unter Anwendung von Drogen und Folter 1952

• Sturz des iranischen Premierministers Mossadegh 1953 in Zusammenarbeit mit dem iranischen General Fazlollah Zahedi

• geplanter Sturz von Präsident Jacobo Arbenz Guzmán in Guatemala in Zusammenarbeit mit der United Fruit Company und dem Diktator von Nicaragua, Anastasio Somoza Garcia. Das Unternehmen wurde 1952 auf Druck des US-Außenministeriums eingestellt.

• Sturz von Jacobo Arbenz Guzmán Präsident von zwei Jahre später – 1954

• Invasionsversuch von Exilkubanern in der Schweinebucht auf Kuba 1961, um die Revolutionsregierung Castro zu stürzen.

• Die CIA lieferte der South African Police Services Special Branch Informationen, die zur Verhaftung des Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela 1962 im damaligen südafrikanischen Apartheid Regime führten.

• Die größte Fluggesellschaft Südostasiens wurde während des Vietnamkrieges von der CIA kontrolliert und seit 1962 intensiv für Geheimoperationen und zum Schmuggel von Heroin eingesetzt.

• Verfolgung Che Guevaras in Bolivien in Zusammenarbeit mit der bolivianischen Armee im Jahre 1967, die mit seiner seiner Exekution endete.

• Operation zur Identifizierung und Bekämpfung kommunistischer Führungskader der (Viet Cong) während des Vietnamkrieges Mitte der 1960er Jahre, der 20.000 Menschen zum Opfer fielen und bei der es zu etlichen Menschenrechtsverletzungen kam.

• Bespitzelung von rund 7000 Personen und 1000 Organisationen in den USA, die in Opposition zum Vietnamkrieg standen oder der Bürgerrechtsbewegung angehörten

• Von 1970 bis zum Putsch 1973 verdeckte Operationen zur Unterminierung der Allend-Regierung in Chile. Dabei waren CIA-Agenten auch in die Ermordung des pro-demokratischen Generalstabschefs Rene Schneider verwickelt. Dem waren bereits seit 1963 umfangreiche Propaganda-Aktionen gegen die Linksparteien in Chile vorangegangen.

• Bergung des 1968 vor Hawaii gesunkenen sowjetischen U-Boots K 129 aus 5000 m Tiefe durch das extra gebaute Spezialschiff Huges Glomar Explorer.

• Die Operation Condor war eine multinationale Operation rechtsgerichteter Militärdiktaturen in Südamerika zur gemeinsamen Verfolgung und Tötung politischer Gegner, die von der CIA technisch und logistisch sowie durch Schulungen unterstützt wurde.

• Unterstützung der UNITA und der Intervention Südafrikas im angolanischen Bürgerkrieg, die zum Eingreifen Kubas 1975 führte.

• Aufbau und Unterstützung der Contra-Guerillas im Krieg gegen Nicaragua von 1981 bis 1990,

• Unterstützung der Contras in Nicaragua durch Waffenverkäufe an den Iran und die Duldung des Schmuggels von Kokain in die USA.

• Unterstützung des pakistanischen Inter-Service-Intelligence bei der Ausbildung und Belieferung afghanischer Mudschahidin mit von den USA und Saudi-Arabien finanzierten Waffen.

• Anwerbung und Training von über 100.000 muslimischen Rekruten für den Einsatz in Afghanistan in Zusammenarbeit mit ISI und M16

• Nach der deutschen Wiedervereinigung gelang es der CIA, einen Großteil der Klarnamen der DDR-Agenten im Ausland zu erbeuten.

• 2006 fand ein Journalist der Chicago Tribune über eine Internetrecherche die Namen von 2600 CIA-Mitarbeitern heraus, einige davon verdeckte Ermittler. Auch Flugzeuge für verdeckte Aktionen der CIA und geheime Einrichtungen konnten so enttarnt werden.

• Am 6. September 2006 wurde US-Präsident Georg W.Busch durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofes gezwungen, die Existenz und den Unterhalt von CIA-Geheimgefängnissen im Ausland, Black Sites genannt, öffentlich zu bestätigen.

• 31. Dezember 2009: Homam Khaleel Mohammad Abu Mallal, ein jordanischer Arzt Arzt, wurde vom jordanischen Geheimdienst angeworben, um al Qaida in Afganistan zu infiltrieren und Informationen zu beschaffen, die entscheidend für den militärischen Einsatz der USA in Afghanistan sein sollten. Stattdessen richtete sich der 33-jährige Jordanier gegen sie. Er trug einen Sprengstoffgürtel unter der Kleidung, als er sich an Silvester zum Treffen mit Amerikas Agenten im Osten Afghanistans aufmachte. Er war ein Doppelagent. Der vermeintliche Überläufer riss sieben CIA-Agenten, darunter die Leiterin der CIA-Basis und seinen jordanischen Führungsoffizier vom GID mit in den Tod.

• In den 90er Jahren wurden Asylsuchende in Deutschland bei der Einreise von einem Verbindungsoffizier der CIA in Flüchtlingslagern wie z.B. den Adams Barracks im bayerischen Zirndorf befragt.

• Usw. usw. usw. usw.

 

Die Aktivitäten der CIA haben erwiesenermaßen zu massiven Einmischungen in die inneren Angelegenheiten anderer Länder mittels verdeckter Operationen bis hin zu Staatsstreichen gegen demokratisch gewählte Regierungen geführt, wozu die Installierung und Unterstützung von Diktatoren und Militärdiktaturen gehören vor allem in Mittel- und Südamerika in den 1970er und 1980er Jahren wie beispielsweise von Pinochet in Chile und Noriega in Panama und Somoza in Nicaragua oder auch autokratische Systeme wie die des Schahs im Iran.

Ebenso gehörte dazu die Zusammenarbeit mit ehemaligen Mitgliedern der Wehmacht und der SS, etwa im Rahmen der Operation Gladio, MK Ultra oder bei der teilweisen Unterstützung und Duldung der sogenannten Rattenlinie, eines legalen Fluchtweges für NS-Kriegsverbrecher, wie zum Beispiel Klaus Barbie, die mit Papieren des Vatikan und des Roten Kreuzes ausgestattet nach Südamerika entkamen.

Auch hatte die USA keine Probleme damit, durch den deutschen Nazi-Raketenbauer Werner von Braun das amerikanische Raketenprogramm betreiben zu lassen, das in der Landung auf dem Mond gipfelte. Den Gipfel an Verbrechen, der auch bis zum Mond reicht, in dem von Braun durch die tausende von Häftlingen, die in unterirdischen Fabriken für die Braun-Raketen unter SS-Bewachung mit übelsten Schikanen qualvoll zu Tode kamen, involviert war, wird dieser von Braun von den USA in einem eigens für ihn erstellten Propaganda-Film zu einem Widerstandskämpfer gegen die Nazis einfach kurzerhand reingewaschen.

Auch Deutschland hat keine Probleme damit, dass weiterhin bei uns Straßen nach dem von den USA nur wegen seines technischen Wissens gedeckten Nazi-Verbrecher Werner von Braun benannt werden genauso wenig, wie schon darauf gelauert wird, Straßen nach Helmut Schmidt nach seinem Tod zu benennen – einem maßgeblichen für das Atomverbrechen Verantwortlichen und jemand, der durch diverse Äußerungen faschistische Ereignisse verteidigt und politisch wichtig und gut findet.

Die CIA-Aktivitäten allein schon weisen die USA als eine faschistische Struktur aus.

Darüber hinaus gibt es weltweit so viele Gräueltaten durch das US-Regime, die alle auf zu zählen, nicht möglich sind.

So wurde unter einem erwiesenen fadenscheinigen wie konstruierten aber falschen Vorwand der Irak-Krieg von den USA angezettelt, wo viele tausend Zivilisten getötet wurden und ganze Gebiete mit Uranmunition dauerhaft kontaminiert wurde, wo zahlreiche Mutationen bei Neugeborenen passieren und Orgien von Massakern an Zivilisten verübt wurden.

Dagegen nimmt sich die Krim-Annektierung durch Putin geradezu als ein harmloses Kavaliers-Delikt aus.

Und nicht genug damit, errichteten die USA im Irak regelrechte Folter-Knäste und ein weiteres ganz übles KZ auf Kuba in Guantánamo, das Präsident Obama zu schließen, fest versprach und ungeachtet noch heute voll in Betrieb ist, wo die Gefangenen gequält, erniedrigt und gefoltert werden gegen alle Gesetzte, die die USA nur kennt.

Es ist seit Entstehung der USA eine Tradition, dass sie Gesetzte und Verträge erfinden, einzig zu dem Zweck, um anderen damit ihre elementarsten Rechte zu nehmen und sich selbst am wenigsten daran zu halten – wie sie es mit den Indianern, den Ureinwohnern Nordamerikas ständig getan haben – ganz zu schweigen von der US-Tradition bei der Versklavung von Schwarz-Afrikanern.

Verstöße gegen Menschenrechte im Zuge des sogenannten Krieges gegen Terror nehmen zu. Seit etwa 2001 sind die USA dazu übergegangen, terrorverdächtige Personen zu entführen und ohne Gerichtsverfahren über längere Zeit in weltweit verteilten Geheimgefängnissen zu inhaftieren, die das US-Militär als Black Sites bezeichnet. Dabei haben die USA Verträge missachtet, die sie selbst ratifizieren und die grundsätzlich jedem Individuum ein Recht auf Schutz vor staatlichen Übergriffen garantieren. Es sind mehrere Fälle bekannt geworden, bei denen sich nach mehrmonatiger bis jahrelanger Haft herausstellte, dass die Verhafteten unschuldig bzw. Opfer einer Verwechslung waren.

Zu den bekanntesten Fällen gehören die Deutschen Murat Kurnaz und Khaled al-Masri sowie der Kanadier Maher Argar, die in Pakistan, Afghanistan bzw. Syrien gefoltert worden sind.

Da die CIA offiziell keine Folter anwenden darf, wurde es gängige Praxis, die Gefangenen in befreundete Länder auszufliegen, wo sie von Verhör-Spezialisten dieser Länder gefoltert werden. Besonders kritisiert wird in diesem Zusammenhang die auch von US-Stellen mehrfach bestätigte Tatsache, dass dabei Länder bevorzugt werden, die systematisch foltern, etwa Syrien und Ägypten. Im April 2009 wurden von US-Präsident Barack Obama interne Papiere des Geheimdienstes CIA veröffentlicht, die die Existenz eines polnischen Geheimgefängnisses bestätigen und die belegen, dass Chalid Scheich Mohammed allein im März 2003 über 183 Mal dem Waterboarding unterzogen wurde, im Schnitt acht mal pro Tag.

Im Jahr 2005 hat die CIA mit Hilfe von als zivil getarnten Fluggesellschaften Transporte von ohne rechtliche Grundlage verhafteten Terrorverdächtigen vorgenommen.

Dabei hat sie die Frankfurter Rhein-Main Air Base für geheime Gefangenen-Transporte als Zielort missbraucht, um von dort aus die weltweiten Geheimgefängnisse anzufliegen.

Mehrere europäischen Regierungen gehen in der Angelegenheit eine heimliche Komplizenschaft mit den USA ein. Polen und Rumänien unterhalten CIA-Gefängnisse in ihren Ländern.

Im Jahr 2006 veröffentlichte ein Zusammenschluss von sechs Menschenrechtsorganisationen, darunter Amnesty International und Human Rights Watch, eine Liste mit 36 Personen, die entweder erwiesenermaßen oder mit hoher Wahrscheinlichkeit von US-Behörden wie der CIA unter Terrorverdacht gefangen gehalten wurden, und die verschwunden sind.

Verschwindenlassen ist eine der schwerwiegendsten internationalen Menschenrechtsverletzungen.“

Die Verstrickung der CIA in den Drogenhandel ist vielfach öffentlich nachgewiesen worden. Die Aktivitäten dienten unter anderem der finanziellen Unterstützung verbündeter paramilitärischer Gruppen, zum Beispiel in etlichen Ländern und zur Destabilisierung von gegnerischen Regierungen.

Die CIA hat bei der Geldwäsche von Drogengeldern wiederholt mit Banken zusammengearbeitet, die zum Teil eigens für diesen Zweck gegründet wurden.

Dagegen sah sich die CIA -trotz all ihrer Agenten und Spionage -nicht in der Lage, den Zusammenbruch der Sowjetunion auch nur im Ansatz vorherzusagen.

Die Liste der US-Amerikanischen Verbrechen allein schon durch die CIA soll hier ganz deutlich gemacht werden. Jedoch führt diese Bodenlosigkeit am Beispiel der CIA und den ungezählten anderen US-Verbrechen eben auch dazu, dass bestimmte Linke dadurch den Boden unter den Füßen verlieren und ins andere Extrem – nämlich sich ideologisch in einen autoritären Sozialismus flüchten und sich aktuell sogar dabei mit dem durch und durch kapitalistischen Putin-Faschismus zu solidarisieren.

Mit autoritären Dogmen und Symbolen kann man zwar die vom US-Amerikanischen Imperialismus vernebelten Menschen besonders gut schocken – jedoch emotional gewinnen kann man sie damit nicht - sie werden dabei emotional nicht erreicht sondern nur massiv verjagt, so dass sie sich weiterhin lieber beim hemmungslosen Konsumverschwenden wohl fühlen.

Keinesfalls sollte hier auf den Spruch verfallen werden, „dass man die Menschen da abholen müsse, wo sie stehen.“ Das ist gleichermaßen überheblich wie auch nutzlos.

Mensch muss zuerst anfangen, selbst in seinem Gemüt zu forschen und das nach außen tragen, was aus der Tiefe des einzelnen – also aus ihm selbst kommt. „Das, was Du in der Tiefe in Dir allein erkennst, dass ist mehr als alles, was den Ausgerichteten nur noch außen blutet tropft.“

Deshalb ist es sehr wichtig, sich nicht unter einem politischen linken Anspruch mit

den Putin-Aktionen und seinen Milizen zu solidarisieren nach dem Motte:

„der US-Imperialismus ist noch schlimmer und da ist es nur richtig, wenn nun

der Ex-KGB-Agent Putin es dem Westen mit ähnlichen Mitteln, die man vom

CIA kennt, heim zahlt.

Wäre Lenin den Vorstellungen von Nestor Machno offen gegenüber gewesen und hätte er sich den anarchokommunistischen libertären Sozialismus ohne Staatschismus zu eigen gemacht, so wäre die Welt erheblich weiter bei der Verwirklichung eines libertären sozialen Umgangs mit einander. Siehe Bericht vom 8. März 2014.

Ein Staat basiert nur auf brutalste Gewalt und Ungleichheit. Die Entstehung eines Staates und das Betreiben eines Staates ist das Gewalttätigste und Ungerechteste, was Menschen sich gegenseitig antun können.

Insofern soll dieser Bericht nicht irgend einem Staat die Steigbügel halten. Jedoch – wenn man das Geschehen in der Ukraine als Linke/er bewertet, ist es einfach nur ungerecht, z. B, den US-Imperialismus dagegen zu halten, die EU- und Nato-

Entwicklung nur als Ergebnis sehen und Putin dafür entschuldigen, weil er in seiner staatlichen Denkweise einer Territorial-Phobie sich umzingelt sieht.

Mensch muss sich schon die Mühe machen, sich in die Geisteshaltungen dieser in Territorien (einem von Grenzen eingefasstem Gebiet) denkenden Staatsführungen hinein zu versetzten – auch wenn man sie als Anarcho-Kommunist/in grundsätzlich verurteilt. Die ehemaligen Oststaaten wurden vom Sowjetimperium mit brutaler Gewalt zusammen gehalten und speziell die Ukraine gleich unter Niedermetzeln der Anarcho-Kommunisten noch brutaler an die Sowjetmacht gekettet.

Als dieses Sowjet-Imperium an sich selbst erstickte, brauchte der berühmte „Westen“ nicht großartige Anstrengungen entwickeln, sondern die Oststaaten liefen mit offenen Armen in einen vermeintlichen Schutz des Westens, wo sie Wohlstand und ein besseres Leben erhoffen – natürlich bei gleichzeitiger Steigerung des Raubbaus an den Ressourcen unserer Erde.

Die Maidan-Bewegung ist weder vom Westen noch von Faschisten inszeniert worden sondern tatsächlich aus der Bevölkerung heraus mit dem ganzen Spektrum, wo natürlich auch ein rechter Sektor beteiligt war – aber selbst dieser Teil ist rein aus der Ukraine entstanden und es wurden keine „grünen Männchen“ vom Westen nach Kiew geschickt. Ebenso ist es kein Verbrechen, wenn der in Deutschland lebende ukrainische Boxer Klitschko gute Verbindungen zu Deutschland hat und auf dem Maidan eine führende Rolle zu spielen versuchte, die selbst er in Wahrheit aber gar besaß. Die Protestbewegung hatte das Ziel, sich von ihrem pro-russischen Präsidenten Janukowitsch zu trennen, der das Streben der Ukraine nach der EU stoppen wollte zugunsten einer Anbindung an Rußland und es ging um seine unerträgliche Korruption, mit dem er ganz offen zu aller erst für sich und seinen Clan einen unermesslichen Reichtum anhäufte zulasten der Allgemeinheit.

Als Janukowitsch misslang, die Ukraine von Europa fern zu halten und an Rußland zu

binden, hat Putin zu Methoden gegriffen, die rein auf diese Auseinandersetzung begrenzt betrachtet, schlicht aus der Mottenkiste des KGB stammen und seine vermummten gut ausgebildeten Soldaten als vermeintlich aus dem Volke kommend unter das russisch sprechende Volk geschickt, um es gegen Kiew aufzuwiegeln.

Das Kiew nun als Staat sein Gewaltmonopol gegen die Putin-Milizen und ihre Anhänger verteidigt, ist innerhalb der Regeln des Staatschismuses normal und nur diese Regeln sind dann für beide Seiten als Maßstab zu nehmen – wenn man es gleichwertig beurteilen will. Das Putin hingegen das als Verbrechen an die eigene Bevölkerung anprangert, ist mehr als verlogen, zumal Moskau noch unmittelbar zuvor eine Vereinbarung unterzeichnet hat, wonach seine Milizen die besetzten Gebäude räumen sollten.

Wenn Kiew sich bei dieser Lage Militärberater und sogar Rat vom CIA einholt, hat das eine ganze andere Qualität, als wo früher die CIA erst einmal ganze Regierungen stürzen half. Schon der Name CIA reicht für dogmatische Linke als rotes Tuch, um sogleich kritiklos unter der Roten Fahne mit Hammer und Sichel dem Ideal einer Sowjetmacht nachzutrauern und sich dabei mit Putins erweislichen terroristischen Machenschaften zu solidarisieren.

Die „junge Welt“ schöpft dann am 12. Mai 2014 sogar ihre Informationen aus der Bild-Zeitung mit der Anmerkung, dass sie darüber grübelt, wieso ausgerechnet die Bild-Zeitung die Nachricht bringt, das eine Privatarmee aus den USA mit dem Namen „Academi“ offenbar an den Kämpfen in der Ukraine um Slowjansk beteiligt sei. Die „junge Welt“ nennt sie Berufskiller, so als ob nicht alle Soldaten der Welt diese Funktion hätten ohne auch nur im Ansatz die Rolle der Putin-Milizen in der Ostukraine und zuvor auf der Krim dagegen zu vergleichen und mutmaßt, dass das Durchsickern der Info an die Bild auf wachsende Spannung zwischen Berlin und Washington schließen müssten.

Auf die einfache Erklärung, dass die ukrainische Regierung sich nun jede nur erdenkliche Hilfe ganz offen präsentiert in ihr Land holt, kommt die „junge Welt“ nicht und blendet auch weiterhin aus, dass die Ursache dafür die von Putin als geheim und verdeckt geschickten Milizen in ein fremdes Land – nämlich in die Ostukraine sind, die eben nach dem Selbstverständnis von Staats-Gewalt-Monopolen dann erweislich illegal operieren und nach dem von Rußland unterzeichneten Genfer Abkommen ihre Positionen in der Ukraine sogar räumen sollten.

Die russische Unterschrift war schneller wertlos, als die Tinte trocknen konnte.

Die „junge Welt“ erhebt ausschließlich ihr unterbelichtetes Schwarz-Weiß-Denken zum Kriterium: Kiew = Faschismus,

Moskau = Antifaschistisch. Es wird nicht einmal der Hauch eines Versuchs unternommen, diese Grenze in ihren Köpfen zu überwinden oder einmal wenigstens darüber etwas zu schreiben.

Wie schon gesagt, geht es hier am wenigsten um das Blatt die „junge Welt“ sondern um die Leser, die sich täglich von ihr diese Dogmen in ihre Herzen und Köpfe zimmern lassen und verhindern, dass mehr Menschen von einem autonomen linken Denken und einem libertären Sozialismus tief im Innern emotional berührt werden.

Hier soll doch nochmal die „junge Welt“ vom 8. Mai 2014 zitiert werden. Dort wird über Sergej Kirichuk von der kommunistischen Partei „Borotha“ berichtet, die nach seiner Einschätzung etwa tausend Mitglieder in der Ukraine haben soll und in Berlin der Linkspartei einen Besuch abgestattet hat. Er sagte:

„Wir halten es für grundsätzlich falsch, dass in der Ukraine am 25. Mai 2014 Wahlen abgehalten werden. Was sind denn das für Wahlen, die unter Gewehrläufen von Faschisten stattfinden?

Kirichuk propagiert ungehemmt Geschichtsfälschung und seine Gastgeber, die Linkspartei, lässt das gern unwidersprochen stehen bzw, vertritt hier auch ganz offen solche DKP-Meinungen, womit sie dann doch ihrer SED-Geschichte treu bleibt.

Das selbe erklärt Putin. Beide haben aber kein Problem mit dem auf der Krim tatsächlich unter Gewehrläufen durch gepeitschtem Referendum und ein noch wilderes Referendum, das am 11. Mai 2015 von Putin-Milizen ebenfalls unter deren Gewehrläufen in der Ostukraine durchgedrückt wurde (was eindeutig dokumentiert ist) – ohne auch nur ein Wählerverzeichnis der Einwohner zu haben. Zum Hohn bitten sie noch westliche Wahlbeobachter, vorbei zu schauen, wobei sie zuvor OSZE-Beobachter verschleppt haben.

Die Zeitung „neues Deutschland“ drückt es am 10. Mai 2014 mit einem Foto auf der Titelseite besser aus, als man es beschreiben könnte. Dort sitzt ein maskiert vermummter sogenannter prorussischer Wahlhelfer einsam hinter einem Infotisch. Die maskierte Verlorenheit wird noch besonders durch die hinter ihm aufgespannten roten Tücher verstärkt - bereit für das Referendum am 11. Mai 2014.

Der Rest ist nun hinreichend bekannt.

Wenn man als Linke/r nicht nur die Symptome bekämpfen will, sondern sich auch mit den Ursachen auseinandersetzt, so wird man sich nicht von Berichten steinzeitlichen autoritären Stalin-Sozialismus dogmatisieren lassen.

Es geht darum die Ursachen zu benennen und nicht nur ewig verbale Angriffe in einen luftleeren Raum zu blasen, die hohl, unglaubwürdig, den Verstand beleidigend wirken. Die verbalen Attacken der Putin-Diktatur, die von solchen linken Medien wie der „junge Welt“ und ihrer Fan-Leserschaft übernommen werden, wirft die Menschheit weit zurück. Ein libertärer Sozialismus wird dadurch genau so erstickt wie durch den Raubbaukapitalismus, der in vielen Ländern, allen voran von den USA ausgehend, die Menschheit knechtet und ausbeutet.

Insofern ist es mit das Wichtigste, sich erst einmal im eigenen linken Dunstkreis den Durchblick zu verschaffen, um nicht schon an den Irrtümern linker Dogmen in Agonie zu verfallen und zu resignieren.

Am 26. April 2014 jährte sich zum 28zigsten Mal der Jahrestag vom Atom-Super-GAU in Tschernobyl in der Ukraine.

Besonders am Beispiel der Atomenergie wird deutlich, dass sie kein Ausrutscher des Staates ist, sondern geradezu ein elementarer Ausdruck von Staatsformen – überall weltweit - darstellt.

Vor Tschernobyl war in der damaligen westlichen BRD stets die DKP, (die noch heute auf ihren Briefköpfen das Emblem Hammer und Sichel trägt, als deutliches Symbol für einen autoritären Sozialismus, womit sie wohl die Volksmassen vertreiben möchte – siehe auch Bericht vom 8. März 2014 -) auf vielen Anti-AKW-Demos Fahnen schwenkend dabei, wobei sie stets hervorhob, dass nur die kapitalistischen Atomkraftwerke im Westen unsicher seien und die sozialistischen Atomkraftwerke in den Ostblockländern des Sowjetimperiums sicher seinen und dort die Atomkraft durchaus zum Wohle der werktätigen Menschen genutzt werden sollte.

Der Liedermacher Hannes Wader, der an diese DKP-Propaganda glaubte, wurde Mitglied der DKP und sang auf ihren Veranstaltungen seine Liedtexte, die er der DKP-Politik anpasste. Nach dem GAU in Tschernobyl wurde seine DKP-Hörigkeit erschüttert und er verließ diese Partei. Später trat er mit dem Liedermacher Konstantin Wecker zusammen auf, der zwar nicht in der DKP war, sondern eine starke Phase hatte, wo er harte Drogen genommen hat. In einem Fernsehinterview entschuldigten sich beide gegenseitig für ihre Fehltritte, die sie als ähnlich werteten.

Als Ursache allen Übels wird unter Linken der Kapitalismus genannt. Fast bei jedem Thema fällt oft zuerst das Wort „Kapitalismus“ noch bevor zum weiteren Inhalt ausgeführt wird.

Instinktiv weichen dann viele neugierige Menschen zurück, weil sie ja nun wissen, dass im Sowjetimperium und anderen kommunistischen Staaten der Kapitalismus vehement angeprangert wurde aber gleichzeitig teils noch schlimmerer Machtmissbrauch betrieben wurde.

Während die Anarcho-Kommunisten in der Ukraine 1917 bis 1922 ein vollständiges Gemeinwesen ohne auch nur ein einziges Gefängnis organisierten, quollen in Russland unter Lenin und später noch verstärkter unter Stalin die Gefängnisse förmlich über und die am 20. Dez. 1917 gegründete Staatssicherheitspolizei Tscheka, welche die Bolschewiki selbst als „den bewaffneten Arm der Diktatur des Proletariats“ bezeichnete , war eine der grausamsten Behörden der Welt. Die Mitarbeiterzahlen von Anfangs 600 betrug schon Anfang 1921 über 280.000.

Die Anarcho-Kommunisten in der Ukraine verzichteten auf jedes Machtsymbol und jede Machtposition. Sie hielten ihre Kongresse unter freiem Himmel ab, wo bis zu

20.000 Menschen daran teilnahmen.

Nur bis zum „Kapitalismus“ als Ursache allen Übels zu denken, ist sehr kurzsichtig und das weiß auch jede/r, der nur ein wenig von dem Verlauf der Geschichte des Kommunismus erfahren hat, die ja genau das in schauderhafter Weise widerlegt.

