Wir zahlen nicht, wir streiken!

10.01.23
SozialesSoziales, Wirtschaft, Bewegungen, TopNews 

 

Von "Wir zahlen nicht!"

Unbezahlbare Energiepreise – Neue Initiative plant Strompreise zu bestreiken

Mit Blick auf die steigenden Preise für Energie und Lebensmittel ruft die neu gegründete Initiative Wir Zahlen Nicht dazu auf, die Stromrechnungen zu bestreiken, sobald genügend Menschen mitmachen.

„Alles wird teurer. Lebensmittel, Wohnen, Heizen, Strom. Schon 2021 hatten Millionen Menschen Probleme ihre Stromrechnung zu bezahlen. Hunderttausenden Haushalten wurde sogar der Strom abgeklemmt. Mittlerweile haben sich die Strompreise bei manchen Anbietern mehr als verdoppelt. Die Energiekonzerne fahren währenddessen eine Milliarde nach der anderen an Gewinn ein. Wir sagen: Es reicht. Wir zahlen nicht länger für die Profite der Konzerne. Strom ist Grundversorgung und muss bezahlbar sein", fordert Lena Deich von Wir
Zahlen Nicht.

„Energie sparen müssen Menschen, die armutsbetroffen sind schon lange“, sagt Nicole Lindner vom Bündnis gegen Obdachlosigkeit und Zwangsräumungen. „Als EU-Rentnerin bin ich eh schon oft verdammt zuhause zu bleiben und dann noch die massiven Energiekosten - das schließt mich völlig aus der Gesellschaft aus. Wie soll man sich da noch ein Bahnticket oder eine Kinokarte leisten?"

„Wir stehen vor einer massiven sozialen Krise. Daran wird auch die Strompreisbreme nichts ändern“, betont Lena Deich von Wir Zahlen Nicht. „Darauf wollen wir eine solidarische Antwort:
Sobald wir 1 Million Menschen sind, nehmen wir den Strompreis selbst in die Hand und gehen in den Zahlungsstreik. Wir wollen nicht, dass Menschen mit ihren unbezahlbaren Stromrechnungen alleine gelassen werden. Deshalb organisieren wir uns und zahlen allemgemeinsam nicht - weil wir nicht können und weil wir nicht wollen."

„Die Regierung versucht die Kosten des Scheiterns der langjährigen deutschen energie- und klimapolitischen Strategie auf die ganze Gesellschaft abzuwälzen – nachdem die Gewinne längst privatisiert wurden. Es ist an der Zeit, diesen schlechten Deal neu zu verhandeln und endlich die Energiewende konsequent voranzubringen“, sagt Dr. Lasse Thiele vom Konzeptwerk Neue Ökonomie.

An der Strombörse bestimmt der Erzeugerpreis für die teuerste Energiequelle den
Gesamtpreis für die Stromerzeugung. Dadurch kommt es regelmäßig und auch in der derzeitigen Krise zu großen Gewinnen bzw. Übergewinnen bei den Erzeugern. Gleichzeitig ist der Produktionspreis für erneuerbare Energie deutlich günstiger, als die Preise, die Verbraucher*innen in Deutschland aktuell für Strom bezahlen.

„Wir wollen bezahlbaren Strom durch erneuerbare Energien und raus mit der Versorgung aus dem Markt“, sagt Marie Bach von Wir Zahlen Nicht. „Wir können uns die Profite nicht länger leisten - genauso wie wir uns schon lange nicht mehr dreckigen Strom aus Kohle und Gas leisten können. Deshalb fordern wir: Runter mit den Preisen auf 15 ct/kWh, die Vergesellschaftung der Stromversorgung und die komplette Umstellung auf erneuerbare Energien.“

 

Die Initiative Wir Zahlen Nicht ist ein neuer bundesweiter Zusammenschluss von Leuten, die etwas gegen die massiven Preissteigerungen tun wollen. Wir sind engagierte Einzelpersonen sowie Menschen aus verschiedenen sozialen Bewegungen und aus den Protesten gegen die Inflations- und Energiekrise in den letzten Monaten.
https://wirzahlennicht.info/







<< Zurück
Diese Webseite verwendet keine Cookies. Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz