Weltvegantag: Mut zur Transformation

31.10.22
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Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.

Anlässlich des Weltvegantags am 1. November appelliert der Bundesverband Menschen für Tierrechte an Verbraucher:innen und Politik, endlich die notwendige Agrar- und Ernährungswelle einzuleiten. Noch scheut sich die Bundesregierung davor, konkrete Maßnahmen zu ergreifen. Doch ohne die Förderung einer pflanzenbasierten Kost, einer Reduktion der Tierbestände und einer Ausstiegsprämie für Landwirt:innen, kann der notwendige Systemwechsel nicht gelingen.

Die 2021 veröffentlichte Studie "The carbon opportunity cost of animal source food protein on land" (1) zeigt eindrücklich das große Potenzial einer Ernährungswende: Wenn bis zum Jahr 2050 alle Menschen vegan leben würden, dann könnten dadurch 547 Gigatonnen Kohlendioxid in Wälder und Böden einlagert werden. Dies entspricht der Menge Kohlendioxid, die die Menschheit aktuell in 15 Jahren durch die Verbrennung fossiler Treibstoffe ausstößt. "Mithilfe einer drastischen Ernährungswende könnten wir praktisch 15 Jahre versäumten Klimaschutz ausgleichen", resümiert die Tierethikerin und Philosophin Friederike Schmitz in ihrem aktuellen Buch „Anders satt: Wie der Ausstieg aus der Tierindustrie gelingt“.

Nötig: Mut für unpopuläre Maßnahmen
"Grundsätzlich steckt im europäischen Green Deal und der dazugehörigen Farm-to-Fork-Strategie das Potenzial für diese dringend notwendige Transformation. Das Problem ist, dass die Politik noch immer konkrete Maßnahmen für eine Ernährungs- und Agrarwende scheut. Doch es wird nicht gehen ohne Lenkungsinstrumente, wie Ausstiegsprämien, die Förderung einer pflanzenbasierten Ernährung und den Ausbau pflanzlicher Eiweißträger. Und ja, dazu gehört auch die unbeliebte Verteuerung tierischer Produkte. Bisher ist der hochgelobte freie Markt durch die einseitige Begünstigung tierischer Produkte verzerrt. Das muss sich ändern. Die Politik muss jetzt mutig sein, auch unpopuläre Entscheidungen zu fällen. Es ist höchste Zeit!“, fordert Christina Ledermann, Vorsitzende von Menschen für Tierrechte.

Forderungen für eine Agrar- und Ernährungswende
Um der Politik konkrete Maßnahmen an die Hand zu geben, hat der Tierrechtsverband zehn Forderungen für eine Agrar- und Ernährungswende veröffentlicht. Ziel muss nach Ansicht des Verbandes eine Umstellung auf eine pflanzenbasierte Ernährung mithilfe einer Strategie sein. Weitere Forderungen betreffen die Ökologisierung der Landwirtschaft und Ausstiegsförderungen für Landwirte, die aus der Tierhaltung aussteigen wollen.

Konkrete Hilfestellung beim Ausstieg
Außerdem stellt Menschen für Tierrechte mit dem neuen Projekt „Ausstieg aus der Tierhaltung“ Alternativen vor. Die Webseite ist als Info- und Vernetzungsstelle für Landwirt:innen gedacht, die an ihrer bisherigen tierbasierten Wirtschaftsweise zweifeln. Sie stellt Betriebe vor, die erfolgreich umgestellt haben, enthält Interviews mit Menschen, die beim Aus- und Umstieg beraten und bietet Informationen zu alternativen und zukunftsfähigen Einkommensquellen.

Download der 10-seitigen Broschüre Forderungen für eine Agrar- und Ernährungswende als PDF.

Link zur Webseite www.ausstieg-aus-der-tierhaltung.de

(1) Hayek, M.N. , et al. (2021). The carbon opportunity cost of animal source food protein on land. In: Nature Sustainability 4, 21-24







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