Die Linke schreibt aktuell: „Liebe Genossen/innen, die Ereignisse in der Ukraine zeigen deutlich, wie Machtinteressen im Kapitalismus auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen werden. Vor allem die Massaker in Odessaa schockierte und zeigt, wie weit die Faschisten derzeit gehen.“

Mit Kapitalisten und Faschisten meint die Partei „Die Linke“ nur den berühmten „'Westen“, wo sie selbst in den Landtagen die kapitalistische Politik mitgestaltet und mit Faschisten meint die Linke hier ebenfalls, diese nur im „Westen“ und in Kiew ausgemacht zu haben. Den Splitter sieht sie deutlich, während sie der Balken in ihren Augen offensichtlich blind gemacht hat.

Dass prorussische Milizen in der Ostukraine der Putin-Diktatur huldigen, der ebenfalls einen Raubbaukapitalismus vom schlimmsten betreibt, der genau auf dem Rücken der Bevölkerung sowohl in Russland als auch in der Ukraine mit klassisch faschistischer Methoden bei seiner Annektierungs-Politik terroristische Übergriffe auf die Ukraine betreibt, können diese Linken problemlos ausblenden.

Da schlägt dann ihre dogmatische Herkunft eines autoritären Sozialismus durch, der den Menschen nicht hilft und dem die Menschen auch zu recht nicht glauben und trauen.

Der „Kapitalismus“ ist „nur“ eines der Transportmittel – wenn auch eines der schlimmsten. Das grundsätzliche Übel ist das Streben nach „Staatsmacht“.

Sowohl durch kapitalistische Strukturen – als auch durch einen autoritären Sozialismus erfolgt das Streben nach Staatsmacht, wo bei beiden am Ende die ganze in diesem Bericht aufgelistete Palette von Verbrechen an der Menschheit und dem Raubbau an der Erde und seiner Vernichtung ungehemmt nur um der Staatsmacht willen betrieben wird.

Was wir gegenwärtig in der Ukraine erleben, ist ein Machtkampf, der von den eigentlichen Gefahren, die der Menschheit drohen nur noch ablenkt.

Diese Ablenkung ist von den nach Staatsmacht und territorialem Einfluss strebenden Politikern auch bewusst gewollt – letztlich von allen Politikern – jedoch aktuell mit gravierenden sichtbaren Unterschieden.

Putin pokert bei dieser Ablenkung erweislich sehr hoch. Mit seinem Ukraine-Terrorismus kann Putin seine Diktatur im inneren seines Landes zumindest kurzfristig ungeheuer festigen und die Opposition an den politischen Rand in die Bedeutungslosigkeit verdrängen.

Wenn die Volksmassen durch Propaganda soweit aufgeheizt sind, dass 90 Prozent der Massen ihren Diktator bejubeln und huldigen, dann ist das keine Zustimmung zu seiner Politik sondern eine Massenunterwerfung, der sich kaum noch einer entziehen kann, weil er es gar nicht mehr wagt ohne spürbare Nachteile zu erleiden.

Als Diktatoren wie Lenin oder Stalin in Rußland, Mao in China oder Kim Jong-il in Nordkorea und ähnliche starben, konnte man die Massen voller verzückter Trauer um ihren Diktator weinen und schreien sehen – obwohl genau diese Diktatoren viele ihrer Verwandten gnadenlos liquidieren lassen haben.

Ja – man kann sagen, dass nicht die Tyrannen daran schuld sind, sondern die Menschen, die ihnen zujubeln und huldigen. Es gibt insofern keine Tyrannen sondern nur Sklaven – niemand kann befehlen, wo keiner gehorcht.

Keine/r sollte sich vormachen, dass er/sie davon frei ist. Solange nur die Symptome angeprangert werden, kann sich nichts ändern.

Die soziale Schieflage fängt ja im Alltag an wie zum Beispiel u. a. beim

„Sport-und Fußball-Faschismus“.

(Dieses Kapitel über den Sport-und Fußball-Faschismus wurde gegenüber einer ersten schon herum geschickten Version nochmal erheblich überarbeitet und ergänzt.)

Es wird „sportliche Fairness“ beschworen und in Wahrheit ist der Sportsgeist davon durchtrieben, dass der Gegner und Konkurrent besiegt wird. Es ist ein absolutes Vorbild dafür, das ein Schwächerer besiegt werden muss.

Jedes Wochenende hängen zigtausend Menschen in den Stadien oder vor den Fernsehschirmen, um sich von dieser Mentalität benebeln zu lassen. Ja man kann es mit dem Konzept von „Brot und Spiele“ vergleichen, mit dem man das Volk im alten Rom – einer Sklavenhalter-Gesellschaft – politisch ablenkte.

Am 04. Juli 1954 fand in der Schweiz im Stadion von Bern das Endspiel zwischen Deutschland und Ungarn bei der damaligen Fußballweltmeisterschaft statt.

Über dieses Ereignis wurde noch Jahrzehnte später ein Film mit dem Titel "Das Wunder von Bern" gedreht und aktuell wird ein Bühnenschauspiel mit diesem Titel eingeübt. Für den wirtschaftlichen Aufschwung im Nachkriegsdeutschland wurde auch ein Wunderbegriff gewählt.

Dieses Fußballspiel wurde im Nachkriegsdeutschland zu einem Symbol und beflügelte nicht unerheblich das sogenannte deutsche Wirtschaftswunder, ein aus Ruinen wieder auferstandenes "großes Deutschland". Fußballbegeisterung verdrängte dem noch wenige Jahre zuvor gehuldigtem Nazi-Nationalismus, der dadurch quasi für Jahrzehnte kein Thema mehr war, um darin irgendwelche negativen Zusammenhänge zu sehen.

Der Trainer Sepp Herberger, der 1954 Deutschland zur ersten Weltmeisterschaft im Fußball führte, war auch schon Fußballtrainer im Nazireich. Die fußballbegeisterten Menschen sahen darin etwa das gleiche, wie wenn eine Blumenverkäuferin sowohl nach dem Untergang des Nazi-Reiches als auch davor Blumen verkauft hat. Da aber der Leistungssport und speziell Fußball in Form einer Nationalmannschaft ein absoluter Werbeträger für die jeweilige Nation darstellt, so wäre die Rolle und Gesinnung eines Trainers im Nationalsozialismus schon stärker zu hinterfragen.

Immerhin wurde Fußball im Nazideutschland soweit getrieben, dass die Schergen bei einem Spiel in der besetzten Ukraine die örtlichen Fußballspieler vor dem Spiel in einer geheimen Verabredung dazu verpflichteten, dass sie in jedem Fall gegen die Spieler aus einer SS-Gruppe zu verlieren hatten. Die SS-Leute waren ja die Herrenmenschen. Als aber die gegnerische "Untermenschenmannschaft" sich nicht an diese Verabredung hielt und gewann, wurden einige der Spieler anschließend kurzerhand von der SS erschossen.

2010 war wieder eine Fußballweltmeisterschaft zu Ende gegangen. Deutschland hatte diesmal "nur" den dritten Platz errungen. Beim Spiel Deutschland gegen England war das Vokabular in den Medien eher wie eine Kriegsberichterstattung aus dem letzten Weltkrieg.

Nach dem Halbfinale Deutschland gegen Spanien wurde in Thüringen in dem Örtchen Mühlhausen ein einundzwanzig jähriger Mann auf offener Straße erstochen. Er hatte sich mit einem Zwanzigjährigen über Fußball gestritten.

In einem Lokal in Hannover erschoss ein namentlich genannter Holger B.(42 J.) zwei Italiener und zwar den Pizza-Bäcker Francesco L. (47 J.) und den Koch Giuseppe S. (49 J.). Die Schüsse fielen nach einem Fußballstreit. Holger B. wollte den Italienern nicht glauben, dass Italien schon viermal Weltmeister -und Deutschland "nur" dreimal Weltmeister geworden war.

Bei einer Fan-Feier des Fußballclubs St. Pauli stürmten vierzig mit Knüppeln bewaffnete Schläger vom Fußballclub Hansa Rostock in die Feier, zündeten Rauchbomben sowie Leuchtraketen und zerschlugen Scheiben am Vereinsheim.

In der Hamburger Morgenpost erscheint am 10.11.2010 ein Bericht mit der Überschrift "Verachtung statt Mitgefühl -der Profifußball hat sich nicht verändert".

Der Torwart Robert Enke von Hannover 96 hatte Selbstmord begangen – Ursache war der Leistungsdruck im Fußball, dem er ausgesetzt war. Die Fußballbosse gelobten danach mehr Menschlichkeit, Zivilcourage und mehr Achtung der Würde des Menschen.

Jedoch der Sportsoziologe Gunter Gebauer stellt fest:

"Für die Beteiligten stehe so viel auf dem Spiel, dass sie für Würde, Mitgefühl und Fairness nur noch Verachtung übrig haben!"

Der Hertha-Trainer Markus Babbel ergänzt: "Kein Platz für Schwächlinge. Daran habe sich auch nach dem Tod von Robert Enke nichts geändert."

Im Hinblick darauf, wie derzeit auf die islamische Gesellschaft herabgesehen wird, sollte man sich an die eigene Nase fassen. Vor Oktober 1970 war in der Bundesrepublik Deutschland Frauenfußball verboten. Dies wurde sogar wissenschaftlich begründet: "Es ist noch nie gelungen, Frauen Fußball spielen zu lassen. Das Treten ist wohl spezifisch männlich.“

Die Fußballspielerin Marta Vieira da Silva wurde 2008 auf offener Straße ermordet, weil sie lesbisch war.

Homosexualität ist weltweit im Fußball genau so verpönt wie im Faschismus – wie aktuell es auch die Putin-Diktatur und seine Schergen an den Barrikaden in der Ostukraine anprangern. Als vor wenigen Monaten hierzulande sich erstmals der Fußballspieler Thomas Hitzelsberger öffentlich outete und sich zu seiner Homosexualität bekannte, erklärte die Presse das zu einem mutigen Schritt – er konnte sich diesen Mut aber erst leisten, als er nicht mehr Fußball spielte.

Natürlich erzeugt die Propaganda über den Fußball auch entsprechende Massen von Fußballfans. Die Hamburger Morgenpost und natürlich die meisten Zeitungen in Deutschland bringen täglich mehrere Seiten über den Fußballkampf. Das ist in anderen Sportarten ähnlich. Bei der Olympiade gibt es drei Medaillen, so dass man regelmäßig sehen kann, dass nach dem dritten Platz einer Bronze-Medaille alle anderen Verlierer sind.

Im Fußball zählt nur der erste Platz mit dem einen einzigen großen Pokal.

Im Endspiel am 11. Juli 2010 Holland gegen Spanien, wo Spanien gewann, konnte man sehen, wie der holländische Trainer seine Münzen große Zweitplatz-Medaille beim Verlassen des Podiums sich nicht etwa um den Hals hängte, sondern voller Verachtung einfach in die Hosentasche steckte.

Im Fußball wird so richtig deutlich, dass es am Ende nur einen einzigen strahlenden Sieger geben soll.

Auch der olympische Wettkampf ist auf Spitzenleistung ausgerichtet. Über die frevelhafte Wirkung durch und um den olympischen Leistungssport könnte man noch ein ganzes Buch schreiben.

Bei den olympischen Winterspielen 1936 in Garmisch-Partenkirchen z.B, führte die Nazi-Wehrmacht die Disziplin Biathlon ein, wo man abwechselnd Laufen und Schießen muss. Die Nazis hatten das als Übung in ihrer Wehrmacht-Ausbildung. Angesichts der Ergebnisse, die durch die Nazis angerichtet wurden, hätte man meinen müssen, dass man diese Disziplin wenigstens schnell wieder aus dem Programm nimmt. Im Gegenteil - man wird ständig - inzwischen nicht nur bei Wintersportberichten mit dieser Sportart konfrontiert.

Auch dem olympischen Komitee unter Vorsitz eines US-Amerikaners war es völlig egal, dass die Nazis einen weltweit nicht mehr zu übersehenden Rassismus gegen Juden ausübten. Bewundert wurde stattdessen, mit welcher Perfektion die Deutschen die olympischen Spiele organisierten. Auch später rühmten die Teilnehmer diese "wunderschönen" Spiele. Die organisatorische Perfektion mit der unter dem selben System mehrere Millionen Menschen in KZs systematisch umgebracht wurden, konnten sie dabei meistens locker ausblenden.

Die Nazis führten bei den von ihnen in Szene gesetzten olympischen Spielen 1936 in Berlin erstmals das olympische Feuer ein, dass seither weltweit in allen Ländern bei diesen Spielen als leuchtendes Symbol für den Sport-Faschismus stets voller Verzückung zelebriert wird.

Die XXII. Olympischen Winterspiele fanden vom 7. bis 23. Februar 2014 in Rußland in Sotschi quasi an der „russischen Riviera“ am Schwarzen Meer statt. Es waren Winterspiele in einer subtropischen Stadt. Unter brutalsten Eingriffen in Umwelt und die Region peitschte Putin seine persönliche olympische Glorifizierung durch. Die Regierung und private Investoren wie beispielsweise Gazprom sicherten dem IOC Investitionen von rund 8,6 Milliarden Euro zu.

Das vom faschistischen Nazideutschland erfundene olympische Feuer diente nun in der ausgedehntesten Form überhaupt Diktatur Putins Glanz und Gloria und startete am 7. Oktober 2013 auf dem Roten Platz in Moskau als Fackellauf. Die Fackel wurde aus der Silhouette einer Feder des zauberhaften Feuervogels designt, der nach einem russischen Volksmärchen Glück und Erfolg bringen soll.

Mit einem Atomkraft betriebenen Eisbrecher wurde das olympische Feuer bis zum

20. Oktober 2013 von der Hafenstadt Murmansk nach vier Tagen an den 5.000 Kilometer entfernten Nordpol gebracht. Damit war das olympische Feuer erstmals am Nordpol. Vertreter aller Anrainerländer des Polarmeeres führten dort den Fackellauf fort.

Vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur aus startete die Fackel am 7. November 2013 zur Internationalen Raumstation ISS. Dort wurde sie zum ersten Mal in den freien Weltraum getragen. Eine Live-Übertragung im russischen Fernsehen zeigte das Ereignis.

Am 23. November 2013 sank die Fackel bis auf den Grund des Baikalsees in Sibirien, dem tiefsten Süßwassersee der Welt. In der Tiefe des Baikalsees wurde die Fackel von drei Tauchern übergeben. Anschließend wurde die Fackel noch mit einem Flyboard an die Wasseroberfläche und weiter bis ans Ufer getragen. Auch hier wurde das Ereignis im Staatsfernsehen gezeigt.

Am 1. Februar 2014 bestätigte das IOC. dass die vermeintliche „Live“-Übertragung des Fackellaufs auf dem 5.642 Meter hohen Elbrus (dem höchsten Berg Russlands) bereits Ende Oktober aufgenommen wurde, um die Fackelläufer nicht witterungsbedingt in unnötige Gefahr zu bringen.

Dieses Ritual war aber noch nicht genug. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, dass Rußlands Präsident Putin sich eigens für die olympischen Spiele einen Prunk-Palast für über eine Milliarde Dollar mit Marmorbadewannen, Theatersaal, einem eigenen Weinberg etc. etc. am Schwarzen Meer bauen ließ. Das Geld dafür wurde auf dubiose Weise u. a. aus dem Finanztopf genommen, mit dem eigentlich Krankenhäuser in Rußland gebaut und modernisiert werden sollten.

Während dieses ausgedehnten verherrlichenden Feuerfackellaufes und dem Palastbau, das Putin in den Olymp erheben sollte, bekamen tausende von Fremdarbeitern, die in prekären Arbeitsverhältnissen in den Stadionbauten für diese olympische Glorifizierung schufteten, nicht einmal den Lohn, der ohnehin schon unter Niedrig-Niveau lag.

Putin wies alle Schuld von sich. Schuld sei nicht er und seine Olympia-Gesellschaft, sondern wieder einmal, wie überall auf der Welt bei solchen Großmannssucht-Bauten, nur die Subunternehmer, die eigens als Puffer für diese Ausbeutung von Arbeitern eingebunden werden. Daran hat sich seit der Sklavenhalter-Gesellschaft im alten Rom bis heute nichts geändert.

Dieses Wirtschafts-Ritual ist ein konsequentes Ergebnis und ein elementarer Ausdruck des Sport- und Fußball-Faschismus – es spiegelt sozusagen haargenau das wieder, was als Ideal im Kampf beim Produzieren von Gewinnern und Verlierern gewollt ist.

Nicht nur die korrupten Bestechungen beim Posten-Geschachere der FIFA (Fédération Internationale de Football Association), wie sie bei der Ernennung des Präsidenten Sepp Blatter offenbar wurden, sind ein Einzelfall sondern die Regel.

Um die Olympischen-Spiele nach Russland zu holen, bediente Putin sich auch der Mafia. Darüber liegen deutschen Sicherheitsbehörden detaillierte Erkenntnisse vor – sie haben in einem Münchener Restaurant im Juli 2006 ein Treffen zwischen russischen Regierungsvertretern und Bossen der Russen-Mafia observiert.

Zur Gesprächsrunde gehörte Radik Jussopow , der in mehr als 20 Mafia-Morde verstrickt sein soll. Mit am Tisch saßen: Sergei Prichodko, damals außenpolitischer Berater von Präsident Putin und heute Vize-Premier Rußlands sowie Leonid Tyagachev, Präsident des russischen olympischen Komitees. Ihr Gesprächspartner Jusopow ist Chef der russischen Mafia-Gruppe „Dragons“, die in Moskau, St. Petersburg, Perm und Sewastopol operiert. Ihre kriminellen Gewinne aus Prostitution und Drogenhandel sollen auch als Beteiligungen an deutsche Baufirmen geflossen sein.

Die Ermittler beobachteten filmreife Szenen – wie aus dem amerikanischen Mafia-Film „Der Pate“ als mehrere Koffer voll Bargeld ausgetauscht wurden, die Bodyguards mit Fingern an Ihren in Halftern getragenen Pistolen absicherten.

Anschließend bekam Fedor Radmann, Chef der Salzburger Olympia-Bewerbung unangenehmen Besuch von Teilnehmern der Münchener Runde. Sie haben Radmann ein Angebot gemacht, das er offensichtlich nicht ablehnen konnte. Er wurde massiv unter Druck gesetzt. Radmann, der auch an der Bewerbung und Organisation der Fußball-WM 2006 in Deutschland maßgeblich beteiligt war, bestreitet es zwar – im späteren Untersuchungsausschuss, wo er es ebenfalls zu bestreiten versuchte, brach er dabei in Tränen aus – er hatte einfach Angst vor der Mafia, so dass letztendlich nur noch sein Tränenausbruch die wahre Antwort war.

Jedoch Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden, der Aufsichtsratschef der olympischen Bewerbungsgesellschaft für Salzburg war, erinnert sich anders.

Er bestätigt, dass Radmann Besuch von Leuten bekommen habe, die sich als Kontaktleute der Bewerbung für Sotschi ausgegeben hätten und danach trat Radmann im Januar 2007 von seinem Posten zurück. Die Salzburger Bewerbung fiel zurück und Sotschi bekam den Zuschlag. Ein hochrangiger Sportfunktionär, der namentlich nicht genannt werden möchte, bestätigte, dass Radmann sich massiv bedroht gefühlt habe. „Er habe richtig Angst um sein Leben gehabt“.

In einem Untersuchungsausschuss des Salzburger Landtages redete Bürgermeister

Schaden am 29. Juni 2010 Klartext. Auf die Frage, ob Druck auf Radmann ausgeübt worden sei, antwortete Schaden: „Ausdrücklich ja.“ Der Sicherheitsexperte und ehemaliger Verfassungsschützer Klaus-Dieter Matschke erklärt, dass das eine „typische Methode“ der russischen Außenpolitik sei: „Wenn der Kreml etwas befiehlt, arbeiten Regierung, Geheimdienst und Russen-Mafia Hand in Hand.“

Daran wird auch das verdeckte Vorgehen durch russische Milizen in der Ostukraine verständlicher. Jedoch wäre es an dieser Stelle eine völlige Fehleinschätzung, solche Methoden nur Russland zuzuordnen. So oder ähnlich und noch schlimmer haben es ja die USA in Mittel- und Südamerika bei Regierungsstürzen getrieben und Sportgroßereignisse gehen auch anderswo nicht ohne Korruption über die Bühne.

Nach der verhinderten Hamburger-Flora-Demo vom 21. Dez. 2014 fanden unzählige Aktionen in Hamburg statt, u.a. wurden auf der Elbchaussee Barrikaden errichtet und es wurden mehrere Villen von Bossen mit Steinen und Farbbeuteln gezielt angegriffen, die laut Bekenner-Brief "für Unterdrückung und Ausbeutung" stehen – so auch die Villa des Stararchitekten von Gerkan.

Die Aktivisten werfen von Gerkan vor, dass auf den Baustellen seiner Sport-Stadien unmenschliche Arbeitsbedingungen herrschen. Dass er etwa für die Fußball-WM in Brasilien Stadien baut, die nach dem Turnier niemand mehr braucht. Dass er den Mächtigen zu sündhaft teuren Prestigeobjekten verhilft, während das arme Volk darbt und ganze Siedlungen platt gemacht werden ohne den Vertriebenen zu angemessenem Ersatz zu verhelfen. Damit werden sie allein gelassen.

In der Hamburger Morgenpost vom 3. Jan. 2014 erklärt der Star-Architekt Meinhard von Gerkan:

Ihr habt Euch den falschen ausgesucht!

Was er (von Gerkan) von den Angreifern hält? Er macht eine wegwerfende Handbewegung: "Das sind Leute, die immer nur dagegen sind. Dagegen um jeden Preis. Die Gewalt und Randale wollen. Sonst nichts.

Diese Leute kapieren nicht,

dass ich nur die Pläne für Stadien liefere, ich sie aber nicht baue. Und ich habe auf die Arbeitsbedingungen überhaupt keinen Einfluss."

Diese Sprüche sind ein Klassiker durch alle Systeme hindurch. Er hat nur die Pläne geliefert. Jedoch wird jetzt und in Zukunft von jedem einzelnen eine ganzheitliche Verantwortung eingefordert werden. Mit seiner Einstellung von gestern gehört ihm der “Werner von Braun Orden”, der für die Nazis nur die Raketen geplant hat – mehr nicht. Der erklärte, dass er nichts darüber gewusst habe (obwohl er erweislich regelmäßig in den unterirdischen Fabriken war) - von der Unmenschlichkeit mit der Tausende Sklaven in unterirdischen Fabriken elendig für Brauns Raketen-Pläne auf grausamste Weise qualvoll zu Tode gearbeitet wurden.

Genau der Plan ist der Anfang des Übels und jeder Planer muss sich dafür verantworten, was und wofür er plant. Es gibt sowenig eine abgekoppelte Verantwortung wie die Entschuldigung gilt, nur Befehle erfüllt zu haben, weil zum Beweis es immer gleichzeitig Menschen gegeben hat, die diesen Befehlen und Planungen ganz bewusst nicht gefolgt sind und dafür von den Regierenden verfolgt wurden.

Im Bekenner-Schreiben wird Gerkan ausdrücklich vorgeworfen, dass sich seine Firma um den Bau von WM-Stadien in Katar bewirbt, wo Millionen Arbeitsmigranten unter Sklaven ähnlichen Arbeitsbedingungen schuften müssen.

Überraschend ist, was der Star-Architekt dazu sagt: Er sei dagegen gewesen, dass sich sein Architekturbüro (Gerkan, Marg + Partner, kurz GMP) an der Ausschreibung beteiligt. Seine Partner hätten ihn allerdings überstimmt. "Ich war dagegen, weil die fünf, sechs Stadien in Katar mehr Leute aufnehmen können, als im ganzen Land leben – nach der WM werden sie also leer stehen. Das Ganze ist doch nur ein Selbstdarstellungsding der Macht des Emirs von Katar. Und das mag ich nicht."

Genau solche Erklärungen runden das Bild ab. Er weiß letztlich genau, worum es geht. Alle wollen hinterher in einer derartigen Form “Widerstand” geleistet haben.

Das ist auch jetzt bei der Atompolitik festzustellen, wo Hamburgs SPD-Senatspolitiker wie Herr Neumann in einem Atemzug behaupten, AKW-Gegener zu sein und gleichzeitig massiv die Atomtransporte verteidigen aus purem Profitinteresse für die Atom-Konzerne.

Und dann erinnert von Gerkan daran, dass seine Firma eine eigene Stiftung hat, die erst im vergangenen Jahr 20 Millionen Euro in die Sanierung der alten Seefahrts-Schule an den Rainville-Terrassen gesteckt habe. Dort gibt es jetzt die "Academy of Architecture", eine gemeinnützige Ausbildungsstätte.

Das Mäzenatentum war schon immer der Bruder des Profit-Machers.

In der vorletzten Maiwoche 2014 hat soeben die Hamburger Bürgerschaft über ein diskutiert und kann es mehrheitlich kaum erwarten, dass eine Olympiade nach Hamburg kommt allen voran CDU und FDP. Aber auch die SPD ist Feuer und Flamme

– hat dabei beschworen, dass es keine zweite Elbphilharmonie werden dürfe, was sich aber eher wie das berühmte Pfeifen im Walde anhört, denn nach allen Erfahrungen haben Olympiaden in den Regionen tiefe negative Einschnitte für die Bevölkerung nach sich gezogen. SPD-Innensenator Neumann schwärmt für dieses Größenwahn-Projekt und ignoriert gleichzeitig weiterhin die Lampedusa-Flüchtlinge, was als Kehrseite symptomatisch ist – schon jetzt beim Ruf nach solchen großmannssüchtigen Spielen.

Sportereignisse wie Fußball-WM und Olympiade dienen den Regierungen als große Macht-Demonstration – wie soeben wieder in Russland unter Putin, wo rücksichtslos eine ganze Region mit Umweltschäden und Gentrifizierung zwangsweise überzogen wurde.

Der derzeitige Trainer der deutsche Fußball-Nationalmannschaft „Jogi Löw“ erklärte am 7. Mai 2014 vor der Presse: „Wenn wir verlieren, bin ich Staatsfeind Nr. 1“ Deutlicher kann er den Fußball-Faschismus kaum auf den Punkt bringen.

Dass für die deutsche Mannschaft in Brasilien mitten in einem Naturschutzgebiet ihr Quartier aufs nobelste ausgebaut -und eigens für ihr Training ein Fußballfeld in das Naturschutz-Gebiet geschlagen wurde, ist für Löw & Co, völlig in Ordnung.

Auch verdient es in diesen Kreisen keine Beachtung, dass mitten im Urwald für 200 Millionen Euro ein neues Fußballstadion gebaut wurde, wo nur 4 WM-Spiele stattfinden werden, das nur mit einem 2 stündigen Flug erreichbar ist und nach der WM nicht mehr genutzt werden kann, während in dieser Urwald-Stadt die Armut und soziale Schieflage buchstäblich zum Himmel stinkt.

