UN-Konferenz: Hängen bei Bewältigung der globalen Wasserkrise hinterher

24.03.23
UmweltUmwelt, Internationales, TopNews 

 

Von NABU

Miller: Naturbasierte Lösungen spielen zentrale Rolle

Dürren, zunehmende Wasserverschmutzung und schwindende Feuchtgebiete: Die UN-Wasserkonferenz weist mit Nachdruck auf einen Wandel zu einem fairen und vor allem nachhaltigen Umgang mit der Ressource hin. Die Wasserkrise ist global, sie betrifft alle Länder der Erde. Es ist die erste UN-Konferenz seit 1977, die sich ausschließlich mit dem Thema Wasser beschäftigt.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: “Noch immer scheint nicht bei allen angekommen zu sein, welches dramatische Ausmaß die weltweite Wasserkrise hat. Das Motto des Weltwassertages bringt es auf den Punkt: Wir müssen den Wandel beschleunigen. Der wichtigste Hebel hier ist, alle relevanten Akteure an einen Tisch zu bringen und die Kräfte zu bündeln.”

Das ist wohl die wichtigste Botschaft, die von dieser Konferenz ausgeht: Es braucht schnelleres und vor allem gemeinsames Handeln. Aus Sicht des NABU sind es naturbasierte Lösungen, vor allem die Resilienz von Gewässern und Feuchtgebieten, die in den Fokus genommen werden müssen. Ein naturnaher Landschaftswasserhaushalt spielt eine entscheidende Rolle für eine zukunftsfähige Wasserbewirtschaftung. Das muss mit klaren Zielen und partizipativen, integrierten Planungsprozessen konsequent angegangen werden.

“Wir müssen vom reaktiven Modus zum proaktiven Modus übergehen”, so NABU-Gewässerreferentin Diana Nenz. “Noch immer ist auch in Deutschland das Ausmaß der Bedrohung nicht angekommen. Aber auch hier nimmt der Druck auf die Wasserressourcen zu. Gerade für die Diskussion um prioritäre Wassernutzungen brauchen wir mehr Transparenz und mehr Informationen, wer zum Beispiel wieviel Wasser nutzt und welche Verschmutzungen wie entstehen, um langfristig zu fairen Lösungen zu kommen.”

Die kürzlich vorgestellte Nationale Wasserstrategie des Bundesumweltministeriums hat in ihrem Umfang und ihrer Ausrichtung durchaus das Potenzial, eine Wende in der Wasserwirtschaft auszulösen. Bis 2030 sollen die ersten Ziele des Aktionsprogramms erreicht werden. Das Bundesprogramm Blaues Band ist eine gute Möglichkeit, sich gemeinsam mit den wichtigsten nationalen Partnern dem Ziel anzunähern, 15 Prozent der Flüsse wieder freifließend zu bekommen. Das entspricht der NABU-Forderung an die Zielsetzung der zukünftigen EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur.

Hintergrund und weitere Infos:

Am 23. März 2023 wurde im Rahmen der UN-Wasserkonferenz die Freshwater Challenge vorgestellt: Die Freshwater Challenge ist eine ländergeführte Initiative, die darauf abzielt, die notwendige Unterstützung zu mobilisieren, um bis 2030 300.000 km Flüsse und 350 Millionen Hektar Feuchtgebiete zu sanieren. Das Vorhaben ruft alle Regierungen dazu auf, sich nationale Ziele für die Wiederherstellung gesunder Süßwasser-Ökosysteme zu setzen, die für den Wasserbedarf der Menschheit und die biologische Vielfalt entscheidend sind. Dafür muss auch Deutschland seinen Beitrag leisten und die Weltgemeinschaft unterstützen.

Mit seinem Negativ-Umweltpreis Dino fordert der NABU auf, sich mehr für die Umsetzung der EU- Wasserrahmenrichtlinie einzusetzen und hat dafür eine Petition eingerichtet: https://mitmachen.nabu.de/de/oder

Wie eine bessere Zukunft unserer Flüsse aussehen kann, zeigt der NABU hier: https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/fluesse/33104.html







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