Schlachtpläne statt Schulbücher

06.04.22
BayernBayern, News 

 

Von DIE LINKE. Bayern

DIE LINKE. Bayern kritisiert scharf die militärische Wiederbelebung der Barton Kaserne in Ansbach, unter anderem in Form einer ehemaligen Grundschule als Kommandozentrale.

Am südlichen Ortsrand von Ansbach hätte 2021 eigentlich der schon  im Jahr 2015 beschlossene Abzug der US-Truppen aus der Barton Kaserne erfolgen sollen.  Nun wird das Areal zum Dreh- und Angelpunkt des fünften US Army Corps in Europa, das als sogenanntes Victory-Corps für Auslandseinsätze zusammen mit den NATO-Verbündeten zur Verfügung stehen soll. Als Gründe dafür werden die Zuspitzung des Konflikts in der Ukraine und die daraus folgende Erweiterung der NATO-Ostflanke genannt. Aus der Kommandozentrale in der ehemaligen Grundschule sollen nun Operationen von etwa 15.000 Soldaten in Deutschland und an der NATO-Ostflanke gesteuert werden. Die Stadt Ansbach hatte auf dem Areal bereits mit der Planung von Wohnungen sowie eines zweiten Campus für die Hochschule begonnen. Diese Pläne müssen nun bis auf weiteres begraben werden. Darüber hinaus werden derzeit auch die Aktivitäten des US-Militärs in Grafenwöhr hochgefahren, denn immer mehr Anwohner beklagen sich über den mittlerweile sogar zu Nachtzeiten nicht verstummenden Schießlärm.

Kathrin Flach Gomez, Landessprecherin der LINKEN. Bayern, kritisiert dies scharf: „ Die LINKE fordert seit Jahren einen Abzug der US-amerikanischen Streitkräfte aus Deutschland. Zum einen ist die Stationierung dieser Angriffsarmee mit dem Friedensgebot des Grundgesetzes nicht vereinbar und zum anderen trägt sie dazu bei, dass Konflikte weiterhin bewusst eskaliert werden. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ist durch nichts zu rechtfertigen, jedoch zeigt die säbelrasselnde Reaktion der NATO-Staaten, dass die Politik in Form von Diplomatie und Verhandlungen versagt hat. Krieg als Mittel der Politik, scheint auf beiden Seiten kein Tabu zu sein. Dies zeigt sich ganz konkret an den Vorgängen in Ansbach und Grafenwöhr aber auch an den 100 Milliarden Euro Rüstungsschulden, die die Bundesregierung faktisch über Nacht beschlossen hat. Leidtragende sind aktuell die Ansbacher, die einem hohen Sicherheitsrisiko ausgesetzt werden, denn sollte es zum Krieg kommen, werden Kasernen die ersten Ziele sein. Wir als LINKE fordern daher einen sofortigen Abzug der US-Truppen sowie eine konsequente Entspannungspolitik aller Entscheidungsträger. Bereits der jüdische Pionier der Friedensbewegung Robert Jungk konstatierte: Wer den Frieden will, muss den Frieden vorbereiten und nicht den Krieg.“







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