Jedoch gibt es einen Hoffnungsschimmer: In Brasilien reißen die proteste gegen diesen Größenwahn der WM-Bauten nicht ab. Gleichzeitig soll ja 2016 noch gleich hinterher auch noch die Olympiade ebenfalls in Brasilen stattfinden. Die Proteste haben sich längst zu einem massenhaften Aufstand im ganzen Land entwickelt. Mit massivem Militäreinsatz will die Regierung die Fußball-Stadien gegen die eigene Bürger verteidigen. Die brailianische Bevölkerung ist wütend über die unfassbaren Kosten für diese Größenwahn-Projekte dieses doppelten Sport- und Fußballfaschismus, während das Elend und die Not im Land immer größer wird.

Die Fußball-WM wurde von der Regierung als eine Party mit 600.000 Gästen aus aller Welt angepriesen. Aber nun können die Brasilianer die Spielverderber für diesen verschwenderischen Gigantismus werden. Die Kosten klettern mal wieder durch die Stadiondächer unbegrenzt in den freien Himmel. Blutige Unruhen sind schon ständig im Vorfeld an der Tagesordnung.

Die Demo-Losung der Demonstranten lautet: „Es wird keine WM geben!“ Schön wär´s.

Wenn Fußball das deutsche Wirtschaftswunder und ein bei den Fußballfans wieder entdecktes Fahnen schwenkendes Nationalitätsbewußtsein belebt hat, so passt in diese Stromlinienform auch der Umstand, dass Oliver Bierhoff als Manager/ Teamleiter der deutschen Fußballnationalmannschaft offen mit den Atomkonzernen in der Presse für eine Verlängerung der Atomkraftwerke geworben hat, die schlicht mit jedem Tag, wo sie noch am Netz sind, weiteren Atommüll produzieren.

Im Fernsehen wird bei den Fußballübertragungen gezeigt, was „sportlich“ alles so möglich ist. Die Spieler springen beim Kampf um den Ball in den gegnerischen Körper hinein. Verletzungen sind an der Tagesordnung. Dass ein Spieler mit einer Trage vom Platz geschafft werden muss, wird als normal angesehen.

Diese Ideologie über den Kampf um Gewinner und Verlierer überträgt sich – bzw. spiegelt dann auch die Lebensbedingungen der Menschen wieder, was in dieser Studie immerhin im Ansatz versucht wird, darzustellen:

mobil.abendblatt.de/hamburg/article127782696/Hamburg-wird-immerreicher-verliert-aber-an-Lebensqualitaet.html

Es geht nicht darum, anzuprangern, wenn Sport betrieben wird

– aber das Dressieren auf Leistung produziert auch ein Vorbild für soziale Ungleichheit.

Das Absingen von Nationalhymnen und das schwenken von Nationalfahnen zeigt, dass eine beängstigend große Masse im Nationalismus verharrt. Der aber muss überwunden werden, wie am Ende alle Ungleichheit und Grenzen abgeschafft werden müssen.

Der Mensch braucht für seine Persönlichkeit ein gewisses Maß an ehrlicher Wertschätzung und Anerkennung, damit mensch zufrieden mit sich sein kann.

Jedoch dazu gehört nicht, sich über andere erhaben zu fühlen und dass das auch noch mit harten Zensuren, Titeln, Toren, Medaillen, Kapital und Macht manifestiert wird.

Betrachten wir hier nur aktuell ein Ereignis beim Fußballverein HSV in Hamburg:

Als am 8. Feb. 2014 die sechste Niederlage des HSV in Folge – Bundesliga-Negativrekord für Hamburg – besiegelt war, griffen die HSV-Fans die Spieler an. Als sich kurz vor 21 Uhr Clubchef Carl Jarchow sowie die Führungsspieler vor die aufgebrachte Menge begaben, riefen diese: "Jarchow raus, Vorstand raus!" "Scheiß Millionäre!" "Wir sind Hamburger und ihr nicht!" Danach flogen Eier und Bierbecher Richtung der Spieler. Ein Spieler erlitt einen Schock und brach in Tränen aus.

Noch kritischer wurde die Situation beim Parkplatz der Spieler. Als einer der ersten Spieler das Gelände verlassen wollte, wurde er von mehreren Fans aufgehalten, die auf seine Motorhaube trommelten und gegen die Türen traten. Wenig später, als ein weiterer Spieler in seinem Wagen steigen wollte, musste die Polizei den Wagen des HSV-Profis schützen und drängte die Fans ab zu einem zuvor niedergerissenen Zaun.

Es kam zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Ordnern auf der einen und

Fans auf der anderen Seite. Pfefferspray und Schlagstöcke kamen zum Einsatz. 100

Personen sollen den Ordnungsdienst angegriffen und Glasflaschen geworfen

haben, zwei Fans wurden vorläufig festgenommen. Auch unter rivalisierenden

Fangruppen kam es dann zu Handgreiflichkeiten.

Neben den Übergriffe auf Spieler gab es Attacken unter den Fans. Dabei soll ein Fan am Kopf verletzt worden sein. Gegen Mitternacht kam es am S-Bahnhof Hamburg-Stellingen auch noch zu einer Messerstecherei.

"Natürlich kann ich verstehen, dass die Fans enttäuscht sind", sagte ein

Führungsspieler der Mannschaft: "Was die Mannschaft und ich nicht okay finden,

ist, dass Spieler angegriffen werden, das passt nicht zu einem schönen Verein wie

dem HSV. Wir haben viele junge Spieler, denen solche Vorkommnisse in die

Knochen gehen, die Angst haben." Die Vereinsführung sagte: "Wir müssen alles

daransetzen, wieder eine Geschlossenheit zu bekommen."

Im Zuge ihres sogenannten „Abstiegskampfes“ musste am Ende der HSV in die

sogenannte Relegation – wo noch eine letzte Chance besteht, den Abstieg von der

1. Liga in die 2. Liga zu verhindern. Der Gegner war aus der 2. Liga die Mannschaft aus Fürth. Sein Trainer setzt das verbal fort, was eben den Fußball-Faschismus auszeichnet. Er sagte, dass er dem HSV wehtun will und sich an der Hamburger Stimmung aufgeilen will, um dann zu zustechen.

Uwe Seeler wird in der Presse als Ex-HSV-Held benannt und sein Appell abgedruckt: „Reißt Euch den Arsch auf!“ Die Hamburger Morgenpost titelt am 15. Mai 2014 den Appell an einen HSV-Torjäger: „Knall sie weg!“ und „Die Fürther Elf müsst Ihr schlagen!“ Am gleichen Tag titelt die Bild-Zeitung in Ihrem Sportteil: „Heute müsst Ihr Grass fressen!“

Als dann am Ende der HSV noch knapp in der 1. Liga bleiben konnte, titelt die Mopo am 21. Mai 2014 als Überschrift bei den Leserbriefen: „HSV hat genug Scheintote im Kader“, was sagen soll, dass „Scheintote“ als „wertlose und nutzlose“ Wesen „entsorgt“ werden müssen.

Diese gesamte Sprache ist auch in jeder faschistischen Militärstruktur zu finden.

Nun wird gern hervorgehoben, wie schön es ist, wenn schon Jugendliche sich sportlich betätigen, statt irgendwo „abzuhängen“ und voller stolz werden die sportlichen Wettbewerbe in den Jugendmannschaften vorgeführt.

Sicher hat es für die Entwicklung des Menschen Vorteile, wenn er sich sportlich betätigt. Man wird auch nicht von heute auf morgen das Leistungsstreben aufheben können.

Ein erster Schritt wäre aber, jegliche kommerziellen Interessen

– gleich welcher Art – ob Werbung oder Honorare – beim Sport abzuschaffen.

Dann bleibt zwar immer noch der unselige Wettbewerb, wo es Gewinner und Verlierer geben würde. Wenn aber damit begonnen wird, Kindern und Jugendlichen mehr dafür zu gewinnen, dass sie selbst zwar etwas tolles leisten können aber damit sich nicht in irgendeiner Form über andere zu erheben sondern zu schauen, was denn jemand anders auf einem anderen Gebiet gut kann – sich also frühzeitig gegenseitig zu stützen und nicht länger zu besiegen, so kann die Voraussetzung für eine soziale Gesellschaft gelebt werden.

Um den Gipfel der Auswüchse an Sport-und Fußballfaschismus aufzuheben, muss mensch eben schon im Kindergarten anfangen – sonst wird das nichts mit einem notwendigen sozialen Miteinander und einer sozialen Fürsorge für einander.

Hier gilt ein altes deutsches Sprichwort: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans

nimmer mehr.

Wir müssen das bestehende Gemeinwesen völlig verändern und unsere (bei vielen Menschen noch anzutreffenden) Wertvorstellungen über „besser und mächtiger“ als andere sein wollen zu Gunsten eines echten sozialen Miteinanders tauschen, sonst werden wir uns immer wieder gegen immer neue Destruktionen zu wehren haben.

Nicht zu vergessen ist bei diesem Thema der Auto-Rennsport. In seinem Buch von

2005 schreibt Uwe Day über „Silberpfeil und Hakenkreuz. Autorennsport im

Nationalsozialismus“,

Rennsport war in der Nazizeit ein mentales Rüstungs-Projekt.

Uwe Day schreibt u.a.: „Wenige Wochen vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs – an einem Sonntag (23. Juli 1939) lauschten die Deutschen der soldatischen Stimme, aus den Lautsprechern: „Achtung, Achtung, hier ist der Nürburgring. Noch eineinhalb Runden von 22 Runden sind zu fahren, und dann ist die große Schlacht in den Eifelwäldern wieder vorüber!“ Motorenlärm und „Heil“-Rufe dröhnten aus den Bakelit-Gehäusen der Radios.

Rudolf Caracciola siegte auf einem der Mercedes-„Silberpfeile“ und wurde später zum „Großdeutschen Straßenmeister 1939“ gekürt. Rennsport im Nationalsozialismus – das war keine unpolitische Unterhaltung, sondern eines der wichtigsten mentalen Rüstungsprojekte des Regimes.

Wenn der junge Mensch sein Heldenbild nicht von den Muskel beladenen nackten oder in SA-Uniformen steckenden Krieger-Gestalten der Plakate und Denkmünzen dieser Tage abnimmt, dann gewiss von den Rennfahrern; gemeinsam ist beiden Heldenverkörperungen - der starre Blick, in dem sich vorwärts gerichtete harte Entschlossenheit und Eroberungswille ausdrückte.

Der Rennsport war zur Erbauung der „Volksgenossen“ gedacht: ein heroisches Panorama, an dem sich die „Volksgemeinschaft“ mental aufrichten sollte – eine kulturelle Belohnung für den „wertvollen Arier“. Dagegen erschienen die Rennen als Zurschaustellung technischer Übermacht, die das Ohnmachtsgefühl der „Gemeinschaftsfremden“ und „Nicht-Arier“ verstärken sollte.

Um die „deutschen“ Heldenbilder weiter pflegen zu können, legten die Machthaber ihr rassistisches Dogma nach eigenem Gusto aus. Die Auto Union weigerte sich, den Rennfahrer Hans Stuck wieder unter Vertrag zu nehmen, da er doch „durch seine nicht-arische Frau ... stark belastet“ sei. SS-Führer Himmler aber hatte nichts dagegen, dass Stuck mit der „Halbjüdin“ Paula von Reznicek verheiratet war. Die SS drängte den Automobilkonzern, Stuck wieder fahren zu lassen. Die Nazis wussten, dass Stucks Popularität auch dem Regime Sympathiewerte eintrug.

Gefühlsverstärker waren die Massenmedien, die in Wort, Bild und Ton jeden Sieg der Silberpfeile als Triumph des „deutschen Mannschaftsgeistes“ und als Beweis für die „Überlegenheit der ‚deutschen Technik’“ – der „deutschen Wertarbeit“ – feierten und beides in den Rang nationaler Kulturgüter erhoben.

Die Fans ergötzten sich an den medial entworfenen Bildern und somit an sich selbst

– als Teil einer virtuellen Volksgemeinschaft, die vernetzt durch das Radio den Moment des Triumphs scheinbar gemeinsam erlebte.

Hitler hatte der Autoindustrie 1933 versprochen, durch die Beseitigung steuerlicher Hemmnisse, den Bau der Autobahnen und die Förderung des Rennsports den Markt in Schwung zu bringen. Letztlich ging es aber darum, die eigenen Heilsversprechen durch schnelle, medienwirksame Erfolgsmeldungen und nationale Aufbaugeschichten einzulösen.

Sie beschrieb das leidensvolle Dulden der Rennfahrerfrauen, die um ihre Männer bangten. Und schließlich wurde das Los der tragischen Helden geschildert, die im „Kampf um Raum und Zeit“ ihr Leben auf dem Asphalt ließen – wie Bernd Rosemeyer, der 1938 bei einem Rekordversuch auf der Autobahn von einer Windböe von der Strecke geschleudert wurde. „Ein deutscher Held, von Dämonen besiegt. So mögen sie einst drüben im Odenwalde Siegfried gefunden haben…“, wehklagte die Deutsche Sport-Illustrierte.“

Der Rennsport blieb nach Ende des Dritten Reichs bis heute populär.

Im neuen Wirtschaftswunder wurde der Mythos der Silberpfeile wiederbelebt und symbolisch gereinigt.

Die Ideologie, gemeinsam am „deutschen“ Fortschritt zu schaffen, entfaltete auch nach dem Nazi-Reich ihre Wirkung und war und ist weiterhin eine treibende mentale Kraft der Deutschen Industriegesellschaft und hat auch hier über Deutschland hinaus wie schon beim olympischen Feuer seinen Fackellauf fortgesetzt und ist zu einem weiteren Mosaik-Stück im internationalen Sportfaschismus geworden.

Wir können also beim Sport-und Fußballfaschismus anfangen, diesen komplett abzulehnen, echtes soziales Miteinander zu leben - ohne andere zu unterdrücken oder verlieren lassen zu wollen. Wo immer mensch auch damit anfängt – am Ende muss jedes Streben nach Ungleichheit und Staatsmacht aufhören.

Wenn das von immer mehr Menschen überall im Alltag bei vielen Gelegenheiten

praktisch wenigstens versucht wird bzw. zumindest eine solche Geisteshaltung

mental entwickelt wird, dann wird irgendwann eine gesellschaftliche Einstellung

bereit stehen, um die Folgen beim unweigerlichen Untergang des Staatschismus

auch auffangen zu können.

Dieser Kollaps kommt so sicher wie das Amen in der Kirche.

Eine weitere wesentliche Säule zur Aufrechterhaltung allen Übels ist der

„Religions-Faschismus“,

mit dem sich die Regierenden in unterschiedlichster Intensität verbünden, um Staatsmacht absichern zu helfen.

Die Anführerin der französischen Rechten Jean-Marie Le Pen forderte in einer ihrer Wahl-Campagnen zur Europawahl 2014, sich mit dem russischen Präsidenten Putin zusammen zu schließen, um gemeinsam die christlichen Werte des Abendlandes zu verteidigen.

Wie schon eingangs ausgeführt, plädierten die Redner an den Barrikaden in der Ostukraine für die Unabhängigkeit des Gebietes Donzek

gegen eine Demokratie, die die Homosexualität verherrliche,

den orthodoxen christlichen Glauben angreife

und auf Lügen basiere.

Gegenwärtig predigen in der Ukraine nun auch verstärkt die Religionsführer der

unterschiedlichen Konfessionen auf die Bevölkerung ein, um ihre Dogmen als das

einzige Heil auf Erden und die einzig gültige Wahrheit anzupreisen.

Die Westukraine ist überwiegend römisch-katholisch. Die Ostukraine ist

überwiegend russisch-orthodox. In der Ukraine gibt es zudem eine große jüdische

Gemeinde und weitere Konfessionen einschließlich des Islam sind dort präsent.

Gleichlautend mit den Milizen auf den Barrikaden gilt auch für sie, dass

sie alle Wahrheit rufen, um den reinen Glauben zu stinken.

Aktuell hat der Ägypter Hamed Abdel-Samad auf 221 Seiten eine mutige Analyse präsentiert unter dem Buchtitel

Der islamische Faschismus“. - im Verlag: www.droemer.de Die Buchbeschreibung:

„Der Islamismus entstand parallel zum italienischen Faschismus und zum Nationalismus. Sein faschistoides Gedankengut allerdings reicht viel weiter zurück – es ist bereits im Ur-Islam angelegt. Hamed Abdel-Samad schlägt in seiner Analyse einen Bogen von den Ursprüngen des Islam bis hin zur Gegenwart. Die Grundzüge des Faschismus scheinen überall durch; in der Organisationsstruktur ebenso wie in der Religion selbst, die stets über den Menschen steht. Ein wichtiges Buch, dessen Thesen dem Autor eine Todes-Fatwa einbrachte. Allein das entlarvt den Islamismus.“

Der Islamismus soll nur vorweg gebracht werden, um nun zu den christlichen Religionen zu kommen, die in der Ukraine aktuell eine viel größere Rolle spielen – auch die jüdische Religion spielt in der Ukraine eine wichtige Rolle.

Bei der Kritik an Religionen kommt gern der Einwand, dass Religionen ja auch bedeutend kulturell und sozial in vielfältiger Weise die Menschheit geprägt haben und für viele Menschen die Religion einen wichtigen Halt und eine Orientierung darstellt.

Dem ist zu entgegnen, dass Kultur und soziale Einrichtungen und Halt und Orientierung auch in jeder anderen Form von

Faschismus eine Grundlage für ihre Ideologie darstellt – sozusagen das Transportmittel schlechthin ist und überhaupt kein Kriterium für ihre Bewertung darstellt, unabhängig großer Unterschiede, wo auch nicht selten schon Faschismus deutlich wird – der immer in den höchsten Tönen seine sozialen und kulturellen Heilsbringungen propagiert und dogmatisiert.

Um Ideologien als faschistisch erkennen zu können, kann man getrost ihre propagierten und tatsächlichen Wohltaten beiseite lassen, weil sie ja genau das Soziale und Kulturelle in faschistische Ziele zwängt.

Es kann hier natürlich nur ganz grob die Dimension dieses Themas angerissen werden. Genau so wenig wie man Gläubige davon abhalten kann, an die religiösen Dogmen zu glauben, ist es nicht möglich, den Priestern in jedwedem Rang „böse“ Absichten zu unterstellen. Sicher wird es nicht wenige „Hirten“ geben, denen irgendwann ein „Licht“ aufgeht und es dennoch für richtig halten, weiterhin ihre „Schäfchen“ um Gottes Willen nicht aus allen Wolken des Himmels fallen zu lassen

– jedoch darf man unterstellen, dass die meisten Priester sogar tief von ihren religiösen Dogmen ergriffen sind und sie diese voller Überzeugung vertreten und mit Inbrunst verbreiten – ja – man kann quasi sagen – dass sie Opfer und Täter zu gleich sind.

Besonders am Wetteifer der Religionen und den Religionskriegen – die auch in den meisten als vermeintlich „weltlichen“ Kriegen verdeckt religiöse Hintergründe haben – wird deutlich, dass es um Macht und Beherrschung der Menschen geht. Aber erst ohne Religions- und jede Art von Staats-Faschismus können die Menschen wirklich zu ihren echten sozialen Bedürfnissen finden – wenn sowohl die geografischen als auch die geistigen Grenzen verschwinden.

Der Kern der christlichen Religion rührt nach ihrem Selbstverständnis aus der bedingungslosen Liebe Gottes gegenüber den Menschen. Das Christentum versteht sich somit als universale Religion und gleichzeitig als der unüberbietbare Ort, an dem sich Gott den Menschen in der Geschichte zugewandt hat und erfahrbar ist.

Darin kann und wird nun alles hinein interpretiert, wozu Menschen in ihren abstrusesten bis abnormsten Phantasien auch nur fähig sind. Auch hier steht genau wie im Islam die Organisationsstruktur ebenso wie die Religion selbst stets über den Menschen.

Um die Menschen zu beeindrucken und einzuschüchtern werden sie u. a. von den christlichen Religionen mit dem Begriff Sünde in einer widernatürlichen Art terrorisiert.

Eine Basis für diese Sünden-Perversion ist auch für die katholischen Priester das sogenannte Zölibat, dass ihnen jeglichen Sex und eben eine Verbindung mit Frauen (Eheschließung) verbietet. Allein dieses Zölibat hat unendliches Leid über viele Beziehungen gebracht. Viele Priester müssen grundsätzlich in Sünde leben und heimlich ihre Sexualität ausleben – entweder in Homosexualität oder Kindesmissbrauch oder mit einer Geliebten.

Die Hamburger Morgenpost berichtet am 28. Mai 2014 unter der Überschrift „Sex im Vatikan: „Wir haben Callboys bestellt“, über Sexpartys von Priestern mit Callboys, Homosexualität, Missbrauch von Kindern. Vermutlich soll der deutsche Papst deswegen zurückgetreten sein. Die Strukturen zu ändern – das wollte er nicht.

In seiner Amtszeit wurden Tausende Fälle von Kindesmissbrauch publik. Allein Marcial Diegolando, der Gründer der „Legionäre Christi“ hat über Jahrzehnte Hunderte Kinder missbraucht. Die Untersuchungen unter dem späteren deutschen Papst, als der noch als Kardinal Ratzinger die Glaubenskongregation leitete, verliefen im Sande.

In einer ARD-Sendung schilderten Augenzeugen wie es im Umfeld des Vatikans zugeht: „Man sieht die Priester abends in Schwulenbars und am nächsten Sonntag am Altar.“ Es wurden heimlich Filmaufnahmen von den Sexorgien gemacht.

Als nun im Mai 2014 sich 26 Priester-Geliebte aus Italien an den Papst wandten und eine Audienz bei ihm erbaten, um Ihre Argumente für die Aufhebung des Zölibats vortragen zu dürfen, da die Liebesaffären unter dem Zölibat viel Leid mit sich bringen, lehnte der Papst Franziskus das mit der Begründung ab, dass es sich hier nur um ein regionales Problem handeln würde. Regional daran ist nur einzig die Tatsache, dass diese Geliebten sich aus der Deckung wagen. Das Problem ist in der katholischen Kirche grundsätzlich und weltweit zum Himmel stinkend. Der vatikanische Dogmatismus wird sich nicht bewegen – sondern diese wie alle Religionen müssen Menschen schlicht überwinden und meiden. Der Zölibat ist ein ganz übles zentrales Instrument von Religions-Faschismus in der katholischen Kirche.

Auf dem jüngsten katholischen Kirchentag Ende Mai 2014 in Regensburg begründete ein Referent gegenüber Frauen, dass deswegen nur Männer Priester werden dürften, weil Jesus ein Mann war und Jesus deshalb für die Gläubigen nur durch den Mann erfahrbar werde. Solche abstrusen Begründungen saugen sich diese Religions-Dogmatiker buchstäblich aus den Fingern und sie sind ein lebendes Beispiel für die religiösen Unsinns-Heilslehren und ihrem gesamtem Brimborium drumherum.

Mit seinem Sohn Jesus Christus, der gekreuzigt wurde, hat Gott der in Sünde verstrickten Menschheit die Erlösung von Schuld und Sünde bewirkt.

Das Wirken Jesu von Nazaret als dem Verkünder der Botschaft Gottes, wird in Form von gottesdienstlichen Hymnen sowie Bekenntnisformeln ausgedrückt und in Predigten entfaltet.

Die katholische Kirche begründete den Vatikan-Staat. Er ist der kleinste allgemein anerkannte Staat der Welt, hat nur eine Fläche von 0,44 Quadratkilometern und weniger als tausend Einwohner – er ist eine absolute Wahlmonarchie mit rein dem Patriarchat verschriebenem Dogmatismus. Der Papst sitzt auf einem

Heiligen Stuhl

und vertritt den Staat auf internationaler Ebene.

Der Papst besitzt als unantastbarer Herrscher alle gesetzgebenden, ausführenden und die richterliche Gewalt in einer Person. Der Vatikanstaat ist damit die letzte absolute Monarchie Europas, die gleichzeitig über alle katholischen Strukturen weltweit herrscht und allein entscheidet.

Der Vatikan kann auf seinem Gebiet straffällig gewordene Personen, gleichgültig, ob sie dort von der eigenen Gendarmerie oder von Hilfstruppen der italienischen Polizei verhaftet werden, zur Aburteilung an Italien überstellen, welches zur Übernahme verpflichtet ist und vatikanisches Recht anzuwenden hat.

Zu den Haupteinnahmequellen des Vatikans gehören, abgesehen von den Einnahmen aus den Grundsteuer freien Immobilien, die Geschäfte innerhalb des Vatikans auch die Gewinne des Supermarktes ebenso wie die Überschüsse der Vatikantankstelle, der Apotheke und des Bekleidungsgeschäftes.

Die Kartenzahlungen in diesen Einrichtungen wurden zum 1. Januar 2013 unterbunden, weil der Vatikan die internationalen Geldwäscheregeln nicht befolgt. Daher dürfte der Betreiber der Terminals, die italienische Tochter der Deutschen Bank, nicht weiter im Vatikan operieren.

Von Souvenirständen und durch freiwillige Spenden erzielt der Vatikan jährlich im Schnitt etwa 85 Millionen Euro. Zudem besitzt der Vatikan sehr viel Gold, das in New York lagert, gut 850 Immobilien im geschätzten Wert von 1,5 Milliarden Euro sowie Kunstschätze, von denen der frühere Papst Johannes Paul II sagte: „Sie sind unverkäuflich, sie gehören allen Menschen.“ Von der Staatsbilanz des Vatikans sind die Einnahmen aus Kirchensteuern sowie bestimmte Aufwendungen ausdrücklich ausgeschlossen.

Alle Beschäftigten des Vatikanstaates sind zu absoluter Dienst-Verschwiegenheit verpflichtet. Es dringt nichts nach außen.

Wer im Vatikanstaat arbeiten möchte, muss vorher in einer Kapelle an den Altar treten, vor zwei Priestern die Hand auf die Bibel legen und schwören, Schweigen zu bewahren.

Besonders bekannt ist das Treiben der Familie Borgia auf den Papst-Thron ab 1492. Alles, was man sich auch nur an Intrigen, Verbrechen, Morden, sexuellen Gelüsten, etc. etc., in seinen kühnsten Phantasien ausmalen kann, wurde in der Borgia-Ära unter Papst Alexander VI im Vatikan hemmungslos und bar jeder Skrupel ausgelebt. Die Geschichte wurde genüsslich in mehreren Folgen im Fernsehen mit mehrfacher Wiederholung zelebriert.

Noch immer sind im Vatikan Ornamente der Borgias eingemeißelt und von der Mätresse Julia des Borgia-Papstes Alexander VI steht bis heute ein Abbild von ihr als Skulptur ausgerechnet im Petersdom in Rom als Teil des links vom Hochaltar befindlichen Grabmals des Papstes Paul III, dessen Schwester Julia war. Der Stein soll so lebendig und voll erotischer Ausstrahlung sein, dass immer wieder junge Männer vor ihm zu „unsittlichen Handlungen“ hingerissen wurden. Um 1600 ließ daher der Vatikan diese liegende, ursprünglich nackte Figur mit einem Metallhemd aus Blei bekleiden, das sich noch im 18. Jahrhundert gegen ein Trinkgeld entfernen ließ.

Doppelbödige Moral und Verhaltensstrukturen auf allen Ebenen finden sich bei vielen Päpsten und insgesamt in der katholischen Kirche in einem Umfang wieder, wie sie sich eben nur in faschistischen Strukturen entwickeln.

