Von AAV
Am Sonnabend, 30. April, werden die Dresdner Sinfonie trotz massiver türkischer Einflussversuche ihr Konzertprojekt „Aghet“ aufführen, das den osmanischen Völkermord an den Armeniern thematisiert.
Der Armenisch-Akademische Verein 1860 e.V. (AAV) solidarisiert sich mit den Dresdner Künstlern, die dem Druck aus Ankara standgehalten haben, und dankt ihnen für ihre entschiedene Haltung; deutliche Kritik übt die Vereinigung allerdings an der EU-Kommission, die das Projekt finanziell fördert, den Forderungen der türkischen Regierung nach Tilgung des Begleittextes und nach Streichung der Fördermittel jedoch zunächst sehr leichtfertig nachgeben hatte. Die Projektbeschreibung ist zwar wieder hergestellt, die Kommission distanziert sich jedoch und verweist auf die „Sichtweisen der Autoren“.
Der AAV zeigt sich empört darüber, dass Ankara nun offenbar nicht mehr allein die Presse-, Meinungs- und Kunstfreiheit im eigenen Land beschneidet, sondern diese demokratiefeindliche Politik auch auf Europa auszudehnen versucht.
Der Völkermord an den Armeniern und den anderen christlichen Völkern des Vorderen Orients wird von der Türkei nach wie vor geleugnet, der Deutsche Bundestag hat für den 2. Juni eine Beratung dieses Themas mit dem erklärten Ziel einer formalen Anerkennung des Genozids von 1915 im Sinne der Rechtsvorschriften der Vereinten Nationen angekündigt.
Armenisch-Akademischer Verein 1860 e.V.