Ob Hexenverbrennung oder die Rolle des Vatikans während der Nazi-Zeit bei der Judenverfolgung und der Hilfe von Naziverbrechern, die mit Hilfe des Vatikans und Vatikan-Pässen ausgestattet über die berühmte Rattenlinie nach Südamerika flüchten konnten und eine unendliche weitere Latte an schier endlosen vielen Verbrechen und auch die ganz alltäglichen Diskriminierungen – nicht zuletzt die dogmatische Verletzung von Homosexuellen und mehr, sind genug, um zwar die

sofortige Schließung dieser Kirche“ zu fordern. Jedoch

wie das mit Forderungen immer so ist – sie allein ändern oft nichts. Von wem will es denn wer fordern?

Die in Religion lebenden Dogmatiker/innen als sogenannte tiefe Gläubige sind durch keine Argumente erreichbar – sie sind tief im Glauben buchstäblich eingekapselt.

Wenn sie dann sogar mit seligem verklärtem Lächeln der mildest tuenden Sorte ihre Widersprüche von der Liebe Gottes zu allen Menschen – einschließlich Adolf Hitlers

– vortragen, dann ist klar, dass sie mindestens so gefährlich sind, wie diejenigen, die diesen Menschen vormals die Religion mit dem Schwert beigebracht haben .

Man kann eher in eine meterdicke Mauer mit einem Teelöffel ein Loch durch kratzen als den Panzer des eingeschlossenen durch Glauben im Dogma lahmgelegten Verstand wiederbeleben.

Jedoch kann der/die Einzelne, die/der im Alltag zwar den religiösen Zinnober instinktiv ablehnt, dann auch aktiv mithelfen, es auch praktisch dadurch deutlich zu machen, dass sie/er nicht einfach Rituale von Taufe, Hochzeit und vor allem Beerdigung passiv über sich ergehen lässt, sondern willentlich eine bewusste Alternative gestaltet und auch am Stammtisch die im religiösen Koma schlafenden schon bei passender Gelegenheit deutlich diesen unheilvollen und auch total quatschigen Dogmatismus zumindest einmal mit passenden Erklärungen oder Fragen zu erschüttern versuchen.

Und wenn das Treiben vor Ort dann sogar solche öffentlichen faschistischen Formen annimmt, wo sich religiöser mit weltlichem Dogmatismus paart, dann helfen am Ende auch keine Argumente mehr, sondern da sind dann irgendwann auch handfeste Aktionen unerlässlich. Dazu ein Video einer zum Alltagsfaschismus verkommenden Montagsdemo, wo Friedensbewegte, Religiöse, Nazis u. Rapper sich auf brutalste Art in „Liebe“ tolerieren: https://www.youtube.com/watch?v=Rjj_YVgDPn0#t=142

Auf der anderen Seite sprechen Angehörige der orthodoxen Kirchen meist von der Kirche der Orthodoxie im Singular. Die orthodoxen Kirchen bilden mit ca. 300 Millionen Angehörigen die drittgrößte christliche Gemeinschaft der Welt.

Alle heutigen autokephal-nationalen orthodoxen Kirchen auf dem Balkan, in Griechenland, Kleinasien, Syrien, Ukraine und Russland entstanden im hellenistischen Kulturraum oder wurden von dorther gegründet und standen bis zur moslemischen Eroberung Konstantinopels im Jahre 1453 unter der Verwaltung der byzantinischen Reichskirche. Von ihnen zu unterscheiden sind einerseits die mit der katholischen Kirche unierte östlicher Riten, andererseits die sogenannten Altorientalischen. Zusammenfassend werden orthodoxe, unierte und altorientalische Kirchen oft als Ostkirche bezeichnet. Der Begriff Ostkirche ist dabei lediglich ein geografischer Sammelbegriff und bezeichnet nicht etwa eine als Einheit verstandene Gruppe von Kirchen, da beispielsweise die orthodoxen Kirchen mit den unierten Kirchen nicht in Mahlgemeinschaft stehen.

Die kirchlichen Traditionen und Lehren der orthodoxen Kirchen fanden ihre Ausprägung im byzantinischen Reich mit dessen Zentrum Byzanz bzw. Konstantinopel.

Bis zur Eroberung Konstantinopels durch die Türken 1453 war über Jahrhunderte die Hagia Sophia die Kathedrale des Patriarchats der orthodoxen Kirche.

Der Apostel Andreas gilt als Gründer der Kirche von Byzanz. Den ersten Bischof hatte diese Kirche 325–326. Kaiser Konstantin förderte das Christentum und machte Byzanz zur Zweiten Hauptstadt des Römischen Reiches, das von da an als „Neues Rom“ und als Konstantinopolis bezeichnet wurde. Auf dem Konzil von 451 wurde in Revision des Konzils 381 die Stellung von Konstantinopel als dem Neuen Rom bestätigt und dem Patriarchen von Konstantinopel der Vorrang Roms vor Konstantinopel beseitigt. 1054 erfolgte die formale Trennung der latainischen Kirche des Westens von der griechischen Kirche des Ostens.

Papst Leo IX in Rom als Patriarch des lateinischen Westens und Abendlandes und der Patriarch von Konstantinopel Michael I als das geistliche Oberhaupt des griechischen Ostens und des Morgenlandes exkommunizierten sich gegenseitig – schlossen sich also gegenseitig in unversöhnlicher gegenseitiger Verachtung aus.

Die orthodoxen Kirchen verstehen sich als die ursprüngliche Kirche, von der sich alle übrigen Kirchen im Laufe der Geschichte abgespalten bzw. entfernt hätten – auch die katholische Kirche.

Allein schon an dieser Einstellung diskreditieren sich diese orthodoxen Kirchen.

Diese Kirche hat sich erweislich viel später als die katholische Kirche gebildet. Die orthodoxen Kirchen sehen sich dennoch als geistliche Heimat aller Christen in ihren jeweiligen Gebieten und sehen mit Befremden auf die zahlreichen evangelischen Konfessionen, insbesondere wenn diese auf dem eigenen Gebiet Parallelkirchen eröffnen.

Auch wenn hier etwas ausführlicher auf den Religionsfaschismus in der römisch katholischen Kirche eingegangen wurde, wo aber auch nicht einmal die verbrecherischen Kapitel der Inquisition und Hexenverfolgung sowie der serielle Kindermissbrauch durch ihre Priester behandelt wird, so weisen die anderen Religionen ähnliche bis fast gleiche Geschichtsverläufe auf.

Auch wenn in der evangelischen Kirche das perverse Dogma des Zölibats wie in der katholischen Kirche nicht gilt und Frauen dort gleichberechtigt in der Ämterausübung zumindest sein können, so ist aber die Herkunft auch dieses Religionszweiges vom Patriarchat eines Vater Gottes beseelt. Ihr Gründer Martin Luther gab die Parole aus:

„Hexen müssen brennen!“

Ob die Welt sich verbessert oder verschlechtert, fängt ja nicht mit Sprengstoff an, sondern mit der Überwindung vom Alltags-Faschismus wie u.a. auch vom Religions-Faschismus.

Die Religionen und insbesondere ihre Interpreten wie Päpste, Bischöfe und Imame stellen (neben ihren Wohltätigkeiten, die gern als Alibi für ihre Existenzberechtigung hochgehalten werden) doch in ihrer grundsätzlichen Ausrichtung und ihren elementaren unheilvollen Dogmen Weichen, um die Menschen und meistens noch ganz besonders die Frauen zu unterdrücken.

Es herrscht eine patriarchalisches Vorbild unter Ausnutzung von Keuschheits-Dogmen als Instrumente der Unterdrückung, wo man zum Beispiel im Islam Frauen keine Hand geben darf, um nicht verunreinigt zu werden oder im anderen Extrem wird behauptet, dass die Mutter Gottes Jesus geboren hätte, ohne "befleckt" worden zu sein - sprich ohne dass jemand das Kind gezeugt hat – ohne Geschlechtsverkehr.

Mit diesem Keuschheitswahn wurden und werden noch immer ganze Generationen seelisch geknechtet.

Die Religionen werden nicht von "Gott" sondern vom Menschen gemacht. Hier nachfolgend einige Zeitungsausschnitte über aktuelles Verhalten zur Religion und ihre Beschönigungen, Verwerfungen und mehr: Hamburger Morgenpost, 25.Februar 2006

"Haus der Sonne wurde zur Hölle"

In seinem Buch "Schläge im Namen des Herrn" schreibt der Spiegel-Autor Peter Wensierski über eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte. Bis weit in die siebziger Jahre wurden in rund 3.000 meist christlichen Heimen (ohne Unterschied ob katholisch oder evangelisch) mehr als eine halbe Million Kinder brutal misshandelt. Während sich die Bevölkerung am Wirtschaftswunder berauschte und die VW-Käfer nach Italien in den Sommerurlaub rollten, herrschten hinter den Heimmauern Zustände wie im Mittelalter. Die Kinder wurden gedemütigt, eingesperrt, geschlagen - in Einzelfällen bis zum Tod.

Nach 30 Jahren brechen die Opfer jetzt ihr Schweigen. Weder von der katholischen noch von der evangelischen Kirche haben sie je eine Entschuldigung erhalten."

Auch Barthold Olbers denkt noch an die schlimme Zeit zurück, die er im "Landhaus Freude" in Hausbruch verbrachte.

"Ein Junge am Nachbartisch hat sich oft übergeben. Dann wurde er von den Erzieherinnen gezwungen, das Erbrochene aufzuessen. Das mussten alle machen, die sich übergaben.

Die Erzieherin Ilse war sehr streng. Sie erlaubte den Kindern nicht, eigene Briefe an die Eltern zu schreiben. Ein Text wurde an die Tafel geschrieben und den mussten alle abschreiben.....Viele Kinder haben nachts geweint."

Als er seinen Eltern später davon erzählte, hätten sie ihm nicht geglaubt.

Hamburger Morgenpost, 1. Februar 2006

"Ehepaar schickt seine Töchter nicht zum Unterricht Begründung: Sie könnten dort Scheidungskinder treffen."

Sexualkundeunterricht, Scheidungskinder.....

staatliche Schulen sind ein Hort des Bösen, vor den die Eltern Andre und Frauke R. ihre Kinder schützen wollen.

Lange Zöpfe, lange Röcke - Frauke R. und ihre Töchter sehen ein bisschen aus wie Amish-People, jene Glaubensgemeinschaft in den USA, die lebt wie im 18. Jahrhundert. Ihre 6 Kinder sollen nicht dem "antichristlichen Einfluss" etwa durch Geschichten über Hexen und Zauberer an öffentlichen Schulen ausgesetzt werden.“

(Diese religiösen Dogmatiker schaffen es tatsächlich, den Kindern beizubringen, dass die Entstehung der Erde als eine über viele Milliarden Jahre andauernde Entwicklung Quatsch sei und stattdessen die wahre Erschaffung in 7 Tagen durch Gott in der Bibel stehe.

Allein an diesem Beispiel wird sichtbar, dass es möglich ist, Menschen jede Art von Glauben als Dogma einzutrichtern. So haben ja auch die unterschiedlichen Religionsgebiete nichts damit zu tun, dass Menschen durch eigene Erkenntnis zu irgend einem Glauben gefunden hätten, sondern die jeweilige herrschende Macht hat den Glauben in den Regionen befohlen.)

taz -Die Tageszeitung -18./19. Februar 2006

"Wir wollen den totalen Sieg des Reiches Gottes"

Ute Scheub beschreibt in ihrem Buch "Das falsche Leben" ihren Vater, einen überzeugten Nazi und SS-Mann, der nach dem Krieg religiös wurde und sich am Ende auf dem Kirchentag in Stuttgart am 19.07.1969 mit Blausäure vergiftete und seinen Selbstmord zuvor über das Mikrofon mit einem letzten Gruß an die Kameraden der SS ankündigte. Er meinte, ein Fanal setzten zu müssen. Wofür? ......

"Mein Vater schrieb während der Nazizeit an seine Eltern, er sei "jetzt noch voller in die Sache rein.....und Gott sei Dank ist die Anständigkeit heute wieder das Wichtigste im Leben geworden."

Für welche Anständigkeit erhielt mein Vater zwei militärische Auszeichnungen? Nach der Kapitulation Nazideutschlands entdeckte er, seines irdischen Führers beraubt, seinen Glauben an Jesus.

Süchtig nach Unterwerfung und Einordnung in ein vermeintlich geglaubtes "großes Ganzes" unterwarf er sich nunmehr dieser "soldatischen Glaubensform."

taz-Die Tageszeitung - 23.September 2005

"Es sind verlorene Söhne"

Es wird das Buch "Die verlorenen Söhne" von Necla Kelek vorgestellt.

"Hatun Aynur Sürücu wurde ermordet, weil sie "wie eine Deutsche lebte". Was treibt junge muslimische Männer zum Mord an ihren Nächsten?"

taz: Frau Kelek, an welcher Macht ist Hatun Aynur Sürücu gescheitert?

Necla Kelek:" An der ihrer Familie und ihre religiösen Wertvorstellungen. Auch ein sozial aus der Unterschicht stammender Mann versucht sehr früh zu heiraten und eine Familie zu gründen. Mit ihr hat er dann einen, seinen Ordnungsstaat gegründet.

Und je mehr Söhne er hat, desto stärker wird sein Staat, nach innen wie nach außen.

taz: Ist das Familienoberhaupt weniger wert, wenn er nur Mädchen gezeugt hat?

Necla Kelek: Nur Töchter als Kinder? Ha! Dann hätte er keinen Staat. Seinen Staat bildet er mit seinen Söhnen. Die Hauptaufgabe dieser Staatsmitglieder ist die Ordnung so aufrecht zu erhalten, dass die weiblichen Mitglieder im Haus unter Kontrolle sind. Über die bestimmen sie dann: etwa, ob sie zur Schule gehen dürfen oder nicht.

taz: Warum sind Mädchen weniger wert?

Necla Kelek: Weil sie für die Männer auf die Welt kommen. Das ist ein muslimischer Gedanke. Die Frau ist die Sünderin, die ihn verführt hat zum Ungehorsam gegenüber Gott. Sie ist jene, die beim Mann den Trieb weckt, dafür muss sie zahlen.

taz: Was war die Sünde der Hatun Aynur Sürücü ?

Necla Kelek: Dass sie ihre Familie verlassen hat und damit genau die Ordnung, die in diesem Haus herrscht, durchbrochen hat. Sie hat den Männern damit bewiesen, dass sie versagt haben.

taz: Worin bitte?

Necla Kelek: Dass sie nicht einzusperren war - und der Macht des Vaters und der Brüder getrotzt hat.

(Die Brüder ermordeten ihre Schwester - d.h.: Alle 3 Brüder wurden wegen Mordes angeklagt. Nur der jüngste Bruder wurde in 1. Instanz verurteilt. Dagegen wurde Revision eingelegt.)

Bildzeitung ( Anfang 2006 )

"Arabische Frauen sind super-erotisch"

Cora Schuhmacher, die Frau des Rennfahrers Ralf Schuhmacher schwärmt von arabischen Männern und Frauen:

"Ich liebe Bahrain. Hier ist der Gast echt noch König - vor allem, wenn er wie ich eine Frau ist........Oh ja, vom Super-Höflich-Verhalten der Bahrainis können sich Deutschlands Männer noch eine dicke Scheibe abschneiden! Die machen Dir den Hof, Tür aufhalten, Stuhl hin rücken, Drink mixen und auch noch bringen - ist hier alles noch up to date.

Tja, wir Frauen sind hier halt heilig. Wer uns was antut ( und da reicht schon ein Backpfeifchen ) kein Scherz - der kommt hinter Gitter. Ich könnte mir hier ein Leben als Frau durchaus vorstellen. Ich finde arabische Frauen super erotisch. Sie verhüllen ja ihre Körper in diesen langen, schwarzen Gewändern (heißen übrigens Abaya). Nur ihre Gesichter sind zu sehen - und die sind wunderschön. Top gepflegt und meist sehr dezent, aber trotzdem super ausdrucksstark geschminkt. Klar, die meisten Typen finden Minirock und enges Top wahrscheinlich schärfer - aber die Gewänder sind halt echt geheimnisvoll! Nicht zu sehen, was darunter steckt, das regt doch extrem die Phantasie an. Hm, vielleicht sollte ich meinen Liebsten demnächst auch einmal in so einem Abaya empfangen. Was glauben Sie, was der für Augen machen würde...."

Unter dem christlichen Anspruch wurden regelrechte Terrororgien über Jahrhunderte abgehalten.

Frauen wurden in ganz Europa millionenfach als Hexen verfolgt, grausam gefoltert und viele auch auf dem Scheiterhaufen in aller Öffentlichkeit verbrannt. Auch der Reformator Martin Luther meinte, dass Hexen brennen müssen. Bei den Eroberungszügen überall - besonders in Mittel- und Süd-Amerika wurde die Urbevölkerung millionenfach ausgerottet und die christlichen Missionare folgten in Sandalen und Kutte den christlichen Soldaten auf dem Fuße. Wenn sich heute die christlichen Politiker hinstellen und scheinheilig vom Weltkrieg durch islamischen Terror predigen, verdrängen sie dabei den christlichen Terrorweltkrieg, der schon fester Bestandteil der Welt ist. Letztlich befürchtet die christliche Weltherrschaft nur, dass der Islam ihr die Weltherrschaft streitig machen könnte. Beide sind faschistisch.

Es ist eben ein Wesensmerkmal all dieser Religionen, dass jede Religion für sich dogmatisch behauptet, dass nur sie allein den einzig wahren Gott gepachtet hat und ähnliche wie jetzt in der Ukraine, wo eine territoriale Phobie ausgebrochen ist, bei den Religionen eine geistige Territoriums-Phobie seit immer besteht.

Jetzt exponieren sich in der Ukraine, offensichtlich durch die weltlichen Kämpfe animiert, die Religionen mit ihren jeweiligen Dogmen, was natürlich wiederum auch die weltlichen Kämpfe beflügelt, so dass man auch schon in der Ukraine u. a. von Religionskämpfe sprechen kann.

Es muss aufhören, nach einem Gott oder einer Wahrheit zu suchen – weder in irgend einer Religion noch in irgend einer Staats-Partei oder ähnlichen Strukturen.

Als sich nach dem Zusammenbruch der DDR aus der SED die Nachfolgepartei PDS bildete, um das Vermögen der SED nicht untergehen zu lassen und diese sich dann wegen der besseren Optik nochmal umtaufte in „Links-Partei“ als die PDS sich mit der WASG (Wahlalternative Arbeit & soziale Gerechtigkeit) im Westen verbündete, sagte Gregor Gysi mal in einer Fernseh-Runde, dass er für sich Hoffnung und Kraft aus dem Beispiel der katholischen Kirche geschöpft habe.

Er will damit sagen, dass die katholische Kirche trotz all ihrer millionenfachen schlimmsten Verbrechen immer noch genug Menschen findet oder behalten hat, die in ihr beten bzw. diese Kirche und ihren Führern hörig sind, dann kann es nicht so schwierig sein, dass auch eine SED-Nachfolgepartei das ebenfalls schafft.

Trotz beachtlicher Erfolge stellt auch diese Partei aber keine Alternative dar, um Menschen im Grundsätzlichen und auf Dauer von Nutzen sein zu können – so wie es eben keine einzige Staatspartei, Religion oder ähnliche Strukturen bis hin zum Fußballfaschismus und Konsumterror sein kann. Siehe auch Bericht vom 8. März 14.

An der ukrainischen Geschichte lässt sich viel lernen:

Nicht nur Helmut Schmidt und Gerhard Schröder von der SPD sind Putin-Verehrer sondern man konnte nach den Äußerungen von Schmidt, wo er für Putins Krim-Annektierung alles Verständnis der Welt öffentlich äußerte, viele Leserzuschriften in den Zeitungen und auch Stellungnahmen lesen, die u.a. folgendes erklärten:

.) „Mit Schmidt hat endlich mal einer etwas vernünftiges gesagt. Gott sei Dank,

dass es noch Politiker gibt, die das Richtige denken.“

.) ein anderer: „Die Krim hat schon immer zu Russland gehört und deshalb ist es

richtig, wenn Russland sich die Krim wieder geholt hat, dabei ist es unwichtig, dass

Putin seine eigene Art von Methoden dafür angewendet hat.“

.) eine andere: „Was regen wir uns auf. Hauptsache Putin sorgt bald in der Ukraine

für Ruhe. Dieses endlose Demonstrieren ist nur schwer mit anzusehen.“

.) ein anderer: „ Putin sagt wenigstens ehrlich, was er denkt, während unsere

Politiker und die der USA nur um den heißen Brei herum reden und heucheln.“

usw. usw. usw., solche und ähnliche Kommentare waren keine Seltenheit und sie

kamen auch genau so von fortschrittlich tuenden Linken wie von SPD-Schmidt-

Anhängern.

Aus etlichen Leserzuschriften und öffentlichen Äußerungen offenbart sich erschreckend, dass viele Menschen sich nach starker Führung, nach einer Diktatur sehnen – ja sie möchten Sklaven sein und

sich all zu gern unterwerfen – nicht mehr nötig haben, selbst politisch entscheiden zu müssen, sondern vorgeschrieben zu bekommen, was richtig - und was zu tun ist

– sie möchten bereitwillig die Freiheit über ihre Gewalt abgeben und sich dem Gewaltmonopol unterwerfen – merken den Widerspruch nicht einmal, wenn sie vorgeben, dass sie gegen Gewalt sind:

Das fassen einige Stellen aus einem insgesamt 51 Seiten Gedicht 1981 zusammen: (Am Ende des Berichtes vom 8.4.14 wurde davon nur ein kleiner Teil abgedruckt.)

wahrheit rufen und lüge stinken ? wissen ? nichts weiß irgendwer glauben, religion ist alles

schlimme dumme, langweiliger als volltrunkene und maschinen, die sagen, irgend was zu wissen jede meinung eine religion wichtig als wollust der erfinder und jedem anderen vergewaltigung

lustvoll staunen erfinder über alle vielen, die anstehen, nach vergewaltigung verlangen politiker ohne opfer ? mit ihrer bosheit, ihrem wahn richteten sie sich rasend selbst

lange klammern bekenntnisse obwohl gestern die dogmen von vorgestern aufgelöst stets erstaunlich

standhafte, die ihren grund nicht ständig aufwühlen, flattern beim ersten wind

schleim rinnt wo schein ins rechte rampenlicht zäune, mauern, fassaden, sprüche sind´s zum verbergen

werte ? unsere beschränktheit gott ? das wort einsetzbar für alle entschuldigungen

müßig nach gesetz irgend einer ordnung suchen

so funktioniert es nur wegen glücklicher beschränktheit letzte wahrheit suchen ? gerechtigkeit ? wäre trachten nach tod

den glanz einer person in eitelkeit gießen und den moment erstarren das bringt schweinerei für jahrtausend diese weltlichen und religiösen Dogmatiker bringen vergewaltigung über alle, die den strohhalm unsterblichkeit greifen, nie begreifen, heulen ist

davon die nachbeter schaffen alle daumenschrauben, geistesdogmen, beamte, folterräume für menschenzeiten wer in mission glüht, hat fast immer versäumt mit seinem tod und auch täglich sich zu löschen, lösen zu verhindern, daß so viele in wollust demut unterm rock noch lange mit geist dem kalten schweiß erliegen

der mensch aus sich unendliche kraft aber zur marter, wenn zum mythos erstarrt und missionare nur nachbeter tarnen

zerschlagt die denkmäler tempel, alle eitlen missionare leben, jetzt kein jesus von gestern und nie für übermorgen auch nicht jetzt zum anfassen, liebhaben und bespucken

nur jede jeder selbst in sich für alle zu viele wurden mit abgestandenen propheten zu lange vergewaltigt, ganze generationen seit geburt auf die streckbank staat gezogen

büttel und priester erbärmlich aber grausame brut polizei, pastoren, justiz, wärter allemahl soldat und viele kriecher der macht da finden sich zusammengedrückt gewaltunfreie ansich zum bedauern, aber weil sie so elend mit und ohne uniform beißen sie täglich neu in ordnung

demütigen die freien zum ertragen ihrer absoluten unnutz willenlos und roboter zugleich gehen über alles leben, jede leiche, nur ein schubs, ein abgrund öffnet wieder ihren mund ihren verschleimten schlund noch lange kriechen ängstliche massen, die selbst es sicherheit loben

versuch angst und unterdrücker zu nehmen dann bist du ihr todfeind

angst als sicherheit ? unterdrücker als beschützer ?

rotkäppchen empören sich naiv, beobachten die auseinandersetzung demonstranten-polizei wie kinder es nachspielen nicht verprügelnlassen sondern sich wehren

der staat bildet lieblich täuschen, ärgert sich, die zähne zu zeigen, weil dadurch einige aus nebel-bildung erwachen bevor er als wolf auch dich rotkäppchen friedlich verspeist

wer durch diese bildung gepresst viel segen, strafe, urteil, zensur vom apparat geformt zum quadrat wird nie rund und frei zuletzt nur noch zischen, zynismus ohne träumerei

das greifen die übelsten auf politiker mit täglich neuen lügen immer alte austauschen und die frischesten als wahrheit feil prostituierend in augen und ohren stopfen bis die ängstlichen davon blind und taub

mit angst entstehen sie durch angst regieren sie ihre ordnung staut bis dies gräßliche gebilde einmal als stinkender kloß im lokus der ewigkeit verschwindet

wodurch ?

den ängstlichen ihre angst nehmen ? geht nie daran klammern sie sich und wimmern um ihre unterdrücker als größten schutz

egal ob auf welchem pulverfaß zuerst töten sie den veränderer

mehr als alle bedrohung letztlich wehren sie sich gegen die wegnahme der bedrohung - das ist wirklich das schlimmste, ohne wissen wer sie quälen soll

diese angst türmt alles auf haus, staat, schergen, folterknechte, polizei kraftwerke, superbomben, frieden kapital, gebet, orden,

priester, wärter macht, hausmeister, unübersehbar

beton, asphalt : ich ging hier sonst auf erden jetzt sind meine füße isoliert

beflügeln glatt den geist eine straße mehr zum tod oder sollte ich hier schneller leben ? glatt und scharf dasselbe

beginnt der kampf alle gegen alle

die ihre fesseln ahnen verhöhnt von denen, die sie nicht spüren, verraten und töten die ahnenden, die spürenden

du spürst die fesseln und tötest den, der sie abnimmt

wenn du sie abnimmst längst stehen nicht nur die ahnenden zum verrat und die spürenden zum töten da

tief schockt dich noch mehr daß auch die, welche vergeblich sie abstreifen wollten, dich am wildesten anspringen um deine entfesselung zu verhindern

zum schluß, wenn alles frei bist du's selbst, der wieder und schlimmer als zuvor sich fesselt

- so zunächst diese mißgunst von stufe zu stufe ist ausdruck tiefer minderwertigkeit,

die erst neid in selbstvernichtung taucht, daraus steigt auf bis zur verbesserung dann, nur selbstmitleid hin zur macht

immer die mitsklaven selbst servieren fertig gefesselt den unterdrückern ihre opfer hausmeister verraten flugblattverteiler nur nur nur ihre pflicht hausmeister, das mieseste ?

hausmeister, laß seh'n sind schweine kleine

wer denn ? schmidt, hitler, reagan, papst stalin, stoltenberg, barschel brümmer-rocke, block, michaelis, selbmann, wieduwilt, voß, richter mit ihrer dekoration, den schöffen oder polizei ?

sicher ohne frage nur zynismus unfaßbarer schweinerei - ihnen gilt kampf jetzt jede zeit,

dennoch entscheidend als hoffnung war dem verrat und töten von einer zur nächsten stufe :

lenin

symbol für das quentchen unterschied von innen oder außen, frei oder tot, dialektik der einen oder innere moral der anderen, kaum meßbar, aber total

er betrat die erde als viele hofften und endete im schlimmsten verrat und töten derer, die sein ziel schon längst voraus in massen, nicht die schreie erschüttern nur und zu lebzeiten keine vergeltung ihn brach, das gibts so jetzt

erschütternd ist das treiben der vielen noch lange, die lenin auch dort streicheln, wo sein denkmal ohne atem, sie konnten sich nicht ändern nur einen anderen altar zum opfern, foltern zur selbsttäuschung ihrer unveränderbarkeit von angst und minderwertigkeit

wer erst alle individuen in quadrate presst schafft nichts, wirft weit zurück, erträgt nicht die entwicklung aus dem menschen frei will von außen ihn zwingen auf einer linie schließlich umbringen

lenin drückte das wort kommunismus zum denkmal schneller, schlimmer, für immer als christentum und andere tümer schon sind vergeblich bei beiden strampeln die nachbeter hinterher keine moralische chance mehr benennbar

weil ein großer anspruch verheizt

wohl zwingen und kampf unerbittlich umbringen ? Ja vielleicht zerstören ? immer wann und wieweit ?

in dir allein ist ein gewissen besser als jede grenze aber erst ganz frei wenn alle neuen dauermauern und zwänge von außen fest oder weich zum totalen stützen oder menschen beliebig benutzen weg gekämpft sind ein anderer mensch beginnt wohl verändert auch zurückgeholt

es laufen aber soviele deren exkremente nicht mal namen bürgerlich im rückgrat nur maden glibberich in alle gedärme bei täglich neuer wäsche und hoher buchauflage durch glanz lange vertuschbar

neben zeitungen und quadratsehen als volldreck soviele huren der zeit zum küssen der macht kruste

goethe, grass, kant die zahl ist kilometerlang und in parteien einstein bittet den staat zur bombe steiner ?

vielleicht gut, wenn der ganze stein zu staub verflogen

alle gießen klein und fein blinden glanz können nie sagen aber immer tarnen welche kraft sowieso änderung schafft

alle opfer von einer zur nächsten stufe und viele zurück kein versehen daß macht mit vielen denkern lacht ihrer kunst scharfe kritik nutzbar zum täuschen nur stumpfe andacht

minderwertigkeitskomplexe erheblicher als jeder überheblichkeit als symptom machtgier schon angst und unterdrückung

kriecht ein wurm, hoch im glanz, krumm häßlich hin zum loch von staat-faschismus so rechts, links oder ab durch die mitte er sich auch nennt

das hakenkreuz falsch rum von tausend nur zwölf jahre einen richtigen hammer und eine sichel noch immer, dann nachbeter und blinde macht die symbole kratzen im geist noch vieler lange

angst ansich - anklagen ?

die angst als schrei, laufen untertauchen, dann sich sammeln zum nächsten gegenschlag zu schädigen die ursachen-unterdrücker maßlos bis sie weg oder ausruhen einfach davon zu sagen auch: "ich habe angst" geschmeidig zum gerne sein

so in brokdorf in einer pause als meine seele von luftströmen mit zierpenden und knisternden blumen und insektengeräuschen umspült hell, hell war alles warm und frisch die angenehme luft mit sonnenlicht vermengt das ist die erde, auf der wir leben wollen ohne jedes akw und allem anderen

schwer ändern sich die, welche ganze gebilde an dogmen, sprüchen, domen vor ihrer angst aufthronen und sich dahinter verstecken wie parfürmierte drohnen oder auch im pseudoschweiß wenn du sie zuerst reden hörst von sympathie der massen und nicht isoliert

die bevölkerung stehe fest hinter ihren lügen dann kann es passieren daß du staunend reinfällst auf diese daumenschrauben

sie gehören dazu bald ahn'st und spürst den staat quer im magen kotzt scheißt ihn aus

was in der tiefe in dir allein das kommt jedem ähnlicher als alles, was den ausgerichteten nur noch außen blutet, tropft wer nach diesen gerichteten sich noch selbst richtet um damit die massen weiter zurichten, richtet und rechtet, ist recht rechts - ein superschein egal wie groß, dick, schmal links, feist, lieb, bös, nett, fein es beginnt mitten unter uns mit dem gesicht des biedermannes nur brechen ver- und zerbrechen bringt den stop

die gerüchte wittern unterscheidest alle mixturen nichts zur lähmung mehr

nicht was weiß ich, sondern angst in lüge getaucht ist die kraft die alle scheiße auf erden schafft

kriminell und wahn in trauter eintracht mit den rachelüsternen beten die opfer es an die erfinder dieser dogmen kalt berechnend sinds selbst, was sie benennen

in seiner freien seele dimension - besudelt sich mit solchen begriffen nicht wahrheit ist unberechenbar geht den kürzesten reaktionsweg

die wahn und kriminellen dogmen ? ausfluß panischer angst vor dem irrationalen

angstglaube bis frevel an gott zu denken

lange schlugen angst ud lüge bis kriminell und wahn fest nunmehr so verbogen hemmungslos damit gelogen

je höher die zweifel an den dogmen ohne zuzugeben je härter deren verteidigung mit unfaßbarem zynismus ein richter, leer, ohne alles platt, lieb und dumm, gefährlich einfach zu krumm wo einzelne im kampf um die umwelt von diesen zynikern nicht in strafe nur verfolgt auch ihr zynismus geilt in peinlichkeit zu zahlen 1.500,-- DM an einen umweltvogelclub nicht frei wie vögel sondern viele stufen mit fesseln wie friedenstauben beringt wär's nur alibi - gut zum kotzen, doch zynismus ansporn zum widerstand

die weißen tauben fliegen nicht mehr schnäbel leer, flügel schwer falken immer mehr singt ein arschloch daher oder ein bisschen frieden, eiszeit, viele besingen die scheißzeit ruhen, leben, toben sich noch aus hoffen auf den untergang mit gesang für ihr geld, eitelkeit als gestank

dazu ein staatsanwalt aalt sich in geheuchelter moral und wettert widerspruch wer angeklagt vom wurm mit töten bedroht diesem nicht wahrheit in die ekligen windungen spuckt

selbst schlangen, spinnen noch angenehmer wer ohne ekel kann solchen wurm aus den rillen seiner sohlen kratzen

was mit denen die alle "wie-du-willst" züchten, drücken, stutzen, kriechen lassen zum benutzen

freiheit unberechenbar kürzester reaktionsweg

angst vor ihr - steigt mindergefühl daraus kriecht macht glanz ist dort immer am schimmern in glänzender macht aus wollust sadismus

ritual ist dafür daß die opfer selbst ihr kreuz tragen oder zum auskreuzen ihrer stimme in urnen sich wegwerfen

vielen friedlichen sklaven bleibt der wunsch schon zum erleben von freiheit immer verschlossen weil jedes aufbäumen wegdressiert

faschismus durch staat nie abschaffbar stets nur neue begriffe methoden vertuschen das ausmaß, die steigerung

so schrecklich ein regime entstand stets aus niedlich tuenden wie christen und sozialdemokraten grüne sinds jetzt, die dich gleich morgen verraten

nazis gebähren und sind die brd ein zar den nächsten nach jeder superrevolution der körper mit papieren desinfiziert

viel schlimmer mit vielen gesichtern die selben geschichten im selben geist

mit jedem kleineren übel

unterstützt viel mehr die großen übel

die diktatur der schlangen fängt mit der lüge demokratie, volk, arbeiter an

nutzt die angst der massen zum perfekten bis von ihr alle verdrehung selbst benickt müde lächelnd

zuerst der geist von ganz oben das hakenkreuz im uhrzeigersinn je schlimmer die schergen krochen, drehten sie es von unten wie kriechtiere den lauf der sonne seh'n krumme macht

aber heute? du kannst wohl vieles sagen die faschisten lauern genau damit nur wenige hören können solange viele den bunten faschisten nachrennen brauchen die menschen nicht heute vergasen lassen sie ganz langsam noch in 100.000 jahren rasen

im wissen eines milliardengrabs genießt der politische sadist wie seine sklaven sich heute mit ihm daran laben und bejauchzen es als friedlich und frei

viele heuchler tun zwar aufgebracht aber die ersten wenigen gegner werden auch von denen ausgelacht

und umgebracht

sorgen sich stets um das wohl der polizei und viel ordnung und tüchtig im papieraufsammeln egal ob auf der selben erde viele menschen und andere qualvoll vergammeln

zuerst wurden sie quadrat dann die hecken und der rasen alles wird beschnitten nichts wildes mehr gelitten sie schneiden dabei schließlich und auch menschen ab

kämpfen immer erst gegen die kämpfer, die gegen mißstände stärker kämpfen, bis heute bringen sie alle Marinus van der Lubbe um weil sie's ihm nicht gönnen was sie selbst nicht können den Regierungstempel allein und frei in Brand zu stecken noch im todeskampf loben sie ihre feigheit als klage alle Marinusse werden als provokateure beschimpft suchen lieber mit ihren mördern soziale gleichheit kriechen den faschisten hinterher und zeigen wie lieb sie sind paktieren, schmieren mit dem system erfreuen sich ihrer leistung zum wohlergehen um mit dem system und den faschisten - sie selbst zu verrecken

da musst du einen spiegel aufstellen sie ändern sich zunächst nicht sondern zerschlagen den spiegel immer widerholen bis sie sich nicht mehr ertragen solange bis sie sich wenigstens darin sehen und verstehen

die änderung kommt nur von innen aus der tiefe des einzelnen

was von da kommt das bring änderung durch einen kuß von außen als spiegel

revolution ? eine ? zwei ?

unentwegt - täglich eine kleine mit einem kuß dann wächst eine größe so wie wenn sie schon da

die nur auf die große warten ohne kuß und erst alle dogmen in die ängstlichen verzimmern lassen ab von kleinen belasten zusätzlich die ängstlichen massen

gelingt nochmal wie in vielen ländern schon eine große ohne kuß als staat ist so klitzeklein da sind schneller die schlächter und der rückfall als die male zuvor

revolution durch einzelne, unabhängig zu vielen, nur ihrem gewissen ständig mit ganzer seele handeln, machen, ja

revolution jedoch zentral

durch warten, sprüche, apparat

einteilen der macht verführen der massen da lebt hinterher alles fort und schlimmer als vorher wird angst verteidigt noch mehr vertuscht zynischer - schneller beleidigt

wenn sie fragen: "wie wird es nach der revolution ?" dann beginnt ihr ausruhen schon oder mit macht beschränktheit zwingen

es gibt kein "nach der revolution" sondern ständig ringen staat oder revolution

aus deiner eigenschaft entsteht nur dein streben auch wenn andere daraus bereits linierte ziele konstruieren autoritäre kommunisten sind beschränkt wie christen und in ihrem macht-trieb so gleich karriert wie kapitalisten hier gott, dort gefängnis beides beschränktheit als größe gepriesen

deine eigenschaft jetzt ist auch dein gesetz

glaube nicht, dies nutzt den opportunisten, ein momentanes erkennen kann jeder benennen aber lieber alles verbrennen als es einer noch benennt was er nicht selbst erkennt

die friedensbewegung zur gegenwart ist solange verkehrt wie sie den "frieden" nicht streicht, erst richtig wenn sie dem staat keinen milimeter weicht jetzt tragen sie voran was sie absprechen möchten nicht einen jota der totalen gewalt streiten sie ab besingen stattdessen jubelnd die ohnmacht der ängstlichen massen sind selbst der staat

tragen alle gewalt masochistisch in den schoß des molochs staat vom gewehr bis zur höchsten form, den formularen, akten und elektroquadraten damit er sie damit unbegrenzt schamlos quälen kann

aber es bilden sich andere die selbst hoffnung sind selber eigene wege schaffen

niemals aber der maschine staat wenn du dich vor solchen gelüsten erschreckst und sie in keuschheit erstarrst nichts mehr weißt wohin diese konservierung anonym im räderwerk der kalten priester staat sich sammelt versiegelt mit heiligenschein und sozialer lüge vergammelt da bist du schuld weil du nicht verfügst deine demut gewaltsam frei

viele wissen nichts über sich die starren priester verheizen sie einfach so automatisch lustlos,nutzlos bewußtsein ? genuß ? eine perversionsautomation

der staat? nicht wir alle aber die summe unserer erbärmlichsten, dümmsten eigenschaften auf dem gipfel der unterwerfung von feiger mörderischer gewaltunfreiheit purzelt die verdrehung gewaltunfrei wird gewaltfrei gepriesen lobend dem staat sich selbst zum munde die opferrolle ist eins mit ihrer identität majestät nennt sich noch der sklave zur bekämpfung der superschweine entscheidet zuerst frei über eigene gewalt nicht als dogma wie ein ja zur ehe-untreue sondern fähig im zutrauen eigener verfügung, verantwortung jederzeit verdrehung kommt prommt von den sklaven die hörig der macht sie schützen den staat, seine polizei ihre eigene unterdrückerei zu messen ist an der entscheidungsfreiheit, die bringt dir dich, das andere bringt staat frieden superchaos die freiheit des individuums lebt von der spannung seiner entscheidung über handeln und unterlassen aus dem individuum heraus dort gehören sie zurück verführung zum schutz davor ist lüge – der staat bringt nie schutz aber alle zerstörung jeden begriff andersrum: bauen, fortschritt, rückschritt, ehre, hilfe, sicherheit, zerstören, schützen und alles was du kennst betrug an sich wohl können worte tiefer weiter als jede tat eine unbegrenzt gebährende mutter sein auch wenn die tat immer nur ein kind unter vielen ist nur sie der wert maßstab dafür, ob die worte zuvor nur wie taz für ohren aber nicht nach drinnen gingen

zwischen idee und verwirklichung steht nur die tat

so soll der werdegang hier gedacht, dem gefühle eines anschlags bündeln:

„ der anschlag

ich sah die welt als kind ahnungen, warnungen wie ist es? gibt es die schrecken? kommen sie so grausam?

ich spreche mit biederleuten sehen aus wie politiker, beamte polizisten, wissenschaftler pastoren, ärzte und mehr, die so tun als ob sie ehrlich wären immer wieder zweifel lange bis es gewissheit daß sie alle nicht

nur oder gar nicht lügen sondern bereits

feste feiste lüge sind

neue dimensionen, gedanken

was ist wahr, ehrenhaft ? klarheit, ehrlichkeit ? mit diesen begriffen war’s vorbei zuoft sind menschen eingegangen daran aufgehangen

in die bewegung hoffnung es wurde ein sicherer entschluß getragen von mir wenn auch verbündet im bewußtsein mit anderen

wer hält hinterher zu dir? nicht meine frage ich gehe diesen weg

will allein die folgen tragen nicht der vielen wegen und nicht meinetwegen es kommt zur tat

und so plane ich präzise_krimineller ? gegen die gesetze und gegen das geschwätze

eine innere überzeugung nicht beschreibbar trügt mein handeln der tag wird bestimmt fast, sogar willkürlich der ablauf geprobt trotzdem bleibt nur mut, ruhe, keine sicherheit

der anschlag wird getan es hat „geknallt“

ein schnitt ist beendet die seele bebt, die gefühle zittern, die sinne staunen zu begreifen ist es kaum, das es kein anderer, sondern ich es war.“

nicht die waffe des staates der lüge es muß wachsen der stachel des individuums und seine seele dazu frei

nie die waffe nur die vergewaltigte seele ist gefährlich

wenn das individuum frei die gewalt zurückgeholt dann ist gewalt-freiheit

ohne gewalt keine freiheit

„der staat lügt, der staat ist lüge, alles, was er sagt, ist lüge“, sagte schon einer

hetze gegen individuen die alle gegen alle chaos ?

obwohl nur der staat von einem superchaos zum anderen sich organisiert, entlädt

wie lange diese steigerung noch hingenommen ? bis individuen kommen die gegen unterdrückerhetze unterdrücktengeschwätze viele-alle-jeder für sich die friedlichkeit den stau, betrug gewaltsam frei zerschlagen und jederzeit ohne in angst wimmernd ohne neue minderwertigkeit ins machtvakuum hinzukotzen

die erde lebt apparate und systeme werden zerschlagen ! umkehr ? durch den staat ? unmöglich wie säufer durch ertrinken heilen oder andere paradoxe

die an den Staat oder gott lenkt glauben, resignieren nur in demut an die abschlachtung für hier oder noch ein jenseits selbstbelügend

auf den seufzer der einen „es wird seinen lauf nehmen , da alles vorherbestimmt“ jubeln wir anderen „ja deshalb werden wir siegen“ mit uns frei

mit sich frei

Bericht vom 8. März 2014:

Ukraine zwischen Zusammenleben ohne Herrschaft und Staatschismus:

Zwischen 1917 und 1922 verwirklichten überwiegend Arbeiter und Bauern in großen Teilen der Ukraine aktiv ein selbstbestimmtes Leben mit einer anarchistischen Gesellschaftsstruktur. Unter dem Begriff Machnowschtschina – benannt nach ihrem Initiator Nestor Machno – steht sie für den Beweis, dass ein Zusammenleben ohne Herrschaftsstrukturen möglich ist.

In der offiziellen Geschichtsschreibung wird jeder Versuch, den Anarchismus zu leben, jede anarchistische Revolution konsequent verleugnet, offiziell existiert diese anarchistische Praxis nicht. Jedoch gibt es in fast jedem Land eine verschüttete anarchistische Geschichte, mehr oder weniger erfolgreich, mehr oder weniger interessant.

Eine eindeutig anarchistische Bewegung, die zahlenmäßig von Bedeutung war und den Versuch unternommen hat, ihre Form des Anarchismus auch zu realisieren, waren die bäuerlichen Anarchisten in der südlichen Ukraine. Sie bemühten sich zwischen 1917 und 1922 ihre Spielart des Anarchismus praktisch umzusetzen. Durch den Frieden von Brest-Litowsk war die Ukraine an Deutschland und Österreich gefallen und unter der Herrschaft des von den Deutschen eingesetzten "Hetman" Skoropadski erhoben sich die armen Bauern und Tagelöhner an vielen Stellen gleichzeitig und spontan.

Die Revolte erstreckte sich auf ihre wahren Unterdrücker, die Staatsgewalt und Großkapitalisten. Untergeordnet war das Interesse von Seiten einiger Kleinbauern, denen es nur um den Erhalt ihres Besitzes ankam. Die "Anarcho-kommunistischen Gruppen", die teils von Kropotkins, teils von Bakunins Ideen beseelt waren und in der Ukraine auf einen jahrelangen Kampf gegen den Zaren zurückblicken konnten, verurteilten das Verhalten einiger Kleinbauern.

Einer ihrer bekanntesten Kämpfer, Nestor Machno, nach dem diese Bewegung benannt wurde, war durch die Revolution 1917 aus dem Gefängnis in Petersburg befreit worden. Dort saß er eine lebenslange Strafe ab, zu der er als 17-jähriger zum Tode verurteilt - dann "begnadigt" worden war. Umgehend begab er sich in seine Heimatstadt Gulaj-Pole, eine ländliche Kleinstadt mit primitiver Industrie. Unverdrossen nahm er seine frühere Agitation wieder auf und kümmerte sich um die heruntergekommene Gewerkschaftsbewegung.

Sein Wirken war so erfolgreich, dass schon nach wenigen Wochen ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt wurde. Aber sein Rückhalt und der seiner Genossen war schon zu groß. Binnen kurzer Zeit konnten die Anarchisten aus der verbitterten Bevölkerung, die den Geruch der Freiheit witterten, eine kleine Guerillaarmee mit etwa 1.000 Kämpfern gründen.

Rasch war Gulaj-Pole befreit und der Kampf breitete sich wie ein Steppenbrand aus. Es gelingt den "Machnowzi", deren Guerillaarmee stetig anwuchs in der Folgezeit den "freien Rayon" bis auf 100.000 Quadratkilometer auszudehnen. In dem Gebiet liegen mehrere Großstädte, dort leben ca. 7 Mio. Menschen. Überall gab es Räte aber auch für bestimmte übergreifende Aufgaben wie Transportkultur, Industrie und Kriegsführung. Übergeordnet tagte - wann immer dies möglich war, der "Rayonkongress", eine bunte Volksversammlung.

Man muss sich das vorstellen: Bis zu 20.000 Menschen kamen zusammen und besprachen ihre Probleme. Dann gingen diese Leute wieder nach Hause und setzten die Beschlüsse um. Drei solcher Rayonkongresse wurden durchgeführt, viel zu wenig, um das Handwerk der Anarchie zu lernen, aber genug um zu sehen, mit wie viel Hingabe und Disziplin einfache Menschen in der Lage sind, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen. In der Regel bemühte man sich, Beschlüsse möglichst einstimmig zu fassen. Jedes Kollektiv, jeder Rat blieb aber autonom, die Entscheidungen anzunehmen oder abzulehnen. Dieses Prinzip galt ebenso für die Landwirtschaft, wie für die freien Schulen, als auch für die Partisanenarmee, die ihre "Führer" vor den Gefechten immer punktuell neu zu wählen pflegte.

Dieses Experiment war natürlich noch davon entfernt den Idealvorstellungen eines Tolstoi, Kropotkin oder Proudhon zu entsprechen, aber es war der Beweis dafür, dass man Anarchie tatsächlich leben kann und dass es funktioniert.

Sie scheiterten an einem übermächtigen Gegner, den Bolschewiki. Das Verhalten der Machnowzi den Bolschewiki gegenüber war geradezu naiv. Im Juni 1918 kam Nestor Machno in Moskau mit Lenin zusammen. Beide behandelten den Kampf gegen die weißen Generäle. Die Anarchisten Moskaus standen zu diesem Zeitpunkt schon auf den Hinrichtungslisten der Lenin-Geheimpolizei. Als die weißen Generäle (= Truppen der Adeligen) mit hauptsächlicher Hilfe der Machnowzi geschlagen worden waren, erging es den ukrainischen Anarchisten wie den russischen.

Die Rote Armee unter Lenin zerschlug das freie Gemeindewesen unter unerbittlichen Widerstand der Anarchisten. Der Kampf zwischen libertären und autoritären Sozialismus hat zahlreichen Bauern und Abeiterfamilien, die mit den Anarchisten sympathisiert hatten, das Leben gekostet. Die Masaker an den Zivilisten (Männer, Frauen, Kinder und Greise) wurden auf Befahl Lenins vollstreckt.

Die Machnowschtschina vertrieb den von den Mittelmächten eingesetzten Hetman Pawlo Skoropadskyj, machte die bürgerlich-liberale Regierung unter Symon Petjura bedeutungslos, enteignete die Großgrundbesitzer und Industriellen und organisierte die befreiten Gebiete, den so genannten „Freien Rayon“ nach anarchistischem Muster in einem Netzwerk selbstverwalteter Kommunen, in denen ein Rätesystem aufgebaut wurde.

Die Kommunen und die verschiedenen Räte waren neben der Versorgung und Verteilung der Güter unter der Bevölkerung auch zuständig für alle anderen Politikbereiche wie etwa Transport, Industrie, Kriegsführung oder Kultur. Unter anderem gehörte dazu auch der Aufbau von Schulen, eine Alphabetisierungskampagne und politische Aufklärung der Bauern und Partisanen.

Viele Maßnahmen wurden infolge der militärischen Bedrohung im russischen Bürgerkrieg verzögert und behindert - zuerst durch die Weiße Armee von zarentreuen Militärverbänden und schließlich auch durch die Rote Armee der Bolschewiki.

In der Zeit ihrer größten Ausdehnung im Dezember 1919 gehörten der Machnowschtschina 83.000 Infanteristen und 20.135 Kavalleristen auf einem Gebiet von etwa 100.000 km² mit 7 Millionen Einwohnern an.

Während der ersten Phase des russischen Bürgerkriegs war die Machnowschtschina zunächst mit der Roten Armee unter Trotzki verbündet. In einem aufreibenden und oft sehr grausamen Guerillarkrieg bekämpften die Machnowzi, wie die Anhänger der Machnowschtschina genannt wurden, die gegen Zentralrussland vordringenden Weißen Armeen unter den Generälen Anton Iwanowitsch Denikin und Pjotr Nikolajewitsch Wrangel. Die Machnowschtschina wehrte sich auch gegen weißrussische Generäle, welche die Ukraine erobern wollten.

Zerschlagung der Machnowschtschina durch die Bolschewiki unter Lenin:

Nachdem die Bolschewiki mit Unterstützung der Machnowschtschina den Kampf gegen die alten Mächte - die deutsch-österreichischen Besatzer und die Weißen Militärs -gewonnen und ihre Macht in Russland stabilisiert hatten, wandten sie sich gegen die Machnowschtschina, so wie sie zuvor in Russland anarchistische Kräfte niedergeschlagen hatten. Leo Trotzki führte im Auftrag von Lenien die Bekämpfung der Machnowschtschina an und ordnete eine Zerstörung der Dörfer an, welche loyal zu Nestor Machno standen.

Als jedoch Pjotr Nikolajewitsch Wrangel, ein General der Weißen Armee den Bolschewisten zu gefährlich wurde, verbündeten sie sich erneut mit den Anarchisten. Nach der Vertreibung Wrangels unterlagen letztlich die anarchistischen Partisanen der Machnowschtschina gegen die Rote Armee. Die letzten Gruppen der Machnowschtschina wurden bis zum Sommer 1922 besiegt und aufgerieben. Die Ukraine wurde als ukrainische Sowjetrepublik in die junge UDSSR einverleibt. Die Kommunistische Partei etablierte sich auch in der Ukraine zur beherrschenden Staatspartei bis zum Niedergang der UdSSR um 1991.

Machno selbst konnte sich mit einigen Kämpfern verwundet nach Rumänien absetzen. Er verbrachte sein weiteres Leben im Exil. Er starb, unbeachtet von der Öffentlichkeit, 1935 in einem Pariser Armenhospital.

Das Gespräch zwischen Lenin und Machno ist eine Offenbarung:

Die Unterschiede zwischen einem autoritären - und einem libertären Sozialismus spiegelt das nachfolgende Gespräch zwischen Lenin und Nestor Machno wieder,

das dokumentiert ist:

Im Juni 1918 fährt Machno nach Moskau und trifft sich dort zunächst mit anarchistischen Gruppen, die dort aber inzwischen schon von den Bolschewiki in den Untergrund bzw. Halblegalität gedrängt worden sind und somit zu schwach waren, um die Machnowzi in der Ukraine unterstützen zu können.

Machno trifft sich in Moskau auch mit Petr. Kropotkin, dem berühmten und selbst von den Bolschewiki geachteten anarchistischen Denker, wovon Machno sehr beeindruckt ist.

Dann hatte Machno die berühmte Unterredung mit Lenin. Dass er nicht gleich verhaftet wurde, wie viele andere Anarchisten, verdankte er nur dem Umstand, dass die Bolschewiki in der Ukraine kaum Einfluss besaßen und Lenin sich von Machno informieren wollte. Machno konnte ihm wohl eher in der Ukraine als im Gefängnis nützlich sein. Die Ukraine stand für die Bolschewiki noch nicht auf der Tagesordnung. Während des Gespräches war auch Swerdlov, der Vorsitzende des Exekutivkomitees, dabei. Die Unterredung wurde aufgezeichnet.

Lenin, der sich rege für die Vorgänge in der von Invasionsarmeen besetzten Ukraine interessierte, fragte mehrmals Machno nach dem Verhalten der ukrainischen Bauern und wollte wissen, wie diese die Losung „Alle Macht den örtlichen Sowjets“ aufgenommen hätten.

Machno antwortete, dass die Bauern diese Losung auf ihre Weise aufgenommen hätten. Er erklärte Lenin, dass die Losung so interpretiert würde, dass die Macht in all ihren Gesichtspunkten vom Volk direkt ausgeübt werden sollte mit Billigung der Arbeiter und dass die örtlichen Sowjets nichts weiter zu sein haben, als koordinieren zu dürfen.

Lenin fragt Machno: „Glauben Sie, dass diese Auslegung adäquat ist?“

Machno: „Ja.“

Lenin: „Die Leute in der Ukraine sind vom Anarchismus infiziert.“

Machno: „Ist das schlecht?“

Lenin: „ Nein – sondern es bereitet mir Vergnügen, weil es den Sieg des Kommunismus über die Macht des Kapitalismus beschleunigt.“

Machno: „Soll das schmeichelhaft für mich sein?“

Lenin: „Ich betone noch einmal, dass diese Art des Kampfes in der Ukraine den Sie des Kommunismus über den Kapitalismus beschleunigt – aber ich glaube, dass das Phänomen unter den Bauern nicht natürlich ist. Die anarchistische Propaganda hat es in ihre Reihen getragen und es kann schnell in Vergessenheit geraten. Ich bin sogar geneigt, zu glauben, dass dieser nicht organisierte Geist, der sich den Schlägen der triumphierenden Konterrevolution ausgesetzt sieht, bereits verschwunden ist.“

Machno: „Ein großer Führer wie Sie sollte gegenüber einer anarchistischen Lebensweise nicht so pessimistisch und skeptisch sein.“

Lenin: „Was haben Sie noch in Moskau vor?“

Machno: „Ich habe nicht vor, in Moskau zu bleiben sondern reise in die Ukraine zurück.“

Lenin: „Werden Sie illegal in die Ukraine gehen?“

Machno: „Ja.“

Zu dem anwesenden Swerdlov gewandt, sagte Lenin: „Die Anarchisten sind immer zu jedem Opfer bereit – sie sind selbstlos – aber auch blind und fanatisch – sie lassen sich die Gegenwart für eine ferne Zukunft entgehen.“

Dann wieder zu Machno gewandt, sagte Lenin: „Ich bitte Sie, meine Worte nicht als Anspielung zu verstehen. Sie, Genosse halte ich für einen realistischen Mann, den die gegenwärtigen Probleme beschäftigen. Hätten wir in Rußland auch nur ein Drittel solcher Anarchisten, wären wir Kommunisten bereit, mit ihnen unter gewissen Bedingungen zum Wohle der freien Organisation der Produktion zusammenzuarbeiten.

(Machno sagte später, dass er bei diesen Worten einen Moment lang daran zweifelte, dass er Lenin für den Schuldigen der Zerstörung aller anarchistischen Organisationen in Moskau hielt, was auch das Signal zur Zerstörunng in vielen russischen Städten war. Er rang nach Worten.)

Machno antwortete: „Alle Anarchisten bewundern die Revolution und ihre Errungenschaften. In dieser Hinsicht können wir gleich sein.“

Lenin: „Sagen Sie mir nicht so etwas. Wir kennen die Anarchisten gerade so gut wie Sie selber. Die Mehrheit von Ihnen denkt entweder gar nicht über die Gegenwart nach oder aber sehr wenig – trotz der gegenwärtigen Schwierigkeiten. Die Mehrheit der Anarchisten denken und schreiben über die Zukunft, ohne die Gegenwart zu verstehen. Das ist es, was uns Kommunisten von den Anarchisten trennt.“

Nach diesem letzten Satz erhob sich Lenin von seinem Stuhl, ging auf und ab und fügte hinzu: „Ja, ja, die Anarchisten sind stark in ihren Ideen über die Zukunft, aber in der Gegenwart stehen sie auf wankendem Boden und sind bejammernswert, denn sie haben mit dieser Gegenwart nichts zu tun.“

Machno: „Ich bin ein Bauer und möchte zu Ihren verstrickten Gedanken, Genosse Lenin, über den Anarchismus, so wie Sie es darstellen, nicht diskutieren. Jedoch Ihre Behauptung, Genosse Lenin, dass die Anarchisten die Gegenwart nicht verstünden und zu ihr keinerlei Beziehung hätten, sind irrig. Die ukrainischen und südrussischen Anarcho-Kommunisten haben – so wie Ihr Bolschewistischen Kommunisten sagt – schon genug Zeugnis abgelegt, die ihre Durchdringung in der Gegenwart beweisen. Der gesamte revolutionäre Kampf gegen die Zentral-Rada der Ukraine ist unter der Leitung der anarcho-kommunistischen Idee abgelaufen und teilweise auch unter Einfluss der revolutionären Sozialisten, die – um die Wahrheit zu sagen – allerdings andere Ziele als wir verfolgten. In den ukrainischen Dörfern gibt es so gut wie keine Bolschewiki, und dort, wo es welche gibt, ist ihr Einfluss gleich Null. Fast alle Agrarkommunen wurden auf Initiative der Anarchokommunisten geschaffen. Der bewaffnete Kampf des arbeitenden Volkes der Ukraine gegen die Reaktion und insbesondere gegen die Expeditionsarmeen der Deutschen, Österreicher und Ungarn wurde unter der Ideologie und den Strukturen der Anarchokommunisten begonnen und fortgeführt. Die Wahrheit ist, Genosse Lenin, dass Ihr, weil Ihr an die Machtinteressen Eurer Partei denkt, es bequem findet, die Leistungen der Anarchokommunisten, die unbestreitbare Tatsachen sind, anzuerkennen. Nicht umsonst habt Ihr den Mut unterstrichen, mit dem jene Abteilungen die revolutionären Errungenschaften verteidigt haben. Mehr als die Hälfte von ihnen zogen unter anarchistischen Fahnen in den Kampf. Die Leiter der Truppenteile Makrousoff, Nikiforabe, Cheredniak, Garen, Cherniak, Lunjeff und viele andere, die ich hier nicht alle aufzählen kann, sind kommunistische Anarchisten. Ich spreche hier nicht einmal von mir selbst und auch nicht von der Gruppe, zu denen ich gehöre sondern von jenen Abteilungen und Battallionen von Freiwilligen zur Verteidigung der Revolution. Die von uns ins Leben gerufen wurden und die Eurer Roten Armee nicht unbekannt sind. All dies beweist, wie irrig Ihre Ausführungen sind, Genosse Lenin, dass wir Anarchisten unverbesserlich und schwach in der Gegenwart seien, obwohl wir es sehr lieben, auch an die Zukunft zu denken. Das gesagte beweist allen, auch Ihnen, dass wir Anarchokommunisten von der Gegenwart durchdrungen sind, in ihr arbeiten und gerade im Kampf eine Annäherung an die Zukunft suchen, über die wir viel und ernsthaft nachdenken. Darüber darf kein Zweifel bestehen. Das ist das genaue Gegenteil der Meinung, die Sie über uns haben.“

Machno sah, wie Sverdlow vom zentralen Exekutionskommitee errötet war.

Lenin öffnete seine verschränkten Arme und sagte nur: „Es kann sein, dass ich im Irrtum bin.“

Machno etwas versöhnlich: „Ja, ja – in diesem Fall haben Sie die Ansichten über die Anarchisten, weil Sie sehr schlecht über die Wirklichkeit in der Ukraine informiert sind und weil Sie noch schlechtere Informationen über die Rolle, die wir dort spielen, haben.“

Lenin: „Kann sein. Ich streite dies nicht ab. Jeder Mensch kann sich irren und ganz besonders in einer Situation wie der, in der wir uns augenblicklich befinden.“

Lenin schloss damit die Unterhaltung zu diesem Thema.

Machno versuchte noch, das Thema auf die verhafteten Anarchisten zu lenken. Lenin behauptete, dass dies notwendig sei, da es in Moskau von „Räubern und Agenten“ nur so wimmeln würde. Lenin würgte die Unterhaltung ab.

Dennoch wollte Machno glauben (im Nachhinein muss man schon sagen, sich vormachen), dass das Gespräch zwischen ihm und Lenin eine Art „Waffenstillstand“ bedeuten würde, wo die Zukunft zeigen solle, welches Konzept in einer Art Wettbewerb das bessere sein würde.

Dieser Optimismus von Machno steht aber im vollen Widerspruch dazu, wie die Rote Armee – trotz mehrerer formeller Freundschaftspakte – gegen die Machnovisten in der Ukraine vorgeht. Der Befehl von Lenin an seine Rote Armee, unter Leitung von Trotzki, der ihn wie besessen ausführte, lautete auf „Ausrottung der Anarchokommunisten“ in der Ukraine.

Wer sich mit dem Wesen des Bolschewismus und seiner Machtpolitik befasst, kann ihre Taktik verstehen. Die weitere Geschichte der freien Ukraine ist hierfür ein beredtes Beispiel.

Die Revolution in der Ukraine

In der Ukraine hatten die Bolschewiki einen verschwindend geringen Einfluss auf die Werktätigen. Die Revolution wurde nicht von einer Partei kontrolliert und entwickelte sich deutlich freier. Während in Russland die Machtübernahme durch die Sowjets mit der Machtübernahme der Kommunistischen Partei gleichkam, waren die Sowjets in der Ukraine die Organe der Werktätigen.

Die Bauern beschlagnahmten eigenmächtig Länderein und Inventar von Gutsbesitzern und die Arbeiter in den Städten die Fabriken. Als die Deutschen und Österreicher begannen, Nahrungsmittel und Rohstoffe zu beschlagnahmen und auszuführen, wurden Bauern die sich dagegen wehrten, von den Besatzern erschossen. Das weckte den Unmut in der Bevölkerung. Viele Bauern begannen sich zu wehren und führten einen Partisanenkampf gegen die Besatzer. Machno organisierte eine Partisanenarmee und vereinigte die revolutionären Bauern. Er ging gegen die Besatzer, die Großgrundbesitzer und gegen alle Feinde der Werktätigen vor. Als sich die Deutschen und Österreichischen Truppen 1918 zurückzogen, konnte sich die Besatzer-Regierung nicht halten. Hetman Skorpadski wurde gestürzt und floh ins Ausland.

Politische und wirtschaftliche Veränderungen

Nach dem Sturz des Hetmans Skoropadski begannen die Machnowzi, wieder die Großgrundbesitzer und Industriellen zu enteignen. Sie organisierten die von ihr kontrollierten Gebiete, den so genannten "Freien Rayon" nach anarchistischem Muster in einem Netzwerk selbstverwalteter Kommunen, in denen ein Rätesystem aufgebaut wurde.

Doch aufgrund der fortwährenden Bedrohung, entweder durch die Anhänger Petljuras, die Bolschewiki oder zaristische Generäle, wurde der Aufbau der "freien Sowjets" immer wieder behindert. Die Machno Bewegung wurde durch die äußeren Umstände immer wieder gezwungen ihre volle Kraft auf den militärischen Teil der Bewegung zu konzentrieren.

Es gab kein Parlament, kein Parlamentsgebäude, keine Hierarchie

Nestor Machno war wohl der Initiator der Machno-Bewegung. Er selbst lebte äußerst bescheiden, strebte keinerlei materielle Vorteile an, umgab sich mit keinerlei Statussymbolen. Es wurde kein Parlamentsgebäude angestrebt. Es gab bei der Machno-China keine Gefängnisse (während die Bolschewiki in Rußland als erste Maßnahme sofort die Gefängnisse füllten). Die großen Rayon-Kongresse, wo sich bis zu 20.000 Menschen trafen, fanden unter freiem Himmel statt. Die Machno-Bewegung operierte stets in kleinen Gruppen, tauchten plötzlich auf, um dem Gegner empfindlich zu schaden und verschwanden wieder. Statt einer Zentralregierung tauschten die Machnovisten sich untereinander permanent als ein lebendiges Netzwerk aus. Es wurde eine echte anarchokommunistische Struktur gelebt – eine herrschaftsfreie Gesellschaft – ein libertärer Sozialismus, wo Worte und Handeln eins waren, während überall im Staatschismus Worte und Handeln auseinander klaffen und wo die Lüge, die Taktik, der Zynismus, das Austricksen, das Hintergehen, das sich materielle und Macht-Vorteile verschaffen, das Bestreben sind.

Petljurowstschina

Neben der Machno Bewegung gab es auch die Petljurowstschina eine Bewegung der nationalen Bourgeoisie unter Ssemjon Petljura. Nach dem Sturz Skoropadskis marschierten sie in Kiew ein und reklamierten die Regierung für sich. Sie propagierte eine von Russland unabhängige Ukraine. Doch in der allgemeinen revolutionären Stimmung konnte sich diese Regierung auch nicht lange halten. Die Petljurowstschina wurde ebenfalls von der Machno Bewegung geschlagen und ihre Führer flohen.

Gegen Reaktion und Bolschewiki

Anfang 1919 wollten die Bolschewiki ihre Macht auch auf die revolutionäre Ukraine ausdehnen. So marschierte die Rote Armee von Norden her auf Kiew zu. In den Städten setzten sie ihre Komitees ein und setzten deren Machtanspruch auch mit Gewalt durch. So kam es zu den ersten Spannungen zwischen Bolschewisten und Machno Bewegung, da die Machno Bewegung das autoritäre Auftreten der Bolschewiki und deren Herrschaftsanspruch über die Werktätigen nicht akzeptierte.

Gegen Denikin

1919 rückte der zaristische General Anton Iwanowitsch Denikin gegen die Ukraine vor. Doch Denikins Übermacht war groß. Die Rote Armee war Denikin unterlegen. Die Bolschewiki spielten die Gefahr Denikins herunter. Im Juni/Juli 1919 rückte Denikin bis tief in die Ukraine vor. Die Rote Armee räumte daraufhin die Ukraine und zog sich nach Russland zurück. So war der Weg für Denikin noch weiter offen.

Die Machno Armee führte nun ohne die Rote Armee harte Abwehrgefechte. Im September kam es zur Entscheidungsschlacht, die die Machno Armee aufgrund ihrer überlegenen Kavallerie gewann. Nun musste sich Denikin wieder zurückziehen während ihn die Machno Armee verfolgte. Die Machno Armee eroberte Denikins Versorgungsstellungen und schlug ihn endgültig.

Nun war die Möglichkeit wieder da unter den Bauern und Arbeitern revolutionäre Aufbauarbeit zu betreiben und die Idee der "freien Sowjets" weiter zu verbreiten.

Rückkehr der Bolschewiki

Im Dezember 1919 rückte die Rote Armee wieder in die Ukraine ein. Die Begegnungen zwischen Machnowzi und den Truppen der Roten Armee waren erst freundschaftlich. Die Machnowzi hofften auf eine revolutionäre Zusammenarbeit mit den Bolschewiki.

Doch die Bolschewiki fingen schon einige Wochen danach wieder an, in den Städten ihre Komitees einzusetzen und eine Regierung zu bilden. Ihr Auftreten wurde zunehmend autoritärer. Das führte wieder zu großen Spannungen mit der Machno Bewegung.

Die bolschewistische Presse fing an, Lügen über die Machno Bewegung zu verbreiten und Machno persönlich zu diffamieren – er sei ein Räuber und Bandit (unter dieser Losung hatte Lenin ja schon die Anarchisten in Moskau eliminiert) – und er würde ein ausschweifendes Sexualleben mit mehreren Frauen führen. Mitte Januar 1920 ging ein Befehl des Kommandeurs der Roten Armee an den Führungsstab der Machno Armee, der die Machnowzi dazu aufforderte an die polnische Front zu marschieren.

Der Befehl war als Provokation gedacht, da die Bolschewiki Gründe für einen Angriff auf das Machno Gebiet suchten. Die Kommandeure der Machno Armee verweigerten den Befehl, woraufhin sie von den Bolschewiki für vogelfrei erklärt wurden.

Daraufhin marschierte die Rote Armee in Machno Gebiet ein. Die Machno Armee führte nun einen Partisanenkrieg gegen die Rote Armee. In den Städten wurden Anarchisten und Machnowzi von den Bolschewiki verhaftet. Es gab mehrere gescheiterte Anschläge auf Nestor Machno, von der Tscheka organisiert (Lenins Sicherheitspolizei).

Gegen Wrangel

Im Sommer 1920 bedrohte der zaristische General Pjotr Nikolajewitsch Wrangel die Ukraine. Die Machnowzi kämpften nun gegen Wrangel und die Rote Armee. Doch im Oktober 1920 verständigten sich Bolschewiki und Machnowzi darauf, den Kampf untereinander einzustellen und gemeinsam gegen Wrangel vorzugehen. Im November 1920 wurde Wrangel besiegt.

Angriff der Bolschewiki

Sofort nach der Niederlage Wrangels wendete sich die Rote Armee wieder gegen die Machnowzi. Einheiten der Machno Armee wurden angegriffen. Die Machno Armee wehrte sich gegen die Rote Armee und führte wieder einen Partisanenkampf.

Die Rote Armee war inzwischen durch massive Aufrüstung der Machno Armee, sowohl in der Größe als auch in der Ausrüstung überlegen. Letztlich unterlagen die anarchistischen Partisanen der Machnotschina gegen die Rote Armee.

Die letzten Gruppen der Machnotschina wurden bis zum Sommer 1922 von der Roten Armee besiegt und aufgerieben. Die Ukraine kam unter die Diktatur der Bolschewiki und wurde als ukrainische Sowjetrepublik in die junge UdSSR einverleibt. Die Kommunistische Partei etablierte sich auch in der Ukraine zur beherrschenden Staatspartei bis zum Niedergang der UdSSR um 1990.

Machno selbst konnte sich mit einigen Kämpfern verwundet nach Rumänien absetzen. Er verbrachte sein weiteres Leben im Exil. Er starb, unbeachtet von der Öffentlichkeit, 1935 in einem Pariser Armenhospital.

Als wichtigste Zeitschrift der Machnotschina, herausgegeben in Charkow gilt „Weg zur Freiheit“.

Die Tradition der Machno-Bewegung wird heute von der RKAS (Revolutionäre Konföderation der Anarcho-Syndikalisten - Nestor Machno) weiter gelebt.

Das ist zunächst die nüchterne Geschichtsschreibung. Jedoch vergessen werden dürfen nicht die vielen Greueltaten der Roten Armee an der Zivilbevölkerung in der Ukraine. Es fand ein grausames Masaker auf Befehlt von Lenin statt.

Zuerst versuchte man mit einer gepanzerten Lokomotive per Bahn in das Gebiet der Anarchisten vorzudringen, um Nester Machno zu ergreifen. Es wurden im freien Rayon alle revolutionären Komunen von der Roten Armee zerstört.

Viele Bauernfamilien, die im Verdacht standen zur Machno-Bewegung zu gehören, wurden mit dem Gesicht zur Wand gestellt und rücklings erschossen – Männer, Frauen, Kinder und Greise. Es gibt wohl keine Familie im freien Rayon, die nicht Verwandte hat, die nicht Opfer dieser von Lenin angeordneten Massaker der Roten Armee geworden sind.

An dieser Stelle darf der Hinweis nicht fehlen, dass auch ohne die Massaker in der Ukraine eine um ein Vielfaches größere Zahl an Kommunisten von den Kommunisten selbst umgebracht wurden als alle Faschisten der Welt zusammen es auch nur ansatzweise getan haben.

Wäre Lenin nicht so machtdestruktiv gewesen und wäre der Idee von Machno offen gegenüber gewesen und hätte sich sogar die Vorstellungen des Anarchokommunismus zu eigen gemacht, hätte sich die Menschheit wahrscheinlich schon erheblich weiterentwickeln können. So aber musste das UDSSR-Imperium mit seinem kleinbürgerlichen Herrschaftsgebahren als autoritärer Sozialismus an seinem Dogmatismus erstarren und ist am Ende von innen her zusammengefallen.

Wenn die historischen Hintergründe beim Betrachten der gegenwärtigen Vorgänge in der Ukraine weggelassen werden, kommt man zu völligen Fehleinschätzungen.

Auf der linken Webseite von indymedia wurde am 2.3.2014 u. a. folgendes über die Ereignisse in der Ukraine ausgeführt:

„Faschistischer Putsch“ und „kein Sieg der Massen“ heißt es bei verschiedenen Kommentatoren der Ukrainer Ereignisse. Woraus sich automatisch die Frage ergibt, wieviel hunderttausend Menschen müssen es denn sein um von Massen zu sprechen. Immerhin sind zu bestimmten Gelegenheiten hunderttausende Menschen in Kiew und anderen Landesteilen zusammengeströmt um die Aktivitäten auf dem Maidan zu unterstützen. „Kein Sieg der Massen“ ist da wohl eher richtig, wenn man die sich abzeichnenden Folgen der Vertreibung von Janukowitsch betrachtet. Unbestritten haben faschistische und andere rechte Elemente eine wesentliche Rolle bei den Auseinandersetzungen mit dem staatlichen Unterdrückungsapparat gespielt und das fällt negativ auf diesen Kampf zurück. Faschisten, Antisemiten und andere Rassisten haben in einer fortschrittlichen Bewegung nichts zu suchen, man muss nur aufpassen, dass man die Realitäten sieht und das Kind nicht mit dem Bade ausschüttet.

Die Verhältnisse in der Ukraine sind kompliziert und teilweise schwer zu durchschauen, zumindest für uns. Diverse Imperialisten versuchen dort ihr Süppchen zu kochen, neben dem russischen Imperialismus tun dies ebenfalls der US-Imperialismus und der seit kurzem größenwahnsinnig gewordene deutsche Imperialismus. Diverse inländische sogenannte Oligarchen treiben ebenfalls ihr Spiel mit der ukrainischen Bevölkerung. Gallionsfiguren wie Timoschenko, Klitschko und ähnliche agieren ziemlich offen im Interesse westlicher kapitalistischer Kreise. Bei der Umsetzung der Politik dieser Kreise würde das ukrainische Volk aber auch nur vom Regen unter die Traufe kommen.

Ein durchgehender Tenor bei Stellungnahmen aufständischer Menschen aus der Ukraine in den Medien ist sinngemäß folgender: Dieses Leben ist unter den herrschenden Bedingungen unerträglich, wir sind bereit unser Leben einzusetzen, um die Verhältnisse zum besseren zu wenden. Sehr eindrucksvoll und erschütternd haben diese Menschen bewiesen wie ernst und konsequent sie ihre Worte gemeint haben. Sie haben einem hochgerüsteten Unterdrückungsapparat das Fürchten gelehrt und mussten mit dem Tod von vielen Kämpfern und hunderten teilweise Schwerverletzten einen hohen Blutzoll zahlen. Uns sind keinerlei Stellungnahmen von solchen Menschen bekannt, die da interviewt wurden, welche man als faschistisch oder rassistisch einordnen könnte. Trotzdem ist es eindeutig genug, dass diverse faschistische Banden eine Rolle bei den Auseinandersetzungen gespielt haben. Viele Menschen in der Ukraine werden nationale Fragen ihres Landes sehr wichtig nehmen, jahrhundertelange Unterdrückung durch russische Zaren wird die Bevölkerung sehr sensibel gemacht haben für solche Problematik. „

Bis hierher ist die Beschreibung zumindest nachvollziehbar – insofern, dass der Bericht all die linken Widersprüche wieder spiegelt – aber auch hier kommt schon der Satz vor, dass „ die Verhältnisse in der Ukraine kompliziert und teilweise schwer zu durchschauen seien“. Und nun folgt ein Text, der die besondere sehr wichtige und auf der Welt einzigartige anarchokommunistische Geschichte schlicht ausblendet. Stattdessen wird Lenin zum Vorbild erhoben und von ihm folgendes zitiert:

„Lenin wies noch zu Gründungszeiten der Sowjetunion dringend darauf hin, die nationalen Fragen der Ukraine sehr ernst zu nehmen und selbst die ukrainischen Kommunisten nicht zu bedrängen einem Zusammenschluss zu zustimmen, es müsste ihre freie Entscheidung sein. Er fand es wichtiger eine vertrauensvolle proletarische Verbindung herzustellen, als wie die Staaten zwingend zu verbinden. Die richtige Haltung muss wohl in der Folge irgendwie abhanden gekommen sein. „

Hier spricht Lenin mit gespaltener Zunge, was ein Wesenszug der Bolschewiki war und blieb. Dieses Zitat steht im krassen Widerspruch zu Lenins Verbrechen an den Anarchokommunisten in der Ulraine. Er hat genau das Gegenteil von dem getan, was hier von ihm zitiert wird. Dieses Verhalten zwischen Sprüche und Handeln offenbart ja auch sehr deutlich das Gespräch zwischen Lenin und Machno. Dann geht es an anderer Stelle völlig Geschichte verblendet im Text wie folgt weiter:

„Es ist in diesem Zusammenhang schon interessant und aufschlussreich, dass gerade Lenin-Statuen umgestürzt werden. Dieser große Revolutionär war gerade, was die Gefühle der ukrainischen Menschen betraf, sehr sensibel und verantwortungsbewusst. Da muss sich wohl in nationalistischen Kreisen ein abgrundtiefer Hass lange erhalten haben, darüber, dass ihre reaktionären Pläne damals durchkreuzt wurden. „

Dass gerade in der Ukraine Lenin-Statuen umgehauen werden, kann jeder, der sich auch nur die geringe Mühe macht, die Geschichte von den Massakern, die Lenin dort an den Anarchokommunisten aus purer destruktiver Machtgier verübt hat, sehr gut nachvollziehen. Dabei steigert sich aktuell die Aversion gegen Lenin natürlich auch mit Erfahrungen, die die Ukraine als Nation mit Rußland hat. Ein Respekt gegenüber Lenin aus sozialistischen Gründen gibt es aus der ukrainischen Geschichte am wenigsten. Es versetzt einem dann aber erst einen richtigen Schlag in die Magengrube, wenn dort steht, „dass dieser große Revolutionär Lenin gerade darauf bedacht gewesen sei, mit den Gefühlen der ukrainischen Menschen sehr sensibel und verantwortungsbewusst umzugehen.“ Mehr Geschichtsfälschung und Tatsachen buchstäblich auf den Kopf stellen, geht nicht. Lenin war an vielen solcher Punkte ein ganz übler Verbrecher. Dass dann etliche Ukrainer den Einmarsch der Nazis als Befreiung empfanden, ist nicht verwunderlich. In einem anderen Aufsatz ist zu lesen, dass die Ukrainer, statt Rußland dankbar zu sein, sie von den Nazi-Faschisten befreit zu haben, verhalten sie sich Anti-Russisch und das wird dann gleichgesetzt mit Anti-Kommunistisch. Wenn man also schon Lenin zitiert, dann muss man in der Geschichte auch bei dem Zeitpunkt von Lenin anfangen, zu vergleichen und nicht erst beim Verhalten des Nazieinmarsches. Und so folgt dann wieder dieser Satz:

„Es ist also tatsächlich nicht so einfach, sich aus der Ferne ein einigermaßen klares Bild zu machen. Verschiedene Linke neigen allerdings ja auch dazu, Menschen, welche die nationalen Fragen ihres Landes ernst nehmen, automatisch zu Rechten zu deklarieren. In diesem Punkt sind sie dann allerdings konform mit den Imperialisten dieser Welt, diese fühlen sich sogar durch oben genannte Haltung massiv gestört bei ihren verbrecherischen Machenschaften. Wie schrieb Lenin auch in diesem Zusammenhang so richtig „Imperialismus ist die fortschreitende Unterdrückung der Nationen der Welt durch eine Handvoll Großmächte“, das gilt auch heute noch.“

Auch wenn Lenin hier wieder positiv zitiert werden sollte, so trifft seine Aussage im absolut negativen Sinne bezüglich der Ukraine auf Lenin selbst zu. Abgesehen von der kardinalen Fehleinschätzung bezüglich Lenin enthält der Aufsatz viel (wenn auch eben nicht immer) richtiges – wobei logischerweise die Erkenntnis kommt, dass die Situation schwer einzuordnen sei – wenn man entscheidende Klappen zur jüngsten Geschichte der Ukraine vor sich selbst einfach verschließt.

Die von den Bolschewisten unter Lenin verübte Ausblendung und Ausmerzung der Geschichtsschreibung über ihre Greultaten gegen die Anarchokommunisten mit zusätzlicher übelster Geschichtsfälschung wird mit stalinistischer Verbohrtheit und Borniertheit bis heute fortgesetzt. Es wird Wahrheit gerufen, um Lüge zu stinken.

Der Aufsatz geht dann mit entsprechenden Gedanken wie folgt weiter:

„Die Stärke der Rechten ist im Umkehrschluss die Schwäche der Linken. Hunderttausende, vielleicht Millionen, führen oder unterstützen einen im Grunde antikapitalistischen Kampf in der Ukraine. Alles Faschisten? Theoretisch möglich, Faschisten führen ja letzten Endes ebenfalls einen antikapitalistischen Kampf, allerdings rückwärts gewandt in weit zurückliegende Entwicklungen der menschlichen Gesellschaft. Aber tatsächlich streben die Menschen nach moderner Entwicklung und besserem Leben, dies wird immer wieder deutlich. Gegen moderne Entwicklung kämpfen aber gerade die Faschisten, sie entzieht ihnen ja die Lebensgrundlage. Wenn es denn so ist, stellt sich die Frage, wieso ist die Linke in der Ukraine nicht in der Lage mehr Menschen für sich zu gewinnen. Es steht doch ein erheblicher Teil der Bevölkerung der Ukraine in einem berechtigten, offenen und militanten Widerspruch zu den Verhältnissen in ihrem Land und denen, welche diese Verhältnisse repräsentieren.

Alles Faschisten? Wohl kaum, da hat im Zweifelsfall die Linke dieses Landes Nachlässigkeiten begangen und die internationale Linke ebenfalls. Viele Menschen in der Ukraine wollen zur EU gehören, weil sie sich dadurch eine Verbesserung ihres Lebens erhoffen. In der EU herrscht aber ebenfalls das kapitalistische Gesellschaftssystem, das auch in ihrem Land herrscht. Dieses System ist für die Kapitalistenklasse da, nicht für die breite Masse der Bevölkerung und natürlich nicht für die Menschen, welche die Reichtümer dieser Welt erarbeiten. Wenn es die Menschen in der Ukraine nicht schon wissen, werden sie es auf alle Fälle bald feststellen. Und man möchte ihnen und uns wünschen, dass sie dann die gleiche Kraft und den gleichen Mut entwickeln welchen sie im Kampf gegen den Janukowitsch-Unterdrückungsapparat an den Tag gelegt haben.

Die Menschen streben weltweit zu Recht nach einem besseren Leben, dass kollidiert mit den kapitalistischen Verhältnissen auf der Welt. Insbesondere die Imperialisten sind ständig dabei Unruhe zu stiften und im Trüben zu fischen, dies geschieht auch um revolutionäre oder andere fortschrittliche Tendenzen sich gar nicht erst entwickeln zu lassen.

Das Streben nach einem besseren Leben nimmt aber trotzdem deutlich zu, immer mehr Menschen erheben sich gegen die Verhältnisse in ihren Staaten. Leider ist in der Regel nicht erkennbar, dass revolutionäre Parteien / Gruppen da eine entscheidende Rolle spielen. Die Unterdrückung wächst, die Gefahr globaler Kriege wächst, aber auch der Widerstand wächst. Es ist zu hoffen, und wir sollten unbedingt auch daran arbeiten, dass dieser Widerstand, der oft sehr mutig und aufopferungsvoll regional immer häufiger stattfindet, international zusammengefasst wird und eine gemeinsame fortschrittliche antikapitalistische Stoßrichtung bekommt.“

Nun kann man noch viele Verästelungen neben einander legen, die in einem riesigen Stapel von Informationen auch aus allen üblichen Medien gesammelt wurden. Jedoch spiegelt im großen und ganzen der Indymedia-Bericht das alles wieder und er ist eben auch gleichzeitig ein Beispiel dafür, dass es um viel mehr geht, als um den platten Begriff „Kapitalismus“.

Der Kapitalismus ist nur eines der vielen Transportmittel für Machtstreben. Lenin hat mit seinem Antikapitalismus dennoch ein Terror- Regieme begründet und somit die Entwicklung zu einem libertären Sozialismus massiv blockiert.

Wir müssen das bestehende Gemeinwesen völlig verändern und das Streben „Besser und Mächtiger als andere sein zu wollen“ zu Gunsten eines echten sozialen Miteinanders tauschen, sonst werden wir uns immer wieder gegen immer neue Destruktionen zu wehren haben.

Gerade an der Ukraine Geschichte kann mensch sich an vielen Facetten sehr wohl wichtiges klar machen. Es genügt nicht, wenn die TAZ der Geschichte in der Ukraine dadurch ausweicht, dass sie am 24.2.2014 von dem „Rechten Sektor“ schreibt.

Je nach Blickwinkel wird dann wahlweise dieser „Rechte Sektor“ mal in Teilen Nationalistisch bis hin, dass alle Faschisten sind, betitelt. Da tauchen dann die unterschiedlichsten Prozentzahlen auf, die alle samt sich aus den Fingern gesogen wurden und je nach politischer Einstellung entsprechend hoch waren. Selbst in einem Panoramabericht vom 3.4.2014 schließt man von Prozentzahlen eines Ortsverbandes mit 10 % auf anteilige Prozentzahlen auf dem Maidan – schließlich aber reißt man sich in den Berichten zu Formulierungen wie „ein erheblicher Anteil“ hin. Bei einer jüngsten Umfrage jedoch kam heraus, dass der Nationalistische Anteil gerade mal 4 % beträgt.

Richtig abstrus und verdreht wird es, wenn die TAZ am 20.2.2014 wieder einmal einer Agent-Provokateurs-Legende ihre Spalten öffnet, die soweit geht, dass die „Oppositionsführer in der Ukraine Marionetten von Janukowitsch sind“, - das ist der

Präsident, der soeben nach Rußland geflüchtet ist oder wenn die junge welt schreibt: „Der faschistische Schlägertrupp „Rechter Block“ will in der Ukraine an die Macht.“

Die Agent-Provokateurs-Legende nimmt danach dann erst richtig an Fahrt auf. Diese Art von Nebelbomben waren stets eine besonders perfide Methode vieler Auseinandersetzungen in der Geschichte und sind es auch aktuell.

Die Rote Armee hat unter Stalin regelrechte Massaker an den polnischen Widerstandskämpfern angerichtet und solange das UDSSR-Imperium bestand, wurden diese Greueltaten ganz bewusst den Nazis zugeordnet.

Auch bezüglich der aktuellen Maidan-Kämpfe wird in einigen Internetforen eine ganz finstere Agent-Provokateurs-Legende verbreitet, wie mensch sie abstruser sich nicht ausdenken kann. So wie auf indymedia am 6.März 2014 beispielhaft erschienen, gibt es ähnliche Berichte auch auf anderen Foren. Es wird folgendes berichtet: „Eigentlich ist das nichts weiter als eine Bestätigung dafür, was ohnehin bereits alle wissen. Die hohen westlichen Diplomaten sind genauestens im Bilde darüber, dass hinter den Scharfschützen, welche auf den Straßen von Kiew Leute abgeschossen und damit die Helden vom Maidan kreiert haben, die “Führer” des Maidan selbst stehen. Die, welche von denselben Diplomaten als die “neue Koalition” bezeichnet werden.

Als Beweis wird dann ein vermeintlich abgehörtes Gespräch zwischen der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton und Estlands Außenminister Paet auf YouTube gebracht, wo nicht einmal bekannt ist, ob von einem der Beiden bestätigt wurde, ob es dieses Gespräch überhaupt gegeben hat – was aber für diesen Vorgang sogar unerheblich ist. Das Gespräch – sofern es überhaupt stattgefunden hat, kann nur vom russischen Geheimdienst abgehört worden sein – eine wahrlich „sehr neutrale“ Stelle. Es ist aber auch für Geheimdienste technisch kein Problem jede Art von Stimmen zu interpretieren. Das Gespräch wird dadurch zum Beweis erhoben, dass angeblich von Estlands Außenminister Paet der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton etwas vom Hören-Sagen von einer Olga erzählt wird, die berichtet habe, welchen Eindruck sie von den Verwundungen der Getöteten auf dem Maidan hatte. Von dieser Olga hingegen gibt es aber kein Interview. Ob sie überhaupt existiert oder eine reine Erfindung ist, bleibt ebenfalls nebulös – wohl anzunehmen – auch bewusst. Das ist ein Klassiker von Gerüchte streuen.

Eine Behauptung wird Prominenten in den Mund geschoben oder zu ihnen hin lanciert und wenn diese auch nur darüber sprechen oder ihnen untergeschoben wird, dass sie darüber gesprochen hätten, um das dann in ein paar Medien zu lancieren, wird das Gerücht durch den Missbrauch von Prominenz zur Wahrheit veredelt. Das sind bekannte Uralt-Lehrstücke aus der Trickkiste des KGB, wo noch die Motten dranhängen.

Das wird dann aber aus ganz durchsichtigem Interesse zu einer absoluten unumstößlichen Wahrheit dogmatisiert. Das sei eine Bestätigung dafür, was ohnehin bereits alle wüssten. Eine solche Bestätigung gibt es nicht – nur bei denjenigen, die so etwas schon immer konstruieren wollten oder nach so einer Konstruktion förmlich gelechzt haben. Die Logik dieser abstrusen Theorien wird schon daran offenbar, dass man sagt, man habe es schon immer gewusst. Hier ist eben der Wunsch die Mutter der zur Tatsache erhobenen Lüge. Dazu der Link von diesem tollen Beweis, der schleunigst in den Müll gehört:

http://www.youtube.com/watch?v=Zd4SLCo2L4g&feature=youtu.be

Bei aller Liebe – solche Konstrukte, die nicht einmal einfachsten kritischen Kriterien standhalten, helfen nicht den Menschen. Wer es noch ertragen will, kann auf dem folgenden Link die Verbalattacken sich anhören, die den Sprecher durch seine wilden Erklärungen selbstredend entlarvt:http://www.youtube.com/watch?v=X71PxGCJHFI Die Widerstandskämpfer werden darin bewaffnete Extremisten, Bestien, Unmenschen, Ungeheuer, Idioten, Miststücke genannt, sie sollten hingerichtet werden, die sollten fertig gemacht werden, die blutigen Schurken, die Schweine, sie werden noch im Blut baden diese Idioten, Verbrecher, Banditen, die Medien reißen Bilder aus dem Kontext und würden alle lügen. Die Polizei nennt er Begutmenschen, die nur ihre Pflicht getan haben. Diese Sprache offenbart Stalinismus vom finstersten, wobei erschreckend ist, welches Potenzial sofort bereit steht, solchen Legenden aus dem Steinzeit-Stalinismus noch heute kritiklos bereitwillig zu folgen.

Und die Partei „Die Linke“ toppt dann alles am 3.3.2014 mit der Meldung, die von ukrainischen Genossen/innen stammen würde: „Heute wurden Massenerschießungen an Linken durch ultrarechte Faschisten in der Ukraine durchgeführt.“ Wohlgemerkt – hier sind nicht die Erschießungen auf dem Maidan gemeint, sondern Massenerschießungen in einem reinen Phantasiegespinnst.

An Stepan Bandera spalten sich besonders die Gemüter – er wurde am 15. Oktober 1959 in München vor seiner Wohnung vom russischen KGB getötet. Er war sowohl ein prominenter ukrainischer Politiker als auch Partisan. Während er vor allem im Westen des Landes von vielen Ukrainern als Nationalheld verehrt wird, gilt er in der Ostukraine überwiegend als Nazi-Kollaborateur und Verbrecher. Tatsächlich wurden bereits vor dem Krieg und dem Einmarsch der Nazis in die Ostgebiete Kampfverbände gegen die Sowjetunion gebildet, der Bandera in einem radikalen revolutionären Flügel angehörte. Ihm wird vorgeworfen, (ebenfalls noch vor dem Einmarsch der deutschen Truppen) mit seinen Verbänden in Lemberg die Kommunisten besiegt zu haben. Darunter waren auch Menschen jüdischen Glaubens.

Banderas Flügel richtete sich gegen die Herrschaft aus Moskau. Mit Sicherheit war er kein Anarchokommunist sondern er kämpfte für eine von Moskau unabhängige Ukraine, weshalb er ein Nationalist genannt wird bzw. von den Bolschewisten ein Faschist. Vom genauen Ablauf des Kampfes in Lemberg gibt es keine zuverlässigen Berichte. Bis heute findet man im Wesentlichen die damals von der Stalin-Regierung propagierte Kurzfom, die so lautet: „Bandere richtete in Lemberg ein Massaker an Kommunisten und Juden an.“

Nach dem Sieg durch die Bandera-Truppen wurde noch am selben Tag von Bandera der unabhängige ukrainische Staat ausgerufen. Offensichtlich war aber Bandera wiederum wohl für die Nazis kein Faschist, denn die Nazis verhafteten Bandera nach ihrem Einmarsch und inhaftierten ihn 1941 im KZ Sachsenhausen. Als er am 25. September 1944 freikam, kämpfte er zunächst mit den sowjetischen Partisanen gegen die Deutschen und später wieder gegen die Sowjet-Armee.

Danach flüchtete er nach München, wo er vom KGB entdeckt und am 15. 10. 1959 erschossen wurde. Der KGB töte auch noch andere Ukrainer im Exil.

Am 22. Januar 2010 verlieh der damalige ukrainische Präsident Wiktor Jutschenko Bandera posthum den Ehrentitel „Held der Ukraine“, wogegen die polnische, russische und israelische Regierung sowie das Europäische Parlament und viele andere Institutionen protestierten.

Im März 2010 wurde vom neuen Präsidenten der Ukraine, Wiktor Janukowytsch bekanntgegeben, dass Juschtschenkos entsprechender Erlass außer Kraft gesetzt wird und letztlich wurde Bandera der ihm posthum verliehene Ehrentitel wieder entzogen.

Dass nun an der Bandera-Beerdiung in München mehrere tausend Menschen teilnahmen, hängt wiederum sicher damit zusammen, dass in dem von ehemaligen Nazis bestimmten Nachkriegsdeutschland pauschal sich darüber empört wurde, dass Russen in Deutschland Jemand erschossen hatten – ausgerechnet Russen - gegen die ja ihre „ach so ehrenvolle Wehrmacht“ verloren hatte. Ansonsten war ihnen die Person Bandera völlig egal bzw. hatten sie mit ihm nichts am Hut.

Diese Verquickungen in und mit der Ukraine kann man noch in vielerlei weiteren Facetten auffächern – wozu auch aktuell der Einmarsch des Putin- Regimes gehört, dem von der Bundeskanzlerin Merkel vorgeworfen wird, dass er noch in einer anderen Realität lebe. Jedenfalls lassen wieder einmal die Einmärsche in Prag und Kabul „grüßen“ und um sich hier gar nicht erst damit aufzuhalten, um zwischen gutem und bösem Staatschismus zu unterscheiden, kann diese Putinisierung durchaus auch mit 1939 vergleichen werden, wo unter der Parole „Heim ins Reich“ die Deutschen in der Tschechoslowakei das Protektorat Böhmen und Mähren als eine formal autonome Verwaltungseinheit unter deutsche Herrschaft stellten. Es wurde am 16. März 1939 proklamiert und völkerrechtswidrig als unmittelbares Reichsgebiet in das damalige Großdeutsche Reich einbezogen. Dort gab man vor, Deutsche vor den Tschechen schützen zu müssen. Putin will jetzt Russen vor den Ukrainern schützen, als Vorwand, um sein Territorium zu erweitern oder zumindest als Faustpfand für seinen Machteinfluss zu missbrauchen.

Mit imperialem Interesse wird gleichermaßen von Rußland wie von den USA und ihren Verbündeten wie in einem Monopolie-Spiel an der Ukraine gezerrt. Von den westlichen Staaten wird großes Geld in die Ukraine geschaufelt, um die Basis für eine kapitalistische Amortisation zu schaffen, um auch in der Ukraine mit vielen Mac— Donalds- und anderen Ketten dort verstärkt die Menschen zu „Human-Kapital“ werden zu lassen.

Das Ukraine-Drama ist auch ein Lehr-Beispiel dafür, dass die nach westlichem vermeintlichem Wohlstand strebende Bevölkerung sich sowohl am beschleunigten Raubau an den Ressourcen beteiligen wird als auch dadurch ihr persönliches Unglück durch vermeintlich mehr materiellem Gewinn beschleunigt.

Bei aller Betrachtung wird am wenigsten beachtet, dass der Ruf nach mehr materiellem Wohlstand die eigentliche Sackgasse ist und dort, wo dieses Dogma vorherrscht, die meisten Menschen immer unglücklicher werden.

Manchmal werden in den Medien Menschen in sogenannten armen Regionen irgendwo am Rande der Zivilisation gezeigt, wo dann ein Reporter verwundert erklärt, dass trotz des (durch seine Sicht mit seiner Brille der Konsumgesellschaft) vermeintlichen „Elends“ (wie er es sieht) er viele glückliche Menschen sehe und man sieht dann lachende Gesichter von Kindern, die um den Sprecher herumtanzen.

Dass mit der Wertung der Werte und dafür einzustehen, dass uns die wahren Werte nicht immer mehr entrissen werden und dem Moloch „Human-Kapital“ geopfert werden, wo die Menschen mit „Sehr geehrte/r Verbraucher/in“ angeschrieben werden, wird der wichtigste Kampf in der Zukunft.

Dieser Kampf ums Leben wurde/wird von keiner einzigen nach dem Staatsmacht-Monopol strebenden Partei weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart oder in der Zukunft geführt/werden.

Dann ist da noch Putin, ein kleiner vom KGB dressierter Agent mit starken offen zur Schau gezeigten Minderwertigkeitskomplexen, der die perfidesten Spielregeln des Imperialen Sozialismus in seine neue Welt des Raubbau-Kapitalismus übertragen hat.

Es ist für die Menschheitsentwicklung nur einer von vielen Destruktionen, wenn Putin sich die Krim einverleibt. Auf dem Weg zur Überwindung des Staatschismus wird es noch viele solcher auf Minderwertigkeitskomplexen basierender Staatsmachtallüren kommen, die dazu beitragen, dass Menschen daran aufgezeigt bekommen, wie destruktiv das ist – auch wenn immer zunächst noch viele in solche Kämpfe um Territorien ziehen.

Putin kann es schaffen, die Krim heim in sein Reich zu holen. Er kann aber auch die Taktik verfolgen, die Besetzung als Faustpfand zu benutzen, damit der Westen in der Ukraine gezwungen wird, so zu vermittelt, dass dort wieder halbwegs Putin freundliche Perspektiven gewährleistet werden. Letzteres wäre für ihn sogar vorteilhafter als ein weiteres Territorium in Schach halten zu müssen, wo sich möglicherweise durch die Tataren, denen ja auch durch die Bolschewiki in der Vergangenheit ganz übel zugesetzt wurde, ein weiteres Tschetschenin eröffnet.

Möglicherweise ist aber Putin so KGB verbohrt, dass er meint, die Krim als Entschädigung dafür in sein Reich holen zu müssen, weil das ukrainische Volk so unvernünftig war, nach der Glitzerwelt des Westens zu schielen statt seinem Stadthalter Janukowitsch zu akzeptieren, der zwar auch diese Glitzerwelt will – aber nur in erster Linie im Übermaß für sich selbst.

Am Ende wird es auch dem Westen trotz aller Aufplustereien egal sein, in welchen Staatschismus die Krim gerät. Hauptsache ist für diese ganze Clique an staatlichen Wichtigtuern, dass sowohl der Dollar als auch der EURO und der Rubel rollt, um möglichst weitgehend ungestört den Raubbau an der Erde fortsetzten zu können.

Ein anderes viel wichtigeres Phänomen sind die Einschätzungen, wer auf dem Maidan sich gewaltsam gegen das Polizeiheer des Janukowitsch gewehrt hat. Auch hier verstecken sich die meisten hinter der Ausrede, dass man das Geschehen schwer durchschauen könne – wohl eher – weil man es nicht durchschauen möchte. Zu gern wird die Kurzformel gebracht, dass die gewaltsamen Aktionen von Rechten ausgingen und je nach Steigerung von Nazis und Faschisten. Da man aber merkt, dass das ganz und gar falsch ist, reduziert man sich auf die Formulierung, dass der gewaltsame Widerstand dann wohl doch nicht nur von Rechten bis Faschisten sein konnte.

Eine harsche Kritik an dem durch Korruption zu Reichtum gekommenen Janukowitsch ist in den linken Foren fast kein Thema. Dieser Präsident führte der Bevölkerung schamlos vor, wie er in einem Prachtanwesen von Luxus umgeben war und mit einer halben Milliarde EURO sich nach Rußland absetzte, während er unisono mit Putin der Protestbewegung faschistische und Nazimotive vorwirft – was in der Diktion sich kaum von denen unterscheidet, die unter einem linken Anspruch den Maidan-Widerstand bewerten. Im Umkehrschluss gilt dann hier unterschwellig Rußland „als Sozialistisch“ die Solidarität.

Während beim Widerstand in Istanbul im Gezi-Park, der im Sommer 2013 Ausgangspunkt einer landesweiten Protestbewegung gegen die als autoritär empfundene Politik der islamisch-konservativen Regierungspartei politische Strömungen von ganz links bis ganz rechts problemlos auch von allen Linken hier in Deutschland toleriert werden konnte, brandmarken und veruteilen die selben Linken den Widerstand auf dem Maidan mit einer Vehemenz tendenziell als rechts bis faschistisch.

Das hat einfach damit zu tun, dass viele Linke es nicht verwinden, dass ein unter Lenins Machtausdehnung entstandener Staats-Sozialismus mit der UDSSR, wozu auch die Ukraine gehörte, zusammengebrochen ist.

Man will so wenig einsehen, wie es Lenin eingesehen hat, als Machno zu Lenin sagte, dass er sich irrt. Man will es nicht wahrhaben, dass der gesamte autoritäre Sozialismus den Kommunismus weit zurückgeworfen hat.

Es gibt aber genug Beispiele in der Geschichte, die deutlich machen, dass der libertäre Sozialismus ein Weg ist, womit man Menschen nicht einsperren und zwingen muss, um ihm aus tiefster Überzeugung von sich aus folgen zu wollen.

Dieser Weg geht nicht über Parlamentarismus. Jutta Ditfurth, die Mitbegründerin der Grünen war und dort ausgetreten ist, sagt heute, dass durch Wählen und Parteien sich nichts verändern lässt in dieser Welt.

Charles de Gaulle, der nach dem 2. Weltkrieg französischer Präsident war, sagte über

die Kommunisten in Frankreich, als es darum ging, wie er sie am besten

bekämpfen könne: „Lass uns die Kommunisten ins Parlament holen, dann sind

sie für uns am wenigsten gefährlich.“

Frau Weißbach, die ehemalige Vorsitzende der Piratenpartei sagte im Fernsehen, dass sie Ukrainerin sei, auf dem Maidan war und beschwerte sich, dass die Medien immer nur den militanten Widerstand gezeigt hätten und nicht die friedlich Protestierenden, womit sie sagen will, dass es besseren und schlechteren Protest gegeben habe – ohne dazu zu stehen, dass ohne die Militanz sich nichts verändert hätte.

Auch ein deutscher Reporter erzählt vor laufender Kamera, dass man die Nationalisten an den Schwarz-Roten-Fahnen erkennen könne, die dort gewaltsam Widerstand leisten. Abgesehen davon, dass auch rechte Kräfte mit rechten Symbolen vertreten waren, wurde der gewaltsame Widerstand von einer breiten Bevölkerung getragen und unterstützt und wer den Mut und die Kraft dazu hatte, auch durchgeführt.

Die Schwarz-Roten-Fahnen waren von je her ein Symbol für Anarchokommunismus.

Bis in die jetzige Zeit wird der Machno-Bewgung in der Ukraine gedacht, wo dann schwarze und schwarz-rote Fahnen getragen werden. Am 24. Oktober 2010 führte die ukrainische RKAS in der Stadt Saporoshje zusammen mit befreundeten antifaschistischen Gruppen einen Gedenkmarsch für den anarchistischen Revolutionär der Partisanenbewegung Nestor Machno durch. Das Gebiet von Saporoshje war die Wiege der Machno-Bewegung, denn gerade hier in Guljaj Polje und in Saporoshje (damals Alexandrowsk) entstanden die ersten anarchistischen Widerstandsherde, die sich über die gesamte linksuferige Ukraine verbreitet haben. Anarcho-Syndikalisten, Anarchisten, Anti-Faschisten und linke Aktivisten führten einen Marsch durch das Zentrum der Stadt durch. U.a. wurden die Losungen

“Väterchen weint nicht, Väterchen rächt!”, “Unser Vaterland – die ganze Menschheit!”, “Revolution! Anarchie! Nestor Machno!”, “Gegenwart ist Kampf, Zukunft ist Freiheit!” gerufen.

Beim Marsch wurden schwarze und schwarz-rote Transparenten getragen. Ein schöner Anblick. Während des Umzuges wurden Flugblätter und die Zeitung der RKAS “Anarchija” verteilt. Zur Abschlusskundgebung im Zentrum von Saporoshje wurden flammende Reden über Nestor Machno, die Anarchie, soziale Gerechtigkeit, Antifaschismus und den Kampf gegen Herrschaft und Kapital gehalten. Auch unsere Genossen, die in den belorussischen Kerkern schmachten wurden nicht vergessen. Mehrfach wurde während des Marsches dazu aufgerufen sich mit den belorussischen Genossen zu solidarisieren und sie zu unterstützen.

Nach den Strassenkundgebungen begaben sich die Teilnehmer zu der Konferenz “Nestor Machno und wir”. Es wurden Reden über das Vermächtnis Nestor Machnos und seine Empfehlungen für eine erneuerte anarchistische Bewegung gehalten. Ein Aufruf sich zu einer einheitlichen, disziplinierten anarchistischen Organisation zusammen zuschliessen, die gemeinsam einen kompromisslosen Kampf führt. Ein Aufruf, die Ideen der Anarchie in breite Schichten der Werktätigen zu tragen, sie für jene verständlich zu machen und nahe zu bringen, die von ihrer eigenen Arbeit leben, den Kampf breiter Bevölkerungsschichten zu organisieren und dem Anarchismus einen breiten sozialen Charakter zu geben.

Es gab den Aufruf sich um die RKAS zusammen zuschliessen und in ihre Reihen einzutreten. Es wurde viel über die Verbindung der Generationen von Anarchisten der Vergangenheit und der Gegenwart gesprochen, über die Veteranen und die Jugend, über die Fortsetzung der Traditionen. Vor den Versammelten trat Wladimir Kiritschenko mit einer Rede über die Schöpfung der Welt und die Anarchie auf – er ist eine Säule der gegenwärtigen ukrainischen anarchistischen Bewegung und Ehrenmitglied der RKAS.

Insgesamt verlief die Konferenz in freundschaftlicher und interessierter Atmosphäre. Im Anschluss an die Konferenz kam es zu einem Konzert der Band “Politsek” (“Polithäftling”) Wer im Internet RKAS eingibt stößt sofort auf die schwarz-roten Fahnen und findet Termine der RKAS bis in die jüngste Zeit. An einer Kopfleiste steht der Spruch: „Uns aus dem Elend zu erlösen, können wir nur selber tun.“

Die TAZ schreibt zur Ukraine in ihrem Leitkommentar vom 24. Jan. 2014 unter der Überschrift “Putin freut sich”: “Vitali Klitschko und seine Mitstreiter handeln grob fahrlässig.” Damit reduziert sich die TAZ mal wieder auf einen parteigrünen Dogmatismus, wo zum Staatsmonopol nur gewaltlose Bürger gehören, die ihre Stimme abgeben dürfen und maximal gewaltlos protestieren dürfen (nur das erfreut auch Putin) aber nicht doch gewaltsam frei gegen die Staatsmacht sich wehren dürfen.

Dabei ist an vielen Beispielen aus der Geschichte bekannt, selbst dann, wenn Widerstand niedergemacht wurde, dass Menschen sich noch ewige Zeiten hinterher daran aufrichten (wie am Beispiel der Anorchokommunisten in der Ukraine), dass der Widerstand wenigstens versucht wurde. Die TAZ blendet immer dann Geschichte aus, wenn sie sich auf aktuelle (durchaus zum Staatsmonopol gehörende) Dogmen reduziert. Es geht bei der Bewertung des TAZ-Kommentars nicht um eine Beurteilung politischer Richtungen, die sich da versammeln oder um eine Beurteilung der Person Klitschkos, sondern es geht schlicht um den Gewalt-Reflex und die damit verbundene Distanzierung, so dass sich hier mit der Kritik an dem Kommentar auch nur auf diesen Reflex beschränkt wird.

Ein besonders geschichtsträchtiges Beispiel für die Symbiose von Staatsgewalt auf dem Rücken von ohnmächtigen Menschen stellt Gandhi dar, den viele nach Staatschismus strebende Politiker (wie sehr stark bei den Grünen als Vorbild benutzen) vorschieben. Der bengalische Historiker Nirad C. Chaudhuri, der während der Jahre des Unabhängigkeitskampfes Sekretär von Gandhis Kongresspartei war, warf Gandhi vor, er habe die sogenannte Gewaltlosigkeit als Vorwand benutzt, um seinen Machthunger zu stillen und weiter schreibt er: Nirgends haben sich westliche Autoren in Gandhi gründlicher getäuscht als darin, dass sie bei ihm einen unersättlichen und durch nichts zu befriedigenden Machthunger übersehen haben. Nicht Gandhi, sondern die Millionen von Menschen, die mitlitanten Widerstand gegen die englischen Besatzer geleistet haben, erreichten den Machtverzicht der Engländer, die ihn dann lieber an die Gandhi-Bewegung übergaben, mit der sie solche Bedingungen vereinbaren konnten, wo sie sich am Ende besser standen, weil nun die Ghandi-Bewegung für die Engländer voll in ihrem Sinne den indischen Staatschismus fortführte, die Widerstandskämpfer ins Gefängnis steckten und „gewaltfrei“ ermordeten bis hin zur Entwicklung der indischen Atombombe und der Tatsache, dass Indien gegenwärtig das größte Atomkraftwerk der Welt baut.

Zurück zu den Berichten über den Maidan. Die Einschätzungen in etlichen Berichten von dogmatischen Linken mit einem Schwall von Hasstiraden und Behauptungen über den Faschismus auf dem Maidan und des vermeintlichen Anti-Kommunismuses konnte man in weiten Passagen nicht mehr von stalinistischer Propaganda unterscheiden. Es wurde einem dabei Angst und Bange und mensch spürte schon die Tscheka im Nacken, die einen gleich in einen Gulag abführen könnte.

Bei der Zeitung „junge Welt“, meint mensch noch am ehesten, das zu lesen, womit diese Zeitung auch wirbt: „Sie lügen wie gedruckt und wir drucken, wie sie lügen.“ Aber bei Berichten über die aktuelle Situation in der Ukraine springt einem schon der Widerspruch in einer Überschrift entgegen. So z.B. lautet die Überschrift auf der Titelseite vom 5. März 2014: „Kein Bruderkampf, Entspannungssignale im Krim-Konflikt: Laut Rußlands Präsident Putin ist einstweilen kein Militäreinsatz geplant. US-Außenminister Kerry ehrt in Kiew auf dem Maidan die Faschisten.“ Die Überschrift einen Tag vorher lautete: „Krim unter Kontrolle, Ukraine: Russische Truppen besetzten Fährhafen von Kertsch.“

Die „junge Welt“ folgt kritiklos der seit 95 Jahren geübten Taktik der Herrschenden aus Moskau, die schon Lenin praktizierte. Verbal sagt Putin „Kein Militäreinsatz“. Tatsächlich hat er den Militäreinsatz komplett auf der Krim vollzogen. Die Rolle der USA ist natürlich zu durchsichtig. Jedoch – wenn die „junge Welt“ erklärt, dass auf dem Maidan Faschisten geehrt würden, dann wurde das Gehirn dieses Schreibers direkt von Lenin über Stalin bis Putin besetzt. Es ist ein Schlag ins Gesicht all derjenigen Widerstandskämpfer, die im Kampf gegen das Janukowitsch-Regiem auf dem Maidan ihr Leben ließen. Kein Wort ist in dem Bericht die Rede davon, dass Janukowitsch ein Massaker verübt hat und seine Polizei angewiesen hat, feige aus dem sicheren Hinterhalt Demonstranten gezielt zu töten. Die Getöteten wiesen jeweils nur einen einzigen Schuss auf. Diese Schergen haben den Maidan als Jahrmarkts-Schießbude benutzt.

Man muss aber nicht erst in der Geschichte des autoritären Sozialismus graben (und natürlich auch nicht erst bei jeder anderen Form von Staatsstrukturen), um solche Beispiele von Zustimmung zu solchen Verbrechen zu finden:

Hier eine Erklärung des neuen SPD-Gott Helmut Schmidt zum Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking.

Im Hamburger Abendblatt vom 9. Nov. 2012 fürchtet Helmut Schmidt eine Revolution in Europa, wo er ergänzt, dass auch in China und in den USA die Situation von Unsicherheit geprägt sei. Hierzu sollte daran erinnert werden, dass Helmut Schmidt erst kurz vorher zum Massaker gegen die Studenten 1989 in Peking geäußert hat, dass sich das Militär habe wehren müssen, weil es von den Demonstranten angegriffen wurde” und dass “die Unterdrückung der Demokratiebewegung 1989 in China vielleicht doch notwendig gewesen sei”.

Angesichts seines früheren legendären Spruchs “wer Visionen habe, müsse zum Arzt gehen” braucht man beim Vergleich seiner aktuellen Sprüche kein Visionär sein, um zu wissen, welches Rezept Schmidt von staatlicher Seite gegen den Widerstand hat, wenn er schon für ein Massaker gegen Demonstranten Verständnis aufbringt.

Die gnadenlose Gechichtsklitterung ist es dann auch, warum Linke Parteien nicht die Herzen vieler Menschen gewinnen. Gregor Gysi sagte mal in einem Fernsehinterview, als es darum ging, wie die Linke aus dem Schatten ihrer SED-Vergangenheit (mit Namensänderung über PDS und schließlich „Die Linke“ heraustreten könne), dass er sich am Beispiel der katholischen Kirche aufgerichtet habe – er will damit sagen: Die katholische Kirche hat so unendlich grausame Verbrechen an den Menschen durch Inquisition, Hexenverbrennung, Abschlachtung ganzer Volksteile in Südamerika beim Missionieren, die vielen Massaker im Namen der katholischen Kirche durch Karl dem Großen und ist heute immer noch am Wirken, trotz neuer aktueller Verbrechen mit Kindermissbrauch.

Die PDS, die sich später in „Die Linke“ umbenannte, hat sich hauptsächlich deshalb als SED-Nachfolgepartei erhalten wollen, um deren großes Vermögen aus DDR-Zeiten nicht untergehen zu lassen. Die bestehenden Parteien in der Bundesrepublik waren fest davon überzeugt, dass diese Partei ohnehin keine Chance haben würde, jemals irgendwo über die 5 % Hürde zu kommen -Ihnen war es nur recht, das diese Partei, die sonst in der DDR immer 99,9 % bei deren Art von Abstimmungen hatte, nun so aller Welt vorzuführen, dass sie gegen Null Sympathien haben würde. Dass sie es dennoch schafften, in fast allen Landtagen und im Bundestag vertreten zu sein, hängt mit der sozialen Not zusammen, die immer größer wird.

Es genügt aber nicht, abstrakt mit Parteiprogrammen überzeugen zu wollen. Die Herzen von möglichst vielen Menschen gewinnt man nur, wenn das gesetzte Vorbild echt ist und nicht historisch an verfaulte Wurzeln erinnert. Das kann mensch nicht logisch wegblasen – sondern ist emotional tief in den Gemütern abgespeichert.

Diese Betrachtung ist sehr wohl von der Einschätzung zu den Personen zu trennen, die sich redlich in solchen Parteien wie „Die Linke“, den Piraten oder auch bei den Grünen mit ihren sicher bei den meisten doch gut gemeinten Bemühungen herum schlagen. Auch in der katholischen oder anderen Religionen gibt es Leute, die wirklich helfen und Gutes tun. Das, was solche Menschen in solchen Strukturen an Positivem machen, darf man für sich betrachtet, nicht kritisieren.

Das ändert aber nichts daran, darüber nachzudenken, welche Bedeutung ihre Herkunft und stehenden Vorbilder haben und welche Zukunft sie dadurch auf Dauer nicht haben können.

In einem ganz anderen Zusammenhang ist die RAF zu betrachten – Ihre Mitglieder haben persönlich sicher mehr als echt das gelebt, was sie auch erklärten. Nur unter dem Begriff Rote Armee Fraktion konnten sie die Menschen nicht in breiter Form gewinnen. Dass diejenigen nicht gewonnen werden sollten, die noch von den Nazigeistern in vielen Funktionen der neuen BRD eingenommen waren, ist schon klar. Aber darüber hinaus können letztendlich die Menschen, die antifaschistisch eingestellt sind, die Historie nicht verdrängen, die einfach ihre Gefühle unausweichlich bestimmt.

Mit der Tatsache, dass die Rote Armee zusammen mit den anderen Mächten das Nazi-Deutschland besiegt hatte, konnte man die Nazigeister in der BRD mit dem Begriff RAF sehr wohl schocken – aber man konnte damit nicht die Gefühle der Menschen gewinnen, die man eigentlich gewinnen wollte, die aber eben wussten, welche Gräueltaten unter der Herrschaft des autoritären Sozialismus begangen worden waren. Da gab es schon sehr früh anerkannte Literatur wie „Die Revolution frisst ihre Kinder“ und vieles mehr über den Stalinismus und auch dass ein sozialistischer Staat wie die DDR ihre Bürger einsperrte. Auch Literatur über die Machno-Bewegung in der Ukraine gab es schon vor Gründung der RAF.

Es lag nicht an den tödlichen Angriffen, die von der RAF sehr effektiv und erfolgreich durchgeführt wurden und in breiten Kreisen die berühmte sogenannte „klammheimliche Freude“ auslöste, wo selbst das Freuen darüber dann schon unter Strafe gestellt wurde und wenn auf Demos auf einem Transparent das RAF-Zeichen mit dem hinterlegten Maschinengewehr Kalaschnikow oder auch nur die drei Buchstaben RAF mit rotem fünfzackigem Stern auftauchte, stürzte augenblicklich ein ganzer Polizeitrupp wie von der Terantel gestochen auf das Transparent, um es an sich zu reißen. Nein daran lag es nicht – sondern die „klammheimliche Freude“ war noch überhaupt keine gefühlte Zustimmung zur RAF.

Die später öfter gezeigte Reue, die eine vermeintliche Erkenntnis hervorbrachte, dass Töten nicht richtig war (wie von Peter Jürgen Book, auf dessen Distanzierungen die Regierenden reihenweise bis hin zum Bundespräsidenten reinfielen – wo selbst sie sich aber irgendwann davor ekelten, noch mit ihm zusammen in einer Fernseh-Talkschow zu sitzen), war überhaupt nicht überzeugend.

Töten völlig losgelöst allein zum Kriterium zu dogmatisieren, ist verlogen und zu durchsichtig, weil sich damit diejenigen in Politik und Wirtschaft durch Propaganda über vordergründige Ächtung den besten Schutz für sich selbst erzeugen möchten.

Überall, wo in der Welt im militanten Widerstand auch getötet wird, sind in erster Linie diejenigen dagegen, die genau wissen, für welche Verbrechen sie zu Recht angegriffen werden.

Kein Mensch hat Probleme damit, dass mehrfach versucht wurde, Hitler zu töten oder wenn Nazi-Schergen von Menschen im Widerstand angegriffen und getötet wurden – wie z. B. Im Warschauer Getto. Auch wenn bei Verbrechen, die vielen zunächst nicht so offensichtlich krass erscheinen, wird militanter Widerstand da akzeptiert, wo man sich nicht nur mit den Inhalten der Ziele sondern auch mit dem Auftreten durch Symbole und Vorbilder, die aus der Historie geschöpft werden, identifizieren kann.

Allein das Auftreten mit dem Begriff RAF hat viele Menschen, die durchaus den Widerstand der RAF verstanden haben und unterstützen wollten, sie aber gefühlsmäßig zurückhaltend gemacht, so dass er sich nicht in einer notwendigen Form flächenmäßig ausgebreitet hat, um durchschlagend werden zu können.

Sicher ist der Name als Vorbild nicht allein das Kriterium. Vielleicht waren auch die Themen zu „abgehoben“. Während zu der Zeit hunderttausende Menschen gegen die Atomkraft demonstrierten, vernachlässigte die RAF das Thema Anti-AKW.

Ob sie darüber ähnlich dachte wie die DKP (die noch immer mit dem bolschewistischen Symbol Hammer und Sichel nebst UDSSR rotem Stern in ihrem Emblem die Massen abzuschrecken trachtet), die Atomkraft in den kommunistischen Ländern für gut hielt – nur nicht in den kapitalistischen Ländern (was die Radioaktivität aber nicht politisch unterschied), ist nicht bekannt. (Die Katastrophe des Tschernobyl-GAUs muss nun auch noch für ewige Zeiten ausgerechnet in der Ukraine bedient werden.)

Das Beispiel um das Atomkraftwerk in Lemóniz im Baskenland dokumentiert, wie massenhafter Protest und militanter Widerstand zusammengehen: Der Bau, der mit mehreren Reaktoren geplant war, begann dort am 1. März 1974 und wurde von großen Protesten begleitet. Als das nicht fruchtete, fing die ETA an, das Kraftwerk anzugreifen. Dabei wurde bei einer Zündung auf dem Dach eines der Reaktoren der Direktor, ein Chefingenieur des Projektes getötet. Ein Jahr später wurde am 8. März 1978 eine Bombe im Dampferzeugerraum gezündet. Dabei entstand ein Schaden von sechs Millionen Dollar. Am 13. Juni 1979 wurde eine Bombe der ETA in der Turbinenhalle gezündet. 25 Minuten nach der Bombenwarnung explodierte sie und der gesamte Turbinensatz war zerstört.

Vor jeder Bombenzündung gab die ETA rechtzeitig eine Bombenwarnung an die zuständigen Behörden, was bei der Schilderung von staatlicher Propagande immer gern verschweigen wird und von den Betreibern verantwortungslos nicht an die Arbeiter weitergegeben wurde, so dass dadurch auch die Verletzung von Arbeitern von der AKW-Leitung bewusst in Kauf genommen wurde, während sie selbst sich sehr wohl in Sicherheit brachten.

Während der gesamten Phase dieser effektiven Militanz ging auch der breite Protest mit Großdemonstrationen immer weiter, so dass die militanten Aktionen wohlwollend im Protest voll eingebettet waren.

Nach den Angriffen wurde der Bau der Reaktoren 1984 endgültig eingestellt. Im Jahr 2000 wurde die Geschichte dieses Atomkraftwerks von dem baskischen Künstler und späteren Documenta-Teilnehmer Ibon Aranberri in der Arbeit Lights over Lemóniz thematisiert.

In Itzehoe bildete sich während der Kämpfe gegen das Atomkraftwerk Brokdorf die Bürgerinitiative mit dem Namen „Bewegung weiße rose“. Der Name ist bewusst dem gleichnamigen Roman „Die Weiße Rose“ von dem deutschen Anarchisten B. Traven angelehnt, der in dem Buch die Umweltverbrechen und den Terror eines US-Amerikanischen Öl-Konzerns beschreibt, der in Mexiko (wo Traven lebte) eine indianisch stämmige Hazienda zu einem Ölfeld machte und die Menschen darauf versklavte. Die Gruppe in Itzehoe trat stets mit der BUU-Itzehoe zusammen auf. Um 1980 herum kümmerte sie sich auch um die RAF-Gefangenen, besuchte sie im Gefängnis und führte Gespräche mit den Angehörigen.

Als trotz massenhafter Proteste das AKW-Brokdorf weitergebaut wurde und gegen das Atomverbrechen ein permanenter Sabotage-Widerstand in breiten Teilen der Anti-AKW-Bewegung einsetzte, schaffte es der Staat, bei den Medien über diese massive Widerstandsqualität eine Nachrichtensperre zu verhängen. Der Hamburger Verfassungsschützer Lochte erklärte zu der Zeit, dass an den Stromtrassen norddeutscher AKW-Standorte über 100 Hochspannungsmasten umgelegt wurden (durch Abschrauben, Absägen oder Sprengen), und dass in der Anti-AKW-Bewegung eine breite Akzeptanz für Militanz bestand sowie das Gewaltmonopol des Staates in Frage gestellt wurde.

Der Atomausstieg wurde daraufhin klammheimlich beschlossen. Der Widerstand durch Demos, Sabotage und massenhaften Vertrauensverlust in den Atomstaat war zu groß geworden. Nach Brokdorf hat der Staat nicht mehr gewagt, auch nur noch ein einziges Atomkraftwerk zu planen. Ursprünglich wollte man die Bundesrepublik damit voll pflastern.

Die späteren sogenannten Atomausstiegsbeschlüsse von Rot-Grün oder Schwarz-Geld dienten nur der Atomindustrie zur Absicherung der Restlaufzeiten. Damit haben sie der breiten parteigläubigen Bevölkerung nur Sand in die Augen gestreut zum einen, um propagandistisch sich den Atomausstieg als Trophäe anzudichten, als wenn Parlamente hier auch nur das Geringste etwas mit dem Stopp der AKW-Bauten zu tun hätten und gleichzeitig um im Trüben mit der Atompolitik unvermindert fortzufahren.

Die Brennelementefabrik in Lingen und die Urananreicherungsanlage in Gronau produzieren unvermindert weiter für den internationalen Markt – sie kommen in keinem der beiden sogenannten Ausstiegsbeschlüsse vor. Somit laufen auch die gefährlichen Atomtransporte unbegrenzt über Land und die Häfen, wo der Hamburger SPD-Senat nichts dagegen unternehmen will.

Die Deutsche Industrie ist mit Atomtechnik und die deutsche Regierung mit Hermesbürgschaften weltweit an der Fortführung der Atomtechnik beteiligt, so als ob die Radioaktivität im Ausland uns nicht erreichen könnte. Der SPD-Gott Helmut Schmidt propagiert selbst nach allen Atom-GAUs die Fortsetzung der Atomenergie. Getreu dessen hat SPD-Wirtschaftsminister Gabriel auch schon die Förderung der alternativen Energie eingeschränkt, während zu Beginn der Atomkraft diese zu 100 % subventioniert wurde.

Zurück nach Itzehoe: Weil die BUU-Itzehoe und Bewegung weiße rose seinerzeit gegen die Nachrichtensperre alle ihr zur Kenntnis gebrachten Bekennerbriefe über Sabotageanschläge veröffentlichte (mit Flugblättern und einem riesigen Schild auf einem Trecker montiert, der durch die Stadt und den Landkreis Steinburg fuhr), wurde sie vom Staatsschutz im Verfassungsschutzbericht als undogmatische linke Gefahr benannt und nach § 129 und 129 a verfolgt (Bildung einer kriminellen bzw. terroristischen Vereinigung).

Es trudelten Bekennerbriefe jeder Art von Aktionen ein - von Brandanschlägen auf Betonmischer und LKWs – z.B. oftmals bei einer Aktion an vielen Stellen gleichzeitig oder in die Strafaktenregistratur des Landgerichts Itzehoe oder über das Verkleben von Türschlössern ebenfalls gleichzeitig im gesamten Norddeutschen Raum bei Banken und Ladenketten mit einfachem unauffälligem Sekundenkleber aus einem Baumarkt oder das Reifenzerstechen an Fahrzeugen usw. usw.

Auf den Infotischen, die fast jeden Samstag in der Itzehoer Innenstadt stattfanden, lagen neben allen möglichen infos auch immer in besonders großer Anzahl das Buch von Horst Stowasser über die Machnotschina, den Anarchokommunisten in der Ukraine aus. Jedoch plötzlich weigerte sich der Verlag, das Buch nachzuliefern, obwohl noch kurz vorher erklärt wurde, dass man jederzeit beliebig nachbestellen könne und genug Vorrat da sei und auch sofort nachgedruckt würde.

Zeitgleich kam von dem Autor dieses Buches in der Lokalzeitung von Itzehoe ein Bericht, wo er erklärte, dass „Gewalt kein Mittel im Widerstand sei“. Ausgerechnet dieser Autor, der fast bewundernd und schwärmend den mutigen bewaffneten Kampf der Anarchokommunisten in der Ukraine mit Akribie und sorgfältigster Recherche beschrieben hat, gibt in so einem Dorfblatt (und sonst in keiner anderen Zeitung) eine Distanzierung zur Gewalt ab und das Buch war ab da nicht mehr zu bekommen und wurde bis heute nicht mehr nachgedruckt. Es gab plötzlich nicht einmal mehr irgendwelche Restbestände, die zuvor noch ausdrücklich als vorhanden genannt wurden.

Das riecht nicht nach Zufall und mensch fragt sich, was dahinter steckt und wer daran gedreht hat, um möglicherweise einem aktuell notwendigen Widerstand gegen das Atomverbrechen nicht mehr die Info über die Machno-Bewegung zu geben. Es scheint, als ob hier eine Erweiterung der verhängten Nachrichtensperre stattgefunden hat. Die Itzehoer BI machte ja ganz deutlich klar, dass es nicht reicht, nur die Maschine Atomkraftwerk zu bekämpfen sondern dass der Atomsaat insgesamt angegriffen werden müsse, weil das AKW kein Ausrutscher des Staates ist sondern sein elementarer Ausdruck.

Wenn die Wegzensierung des Buches gewollt war – wonach es im Zusammenhang der zeitgleichen Distanzierungsmeldung des Autors aussieht - dann zeigt das, wie anfällig das Gebilde des Staatschismusses ist.

Bei der ukrainischen Geschichte muss deutlich werden, dass es darum geht, den Staatschismus mit all seinen Lügen und Geschichts-Fälschungen, – Vertuschungen und – Unterdrückungen mit seinem Haupttransportmitteln, dem Kapitalismus und dem Herrschafts-Machtstreben, zu überwinden trachten und es lohnt sich, als Anregung das Gespräch zischen Lenin und Nestor Machno sich sehr genau zu Gemüte zu führen.

Es wird auch in Zukunft um den Kampf gegen jede Form von Staatschismus gehen, wozu auch der autoritäre bzw. überhaupt der staatschistische (wenn auch noch so liberal tuende) Sozialismus gehört, um einen deutlich erkennbaren libertären Sozialismus zu erreichen.

lenin?symbol für das quentchen unterschied von innen oder außen, frei oder tot, dialektik der einen oder innere moral der anderen, kaum meßbar aber total er betrat die erde, als viele hofften und endete im schlimmsten verrat und töten derer, die sein ziel schon längst voraus in massen, nicht die schreie erschüttern nur und zu lebzeiten keine vergeltung ihn brach, das gibt’s so jetzt erschütternd ist das treiben der vielen noch lange, die lenin auch dort streicheln, wo sein denkmal ohne atem, sie konnten sich nicht ändern nur einen anderen altar zum opfern, foltern zur selbsttäuschung ihrer unveränderbarkeit von angst und minderwertigkeit

wer erst alle individuen in quadrate presst schafft nichts, wirft weit zurück, erträgt nicht die entwicklung aus dem menschen frei will von außen ihn zwingen auf einer linie schließlich umbringen

-die änderung kommt von innen aus der tiefe des einzelnen was von da kommt das bringt änderung durch deinen kuß von außen als spiegel revolution? - eine? - zwei? unentwegt – täglich eine kleine mit einem kuß dann wächst eine größe so wie wenn sie schon da die nur auf die große warten ohne kuß und erst alle dogmen in die ängstlichen verzimmern belasten zusätzlich die ängstlichen massen gelingt nochmal eine große ohne kuß als staat ist so klitzeklein da sind schneller die schlächter und der rückfall als die male zuvor revolution durch einzelne, unabhängig zu vielen, nur ihrem gewissen ständig mit ganzer seele handeln, machen, ja revolution jedoch zentral durch warten, sprüche, apparat einteilen der macht verführen der massen da lebt hinterher alles fort und schlimmer als vorher wird angst verteidigt noch mehr vertuscht zynischer – schneller beleidigt deine eigenschaft jetzt ist auch dein gesetzt ein momentanes erkennen kann jeder benennen aber lieber alles verbrennen als es einer noch benennt was er/sie nicht selbst erkennt


VON: DIETER KRÖGER UND ANTJE KRÖGER-VOSS






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